Off The Beaten Track – Travelblog

USA West Roadtrip 2022

Etappen


GPX Daten aus Aufzeichnung:

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Tag 1: 28.06.2022 – Der Flug von München nach Las Vegas
Unterkunft: Hotel Luxor Las Vegas  

Tag 2:-3 29.06.2022 Las Vegas
Unterkunft: Hotel Luxor Las Vegas

Tag 4: Valley of Fire 
Unterkunft: Virgin River Hotel & Casino

Tag 5: Sand Hollows Recreation Area und Zion Nationalpark
 
Unterkunft: Zion Watchman Campground

Tag 6: Zion Nationalpark 
Unterkunft: Zion Watchman Campground

Tag 7: Grand Canyon (North Rim) Nationalpark
Unterkunft: Grand Canyon North Rim Campground

Tag 8: Vom Grand Canyon Nationalpark zum Brice Canyon Nationalpark 
Unterkunft: Bryce Canyon North Campground

Tag 9: Bryce Canyon Nationalpark 
Unterkunft: Bryce Canyon North Campground

Tag 10: Vom Bryce Canyon Nationalpark zum Capital Reef Nationalpark
 
Unterkunft: Torrey – Thousand lakes RV-Park

Tag 11: Vom Capital Reef Nationalpark zum Great Basin Nationalpark 
Unterkunft: Great Basin Upper Lehman Campground

Tag 12: Great Basin Nationalpark – Lehman Höhle und Sternenguckerei 
Unterkunft: Great Basin Upper Lehman Campground

Tag 13: Great Basin Nationalpark & Fahrt nach Tonopah
Unterkunft: Tonopah – The Clown Motel

Tag 14: Von Tonopah zum Mono Lake
Unterkunft: Yosemite NP Tamarack Flat Campground

Tag 15:  Yosemite Valley – Veneral Fall
Unterkunft: Yosemite Valley Camp 4 

Tag 16: Yosemite Valley – Upper Yosemite Fall
Unterkunft: Yosemite Valley Camp 4 

Tag 17: Vom Yosemite Nationalpark zum Sequoia Nationalpark
Unterkunft: Sequoia NP Lodgepole Campground

Tag 18: Sequoia Nationalpark
Unterkunft: Sequoia NP Lodgepole Campground

Tag 19: Vom Sequoia Nationalpark zum Silver Lake
Unterkunft: Silver Lake West Campground

Tag 20: Vom Silver Lake zum Lake Tahoe
Unterkunft: Hotel Carson Valley Motorlodge

Tag 21: Vom Lake Tahoe nach San Francisco 
Übernachtung Good Nite Inn Redwood City

Tag 22: San Francisco
Übernachtung Good Nite Inn Redwood City

Tag 23: San Francisco 
Übernachtung Good Nite Inn Redwood City

Tag 24: Highway No. 1 von San Francisco nach Monterey
Übernachtung Monterey – Veterans Memorial Park Campground

Tag 25: Highway No. 1 von Monterey nach San Simeon
Übernachtung Wildcampen am San Carpoforo Creek

Tag 26: Highway No. 1 von San Simeon nach Los Angeles
Übernachtung Good Nite Inn Calabasas

Tag 27: Los Angeles – Downtown Runde
Übernachtung Good Nite Inn Calabasas

Tag 28: Los Angeles – Point Dume Beach
Übernachtung Good Nite Inn Calabasas

Tag 29: Los Angeles – Highway No. 2 – Mount Wilson
Übernachtung Good Nite Inn Calabasas

Tag 30: Von Los Angeles nach Las Vegas
Übernachtung Downtown Grand Hotel Las Vegas

Tag 31: Rückflug von Las Vegas nach München 

 

Tag 1 – Der Flug von München nach Las Vegas

Flug mit Eurowings Discover wie erwartet – wirtschaftlichkeitsoptimiertem Sitzabstand in der Economyclass. Pünktlichkeit entspricht unserem deutschen Staatsunternehmen DB. Mit einer Stunde Verspätung gestartet, da kein Bodenpersonal für das Flugzeug der Finnair vorhanden war und als schließlich doch alles im Bauch der A350-900 verstaut war, mag uns keiner aus dem Parkplatz in Richtung Rollfeld schieben.

Eine sehr schöne Aussicht von 10 Kilometern Höhe gibt es auf die Westküste Grönlands. 

Grönlands Westküste

Nach 10 Stunden Flug in Las Vegas angekommen, fehlt mein Koffer. Der Gepäckmanager aus dem Off erzählt den verbliebenen Passagieren des Flugs per Lautsprecher die Geschichte, das die Koffer nicht mehr da sind und per Onlineformular ein Suchauftrag eingestellt werden sollte. Gut das in meinem Koffer ein Airtag versteckt ist. Mein Koffer steht 30 m von entfernt im Bereich der Gepäckabfertigung. Die Stimme aus dem Off ist nun ans Gepäckband gekommen. Ich zeige Ihm meinen Koffer in der Apple „find me App“ und er fängt an zu telefonieren. Zehn Minuten später beginnt sich das Gepäckband zu drehen und schwups fallen die noch fehlenden Koffer heraus. Gut dass der Gepäckbandmanager die Airtaglocation ernst genommen hat. Damit hat er uns und einigen anderen Passagieren einiges an Aufwand und Zeit erspart.

Las Vegas wir sind da !

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Tag 2 – 3: Las Vegas

Aufgrund des Jetlag fällt es nicht schwer früh aufzustehen. Die Luft braucht heute keine Sonne um sich zu erwärmen. Es hat bereits um 7:30 Uhr auf dem Las Vegas Blvd. (Strip) 35°C. Es überrascht mich das bereits um kurz nach Acht die ersten, oder vielleicht auch die letzten Spieler an den Spieltischen stehen. Die einarmigen Banditen, Spielautomaten welche früher durch einen langen, armähnlichen Hebel an der rechten Seite gestartet wurden, sind heute voll elektrifiziert. Auch an diesen Unglücksmaschienen, am Ende gewinnt ja immer das Casino, sitzen die ersten Spieler. Unglaublich die riesigen Spielhallen. So unterschiedlich die Themenhotels von außen aussehen, so Einheitlich ist Ihr Casino aufgebaut. Riesige Hallen mit unendlichen vielen Automaten, die alle nur das eine wollen – dein Geld.

Die Hotels Excalibur und New York

Spielhölle Las Vegas

Alles was dem Menschen Freude macht wird für viele Dollars an den Mann gebracht. Besonders hübsch sind im „I love sugar Shop“ die Süßigkeiten präsentiert.

Süßzeug ohne Ende

Las Vegas lässt sich auch ohne Auto, Uber oder Taxi sehr komfortabel mit dem öffentlichen Verkehrsmittel per Bus erkunden. Die Deuc genannte Linie verkehrt im 15 min Takt und fährt vom Busbahnhof in der Nähe des Flughafens den Strip in Nord- und Südrichtung hoch und runter. Man hat es irgendwie geschafft den direkt am Busbahnhof liegenden Flughafen nur über einen zusätzlichen Umstieg  in den Flughafenbus (Linie 109) einzubinden. Da hat die Taxilobby gute Arbeit geleistet.

Wenn man sich einen warmen Pulli gegen die Gefrierschranktemperatur im Bus anzieht ist der Deuc Bus für eine Rundtour im Hop-on Hop-off Stil den ganzen Strip entlang ist das perfekt geeignet (Tagesticket aktuell 8 €)

Deuc Linie verkehrt auf dem Las Vegas Strip

An den kommenden wollen wir die Nationalparks in Utah erkunden. Für die ein oder andere Wanderung fehlt uns noch das nötige Schuhwerk. In den Las Vegas Premium Outlets lässt sich das ebenfalls per Deuc Bus gut beschaffen. Die Temperatur übersteigt jetzt die 40 Grad deutlich. Das Luxor Hotel hat eine riesige, wenn auch nur einen Meter Tiefe Poolanlage. Dort lassen wir den späten Nachmittag ausklingen.

Wenn die Sohne untergeht beginnt das Leben am Strip. Die Leuchtreklamen und Riesendisplays sind umwerfend und erleuchten den kompletten Strassenzug. Der Gipfel ist das Display an der Überdachten Vergnügungsmeile in Downtown Las Vegas. Über mehr als 100 m erstreckt sich die Animationen der Überdachung.

Mega Displayhimmel Las Vegas Downtown

Auf dem Rückweg lassen wir die aufgeheizte nervöse Stimmung des Las Vegas Strip auf uns wirken.

Las Vegas Strip bei Hotel Ventian

Die Hotel buhlen um die Aufmerksamkeit der vorbeiziehenden Besucher. Die Wasserspiele vor dem Belagio Hotel oder der Vulkanausbruch (jeweils zur vollen Stunde) sind wohl die bekanntesten Attraktionen . Die öffentliche Piratenshow vor dem Treassure Island Hotel wurde vor einigen Jahren eingestellt.

Wasserspiele am Hotel Belagio

Unabhängig herrscht auf der Strasse und auf dem Gehweg ein wildes Treiben. SUVs die mit Ihrem Megabass die komplette Umgebung beschallen, Biker die abseits der Augen der Sheriffs Wheelies vorführen und unendliche viele kostümierte pseudo Tänzerinen und Muskelmänner mit denen man sich für ein paar Dollar ablichten lassen kann.

bye bye Las Vegas

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Tag 4: Valley of Fire

Uber ist super bequem, transparent und verbindlich im Preis. Im Gegensatz zum Taxi sieht nach der Bestellung über die App, wo sich das Fahrzeug bei der Anfahrt befindet. Der ’reis entspricht dem bei der Buchung vereinbarten Betrag und wird direkt über die in der App hinterlegte Bezahlfunktion abgerechnet. Schade das es diesen Service nicht auch in ganz Deutschland gibt. Also nach der kurzen Uber Exkursion zurück nach Las Vegas, wo wir uns heute Morgen mit diesem Service zur Abholung unseres Mietfahrzeuges bringen lassen.

Der Mietwagenmarkt in den USA ist durch den Abbau der Mietwagenflotten im ersten Corona-Jahr 2020 völlig kaputt. Für amerikanische Verhältnisse Kleinstwagen, welche früher für 30 € am Tag bei einer Mietdauer von vier Wochen erhältlich waren, kosten jetzt über 100 € am Tag. Durch Zufall habe ich über den Reisevermittler Best Camper in München den Wohnmobilanbieter Travellers Autobarn gefunden. Der bietet neben verschiedenen Wohnmobiltypen auch einen Van mit rudimentärer Campingausstattung an. Der Preis mit 68 € unbegrenzten Kilometern und Kasko ohne Selbstbeteiligung ist unschlagbar. Sonsind wir sehr gespannt wie das der Gebrauchtwagen aus 2016 aussehen wird und ob ggf. auch darin schlafen können. Wir erreichen das Headquater des Vermieters in der Wynn-Road. Alles wirkt startupmäsig etwas handgestrickt, aber sehr freundlich. Nach der Eingabe aller Daten und unzähligen Unterschriften zur Bestätigung der unzähligen Regeln geht es endlich ans Fahrzeug.

Für unseren Einsatz zweck echt super, ein riesiger Van mit einfacher Ausrüstung wie Gaskocher, zwei Stühle, Geschirr, Wasserkanister wartet auf uns. Mit seinen 177 Tausend Kilometern hat er den Westen der USA schon gesehen. Nach kleineren technischen Optimierungen wie den nicht funktionierenden 12V Zigarettenanzündern geht es dann um 11 Uhr los.

Im Wallmart decken wir uns für die nächsten Tage mit Lebensmittel ein. Das Thermometer zeigt bereits jetzt schon wieder 42 Grad an.

Nordöstlich von Las Vegas erstreckt sich in der Wüste der Valley of Fire Statepark. Beim öffnen der Fahrzeugtüre bei der Bezahlung der Eintrittsgebühr bläst uns ein heisser Wind entgegen.

Unser kleiner Minicamper

Die tief roten und gelben Gesteinsformationen und schmalen Canyons im Valley of Fire laden zu einer weiteren Erkundung ein.

Elephantrock

Die hohen Aussentemperaturen machen es leider unmöglich das Fahrzeug länger als 20 Minuten zu verlassen. Kaum Schatten, starker Wind trocknen den Körper aus. Innerhalb von zwei Stunden im Park trinken wir 2,5 Liter Wasser ohne eine nennenswerte Anstrengung zu haben.

Der für die Nacht geplante Campingplatz im State ist entgegen der Ankündigung im Reiseführer nur durch drei Wohnmobile belegt. Bei der Erkundung eines der Schattingen Zeltplätze wird schnell klar warum. Selbst im Schatten ist bei Temperaturen weit über 40 Grad an campen im unklimatisierten FZG oder Zelt nicht zu denken.

Wir treffen die Entscheidung, das es sinnvoller ist noch einmal in einem Hotel zu übernachten. In Mosquite an der Grenze zu Arizona hat sich noch eine kleine Glücksspielhölle angesiedelt. Die Casinos bieten auch am Wochenende einfache Zimmer zu einem vertretbaren Preis von deutlich unter 100 $ an. Dieses Angebot nehmen wir schwitzend an und verlassen das alley of Fire gegen halb sieben.

Ein Stau auf dem Interstate 15 sorgt für mehr als zwei Stunden Verspätung. Dafür dürfen wir aber auch am Schauspiel Stauumfahrung in der Wüste teilhaben. Und das geht so – Einige übermotorisierte und so hochgelegte Pickuptrucks, das ein Kleinkind darunter durchgehen kann verlassen den Interstate über eine ungeteerte Strasse,welche parallel zu Interstate verläuft. Es folgen verschiedene Fahrzeuge ohne Allradantrieb, ein LKW und kleiner Pickups. Die ersten wollen nach wenigen Meilen querfeldein wieder auf den Interstate zurück und fahren sich im weichen Wüstensand fest. Tief stecken die allradgetriebenen Fahrzeuge fest. Kein Spaß bei imer noch 42 Grad Aussentemperatur. Die Anderen
folgen sandigen Straße bis sie einen tiefen canyonartigen Einschnitt erreichen, den nur noch die geländegängisten Fahrzeuge durchqueren können. Leider probieren das auch andere und stecken fest. Die anderen Umfahrer kehren um und stellen sich nach Ihrem Ausflug ca. eine Stunde später ganz hinten am Stau wieder an.
Nur ein sehr geländegängiger und hochgelegter Truck schafft es über den weichen Sand und die steile Böschung zurück auf den Interstate.

So vergeht die Zeit im Stau schnell und wir erreichen das etwas in die Jahre gekommene Virgin River Casino und Hotel gegen 22 Uhr. Leider hat auch der Pool bereits geschlossen.

Virgin River Hotel und Casino

Auch den am einarmigen Banditen eingesetzten Dollar können wir nicht vermehren. Das Glück ist heute nicht auf unserer Seite.

Einarmiger Bandit

Aber immerhin haben wir eine Nacht in einem kühlen Zimmer.

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Tag 5: Sand Hollows Recreation Area und  Zion Nationalpark

8:30 Uhr – Das Thermometer zeigt 38°. Wir haben die richtige Entscheidung getroffen. Erster Stopp  heute ist die Sand Hollow Recreation Area. 

Ein kleiner flacher Stausee in der Nähe von St. Georg. Es empfängt uns ein Wimmelbild aus Freizeitfahrzeugkonsumenten. Jetski, Motorjacht, Strandbuggy, Geländepickup und, und, und. Wir zahlen brav die 20 $ Einfahrtgebühr  in das Erholungsgebiet und suchen uns einen Parkplatz im Bereich eines der wenigen schattenspendende Baumgrüppchen. Von einer Fahrt direkt ans sandige Ufer, wie viele andere erfahrene und weniger erfahrene Wüstenfahrer sehen wir mangels Geländegängigkeit unseres Gefährtes ab.  Badehose, Schuhe aus und schon hat man sich die Fußsohlen verbrannt. Der feine Sand hat mindestens 70 Grad und ist nur mit Schuhen begehbar. Baden ist toll und sehr erholsam auch wenn um herum die Verbrennungsmotoren der Freizeitgeräte brummen und heulen. Ich glaube heute, am ersten Ferienwochenende werfen die Amerikaner alles auf den See was schwimmt. Und weil das noch nicht reicht haben Sie auf Ihren überdimensionierten Trucks noch ihre Strandbuggies als Sandspielzeig für die Großen dabei.

Am Strand des kleinen Sand Hollows Stausee ist richtig was los

Mit unserem Platz haben wir den Jackpot gezogen.  Vor unseren Augen  eginnt das große Kino: Wie komme ich durch den feinen Sand wieder zurück auf die Straße. Offensichtlich beherrschen sehr viele Amerikaner das Durchwueren bergab zum Wasser, aber nur sehr wenige die Herausforderung von Wasser bergauf durch den losen Sand zur Straße zu gelangen. Vor unseren Augen spielen sich Dramen ab. Da gräbt sich ein Pickup ziemlich diletantisch bis auf die Ladekante im weichen Sand ein. Beimwenig erfolgversprechenden Rettungsversuch eine um ein Viertel leichteren Strandbuggues gräbt auch dieser sich ein. Die beiden sind durch das straff gespannte Seil untrennbar miteinander verbunden. Mehrere Versuche eines dritten und vierten FZGs scheitern mit einem gerissenen Seil. Nach eineinhalb Stunden schafft ein schwerer Jeep mit allen möglichen Differentialsperren ausgestattet erst den Buggy und dann den Pickup zu befreien.

Die Profis im Sand unterwegs

Leider müssen wir die unterhaltsame Kulisse wieder verlassen.

Wer wird denn gleich den Kopf in den Sand stecken?

Der Zion Nationalpark ist nur 40 Fahrminuten entfernt.

Wir dürfen für zwei Tage auf den Watchman Campground direkt im Nationalpark übernachten. In der malerischen Kulisse der markanten roten, senkrecht aufragenden Berge schlagen wir unser Zelt unter dem Berg Watchman auf. Der Boden knallrot – ich wollte schon immer einmal auf einem Tennisplatz übernachten.

Campingplatz unter dem Berg Watchman im Zion NP

Ich freue mich schon auf einen Kaffee und ein edles Muffin. Das wird leider so schnell nix weil aus dem Coleman Gaskocher kein bissl Feuer raus kommt. Wir zerlegen den Kocher komplett in alle Einzelteile und stumpfen mit der. Adel die Gasverbindungen durch. Nach einer Stunde haben wir es geschafft. Irgendwie kommt endlich Feuer aus dem Teil der Kaffee kann aufgegossen werden.

Nach einer  kurzen Abkühlung  im mit Bakterien belasteten (Info vom Ranger)  Virgin River ist der Tag dann auch schon fast zu Ende.

Abkühlung im Virgin River

Aus unserem Zelt können wir den tiefschwarzen Sternenhimmel sehen. 

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Tag 6: Zion Nationalpark

So sitzen wir um 6:15 Uhr im Bus in Richtung Haltestelle The Grotto. Die Busfahrerin hat richtig Spaß singt und erklärt die Sehenswürdigkeiten im Park. Am frühen Morgen starten wir im angenehm kühlen Schatten über Kayenta Trail zu den Emerald Pool. Ein sehr aussichtsreicher Höhenweg gut 50 m über dem Tal. 
Heute wollen wir den ganzen Tag im Zion Nationalpark verbringen. Die Hauptatraktion des ZionNP ist das schmale Tal des Virgin Rivers mit senkrecht abfallenden Feldwänden aus knallrotem Sandstein.

Früh am Morgen im Tal des Virgin Rivers

Die Flut der Fahrzeuge im schmalen Tal hat in den neunziger Jahren überhand genommen, so dass heute der Zugang über einen Shuttlebus im 7 min Takt erfolgt. Die Ranger haben uns geraten schon früh am Morgen gegen 6:00 Uhr einen der ersten Busse zu nehmen um den großen Besucherstrom zu entgehen. 

Der Upper Emerald Pool liegt direkt unter einer mehrere hundert Meter abfallenden Felswand. In der trockenen Sommerzeit eher eine kleine Pfütze. Dennoch gut besucht und ein schöner Platz für das zweite Frühstück. In jedem Fall lohnt sich dieser Höhenweg, welcher den bizarren Kontrast von tiefroten Felswänden und dem leuchtend grünen Flussufer erst richtig zur Geltung bringt.

Das tal des Virgin Rivers – Zion NP

Auf dem Kayenta Trail

Der zweite Höhepunkt am heutigen Tag ist die Wanderung im Fluss ganz am Ende des Tals zu den „Narrows“. Wie die Lemmingen stochern sich die Riverwalker im Fluss in die immer enger werdende Schlucht. 600 m hohe Felswände teilweise nur wenige Meter auseinander zwingend die Flusswater bis zur Hüfte ins Wasser.  Je weiter man in die Schlucht vordringt, je weniger Menschen hat man vor sich.

Weg zu den Narrows – Virgin River

Nach einer halben Stunden schnellen Laufs durch das Flussbett hat sich das Feld ausgedünnt. Die Kulisse ist beeindruckend, aber auch etwas beängstigend. Denn sollte es im Einzugsgebiet zu regnen beginnen verwandelt sich das Flüsschen schnell in einen lebensbedrohlichen reisenden Fluss. Ich werde diese Wanderung und die vielen Eindrücke so schnell nicht vergessen.

Zum Abschluss wollen wir noch im Tal den Sand Bench Trail zwischen zwei Busstopps laufen. Das war wohl die schlechteste Entscheidung. Der besteht wie der Name sagt nur aus Sand und wird üblicherweise von Pferden begangen. Leider ist er auch schlecht beschildert , sonnig und brütend heiß. Wir verpassen eine Abzweigung müssen dann ein Stück zurück laufenund aus einem 40 min Hike wird eine 80 min Tour bei 35 Grad.

Mit dem Bus fahren zurück an unseren Zeltplatz, wo die Hirschkuh schon direkt neben dem Zelt auf uns wartet.

Die Hirschkuh stattet uns einen Besuch ab

Den Abend lassen wir im kühlen Virgin River ausklingen.

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Tag 7: Grand Canyon (North Rim) Nationalpark

Heute Morgen fahren wir in Richtung des Ostausgangs des Zion NP. Nach dem Straßentunnel gleich rechts ist der Parkplatz für einen kurzen Trail zum Canyon Overlock. Hoch über der Schluchtvauf einem Felsband führt der gut gesicherte Weg zum spektakulären Aussichtspunkt über das Tal, welches wir zuvor entlang gefahren sind.

Blick vom Canyon Overlook auf die Straße zum östlichen Eingang des Zion Nationalparks

Bevor wir nun Kurs auf die North Rim des Grand Canyon NP nehmen müssen wir unbedingt unsere Wasservorräte auffüllen. Der einzige etwas größere Ort auf der Strecke ist Kanab. Heute ist der 4. Juli, Unabhängigkeitstag der USA. Kanab hat sich mächtig herausgeputzt. Einige Straßen sind gesperrt und es Strömen die Besucher vom Umland in die Stadt. Dabei wird mal wieder allerhand Ausrüstung mit geschleppt. Ein Anhänger reicht dann nicht, es geht der Trend zum Zweitanhänger. 

Die Zufahrt zur North Rim von des Grand Canyon ist lang. Über 100 km führt die Straße durch herrliche Tannenwälder und Wiesen nach Süden. Hier oben auf dem Plateau ist die Wüstenlandschaft vorbei und die Temperaturen bei erträglichen 30 Grad. 

Unser Platz liegt nur einige Meter von der Abbruchkante in den Grand Canyon entfernt in einem schattigen Wald.

Aussicht von der Abbruchkante am North Rim Campground

Die erste kleine Wanderung können wir zu Fuß vom Zeltplatz aus starten. Bis zum Angels Point sind es vorbei an der spektakulär an der Abbruchkante errichteten North Rim Lodge nur 2,5 km zum Bright Angel Point. Der Aussichtspunkt liegt atemberaubend ausgesetzt auf der vorderen Spitze eines schmalen Rückens. Ohne Geländer wäre es wohl eine größere Überwindung gewesen bis auf die Spitze zu kommen. Grand Canyon ist der absolute Hammer. Berg reverse ist das. Es sind einfach 1700 Hm in die Tiefe.

 

Die Grand Canyon North Rim ist der komplette Gegensatz zur turbulenten und überfüllten South Rim. Hier gibt es nur wenige Besucher und wir sind auch bei den kleinen Wanderungen weitgehend alleine.

Grand Canyon Blick auf die South Rim

Um einmal den Colorado River im tiefen Canyon sehen zu können müssen wir noch ein wenig fahren. Wir hoffen das sich am Cap Royal Aussichtspunkt eine Perspektive ergibt. Die Fahrt dorthin fast 20 Meilen auf einer kurvenreichen engen Straße durch dicht bewachsenes Waldgebiet ist es schon Wert. Plötzlich wird für ein kurzes Stück der Blick auf den Canyon frei. Da halte ich das Lenkrad reflexartig noch etwas fester. Die Straße endet am höchsten Punkt dieses Rückens. Von dort sind es noch 200 m Fußweg bis zur Spitze des Cap Royal. Links, rechts über all geht es hunderte von Meter in die Tiefe. Ohne Absperrung kann man bis zur Kante vor gehen.

Der Blick wird frei auf eine Felsbrücke durch die tatsächlich der Colorado River zu sehen ist.

Cap Royal mit Blick durch das Fenster auf den Colorado River

Auch vorne auf der Spitze sieht man wie sich der rotbraune Colorado durch die dort breite Schlucht windet.

Blick vom Cap Royal

Die Bank mit Tiefblick.

Eine Bank mit der perfekten Aussicht

Wir genießen die letzten Sonnenstrahlen an einem der weiteren Aussichtspunkte und kehren erst bei Dunkelheit zurück zu unserem Campground.

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Tag 8: Vom Grand Canyon Nationalpark zum Brice Canyon Nationalpark

Die Sonne geht einfach zu früh auf. Den Wecker hatte ich auf 4:00 Uhr gestellt um pünktlich um 5:15 Uhr zum Sonnenaufgang am Cap Imperial Aussichtspunkt (2700 m) zu stehen. Das hat nicht funktioniert. Es war dann doch viel zu früh. So sind wir erst nach dem Frühstück und Zusammenpacken ganz gemütlich an das Cap Imperial gefahren.

Zusammnepacken nach dem Frühstücken

Der Blick auf den Grand Canyon ist hier wesentlich breiter, reicht aber nicht bis an den Fluss hinunter. Markant ist der in der Mitte des weiten Tals stehende Mount Hayden.

Jetzt geht es aber weiter in Richtung des Bryce Canyon Nationalparks. Nach einer etwas längeren Pause zur weiteren Triplanung und Mittagessen bei Pizza Hut ziehen wir weiter. Der dem Bryce Canyon Nationalpark vorgelagerte Red Canyon Statepark muss sich mit seinen knallroten Felsformationen und zwei kleinen Tunnelbrücken nicht verstecken. Wir sind mittlerweile wieder auf 2000 m angekommen und das Thermometer zeigt auch wieder 30 Grad an. An einer Parkbucht lassen wir das Fahrzeug stehen folgen dem Tunnel Trail bergauf bis auf eine sehr aussichtsreiche Anhöhe. Die roten Geröllhalden bestehen aus einem weichem schlammartigen Gemisch, das bei Regen sicher stark aufweicht und abgespült wird.

Blick vom Tunnel Trail auf die Zufahrtstraße zum Brice Canyon Nationalpark

Noch eine halbe Stunde dann erreichen wir den Bryce Canyon Nationalpark. Der North Campground ist voll belegt, aber wir hatten ja vor einigen Tagen Glück über die Recreation.gov App noch zwei Tage reservieren zu können. Es ist kühl und wir sind glücklich noch einige Fotos von Hoodos genannten Felstürmchen direkt an unserem Campground zu machen.

Jeder Nationalpark hat seinen eigenen Charakter und ein Vergleich fällt uns schwer.

Brice Canyon – Regenbogenbogen im Hintergrund

Zurück am Zelt hatten wir noch ein sehr interessantes Gespräch mit dem Volunteer Ranger. Er bestätigt uns das die vielen freien Plätze trotz offizieller Vollbelegung des Platzes vom Buchungsprozess begünstigt werden. Jeder der einen Platz bucht und bezahlt bekommt diesen. Bei den günstigen Platzpreisen von 20 $ führt das dazu das die Leute mehrfach buchen, nicht erscheinen, nicht löschen und der Platz dann frei bleibt. Aus unserer Sicht müsste Platz ab einer bestimmten Zeit am Abend wieder freigegeben werden. So ist es echt ärgerlich, wenn um einen herum mehrere Plätze frei bleiben und am Eingang die Camper abgewiesen werden. Er kann uns verstehen und favorisiert das bisherige first-come first-serve Prinzip.

Abendstimmung am Bryce Canyon North Campground

Außerdem erfahren wir, wo außerhalb des Parks die besten Wildcampingspots sind und das Wildcamping (dispersed camping) genannt wird.

Nachtrag: Abendessen – gefüllte Paprika Campingstyle

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Tag 9: Bryce Canyon Nationalpark

Die Nacht war überraschend frisch. Bei 12 Grad musste ich schon ganz tief in den Schlafsack kriechen. Waren wir doch Nächte zwischen 20 und 30 Grad gewöhnt.

Die Hauptattraktion des Nationalparks sind die in allen Rottönen gefärbten Felstürmchen. Diese sind in einem Halbkreis wie in einem Amphietheater angeordnet. Schon am frühen Morgen leuchten Sie in den unterschiedlichsten Rottönen.

Hoodo im Queens Garden

Es ist total relaxt – wir können direkt vom Campground aus zu unserer Wanderung in die Welt der tausend Felstürmchen aufbrechen. Über den Queens Garden Trail gehen wir hinunter. Nach jeder Kurve und jedem Höhenmeter tiefer ergeben sich neue sagenhaften Blicke auf die erodierte Welt des Bryce Canyon.

Unten im Amphitheater – Queens Garden

Langsam verschwindet die Abbruchkante und die Szene wirkt surreal wie auf einer Modelleisenbahn. Im unteren Teil des Amphitheater’s queren wir zum Navajo Loop Trail.

Der Aufstieg zur Abbruchkante führt über enge Serpentinen in einer nur wenige Meter breiten Spalte über den Wallstreet genannten Bereich hinauf.

Navajo Loop Trail

Oben am Sunset Point angekommen haben wir die gesamt Szene im Überblick. Die vielen Besucher im Park verlaufen sich doch ganz gut. Eine Konzentration findet an den Aussichtspunkten, welche vom kostenlosen Shuttle angefahren werden statt.

Hoodos (Felstürmchen) im Bryce Canyon Nationalpark

Im Anschluß an die Wanderung haben wir uns noch ein ganz besonderes Schmankerl aufgehoben – Duschen. Nach fünf Tagen ohne Dusche bietet sich im General Store des Nationalparks die Gelegenheit zu einer warmen Dusche. Herrlich unkompliziert. Für drei Dollar fühlt man sich wie neu geboren.

Nach der Wanderung am Vormittag wollen wir am späten Nachmittag noch die verschiedenen Aussichtspunkte mit unserem Van besuchen. Der Aussichtspunkt Natural Bridge zeigt einen riesigen Arch der sich übermehr als 10 m über den Hang spannt. Natural Bridge ist eigentlich die falsche Bezeichnung, denn Bridges entstehen durch Ausspülung – Arches durch Erosion.

Natural Bridge

Am Ende des Scenic Drive erreicht man den Rainbow Point. Dieser bietet gerade bei tiefstehender Sonne einen besonderen Ausblick über den hier deutlich dichteren Nadelwald und das Umland des Nationalparks. Etwas abseits vom Kommen und Gehen der Besucher lädt uns diese Bank zum verweilen ein.

Eine Bank zum Verweilen am Rainbow Point

Ausklingen lassen wir unsere Rundfahrt aber am Bryce Point, dem besten Spot für den Sonnenuntergang. Schließlich sind wir dort ganz alleine und können die Märchenlandschaft der Felstürmchen noch einmal ganz in Ruhe genießen.

Bryce Point Abendstimmung

Der Bryce Canyon ist nicht nur für seine markanten Felstürmchen bekannt, sondern auch für seine fremdlichtfreie Umgebung. Daher kommen auch Sterngucker gerne in den Park. Heute nacht haben auch wir etwas mit den neuen Funktionen der Mobiltelefone zur Nachtfotografie experimentiert.

Hoodo bei Nacht

Sterngucker

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Tag 10: Vom Bryce Canyon Nationalpark zum Capital Reef Nationalpark

Heute wollen wir über die Route 12 dem Scenic Bypass vom Bryce Canyon Nationalpark nach Torry zum Capital Reef Nationalpark fahren. Wir sind mächtig gespannt, da diese Route als landschaftlich ausgesprochen lohnenswert beschrieben wurde.

Nach einer warmen Dusche im General Store des Bryce Canyon starten wir auf der Route 12. Mit dem Verlassen des Gebietes des Bryce Canyon kommt die riesige Felsstufe des Grand Staircase Escalante National Monuments näher. Das tiefroten Gestein wird durch helles, fast weißes Gestein dominiert. Schon bald findet man sich in Mitten einer Art Mondlandschaft wieder. Die Straße führt teils spektakuläre direkt auf dem Grat entlang, so dass der Ausblick links und rechts in die Tiefe möglich ist.

Grand Staircase Escalante National Monument – Mondlandschaft

Wenn man sehr genau hinsieht erkennt man in den sehr tiefen Einschnitten ganz unten ein grünes Band aus Bäumen und Büschen, die den Bachlauf im engen Tal säumen.

Die Temperatur steigt langsam schon wieder über die 30 Grad. Da kommt es sehr gelegen, das nach dem kleinen, aber hübschen Örtchen Boulder (Utah) über die 3000 m hohen Boulder Mountains geht. Unser Van muss hier ganz schön schnaufen. Oben auf der Passhöhe es ist dann erfrischend kühl und die Landschaft reich an frischem Grün.

Auf dem Pass der Boulder Mountains 3000 m

Durch den ausgedehnten Dixie Forest geht es im Kiefernwald zügig bergab bis auf ca. 1700 m. Wir erreichen den Zeltplatz Thausand Lakes RV Park (der Zeltplatz im Nationalpark war leider ausgebucht) schon um die Mittagszeit.

Heute ist Waschtag – nach einem misslungenen Testdurchlauf verstehen wir auch die Einstellungen der amerikanischen Waschmaschine und bekommen in unfassbaren 45 min eine extra heavy saubere Wäsche. Bei über 30 Grad im Schatten und kräftigem Wind sollte diese in bis zum Abend locker trocken sein.

Am späten Nachmittag machen wir uns dann auf den Weg in den Capital Reef Nationalpark. Hier läuft alles etwas ruhiger, zählt er doch nicht zu den populärsten Nationalparks in Utah. Der Scenic Drive ist nett, aber wenn man die geologischen Zusammenhänge nicht als Wichtigstes ansieht und man kein FZG für ungeteerte Straßen besitzt auch wenig spektakulär.

Capital Reef Nationalpark – am scenic drive

ABER die kurzen Wanderung z.B. im Bereich der Natural Bridge sind die Reise in den Nationalpark in jedem Fall wert. Die ausgetrockneten Canyons mit den kleinen Bäumchen auf weißem Stein sind in der Abendsonne ein tolles Motiv.

Das ist noch nicht die Brücke, aber witziges Nild

Natürlich ist die riesige Natural Bridge mit einer Spannweite von ca. 40 m sehr beeindruckend. Auf diesem wohl populärsten Trail treffen wir dennoch nur eine handvoll anderer Wanderer.

Natural Bridge im Capital Reef Nationalpark

Bei einem kleinen off-pass Abstecher finde ich noch einen superglatt geschliffenen eiförmigen Quartzstein.

Pseudo Edelstein gefunden

In den Abendstunden gehen die Temperaturen von 35 Grad langsam zurück. Nach 5 Tagen Campingessen wollen wir heute das erste Steakrestaurant besuchen. Tripadvisor empfiehlt hier in Torry das Broken Spur Steakhaus und ich kann Euch sagen Tripadvisor hatte recht. Ein erstklassiges Steak, Burger und einen leckeren Nachtisch runden diesen Urlaubstag ab.

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Tag 11: Vom Capital Reef Nationalpark zum Great Basin Nationalpark

Heute verlassen wir das Gebiet des Capital Reef Nationalparks und damit auch den östlichsten Punkt unseres Roadtrips. Über die Road 24 fahren wir auf dem Hochplateau immer in einer Höhe von ca. 1700 m in Richtung der nächst größeren Ortschaft Richfield am Interstate 70.

Dort können wir unsere Lebensmittel im Wallmart Supercenter für die nächsten Tage im Great Basin Nationalpark auffüllen.

Richfield Wallmart – auffüllen der Vorräte

Anschließend geht es über den Interstate 70 und Interstate 15 bis nach Beaver, wo wir dann auf die Road 21 einbiegen.

Ab jetzt wird es einsam. Wir passieren noch Milford dann ist das nächste Dorf Baker am Rand des Great Basin Nationalparks 90 Meilen entfernt. Dazwischen nichts als Berge und Wüste.

Einsamkeit auf der Road 21 nach Westen

Auf weite, durchaus 10 Meilen breite Ebenen auf 1450 m folgen Anstiege bis auf 2100 m. Der Wind wirbelt den Staub und Sand des trockenen Boden auf. Das Thermometer zeigt 38 Grad, nur alle Viertelstunde kommt einmal ein Fahrzeug entgegen.

In dieser Region wurde um 1900 nach Kupfer und anderen Edelmetallen geschürft. Schon Anfang der 1900er Jahr waren die Vorkommen erschöpft und die Minen und Siedlungen wurden verlassen.

Kurz vor Baker (Nevada) liegt die völlig kaputte Siedlung Garrison (Utah) direkt an der Grenze. Hier sieht es sehr verlassen aus und wir sind uns nicht sicher ob hier wirklich noch dauerhaft Menschen leben.

Garrison

Im Nationalpark angekommen sieht es schon ganz anders aus. Wir hatten wieder Glück und haben zwei Tage auf dem einfachen Nationalpark Campingplatz Upper Lehman Campground reservieren können. Der Platz liegt direkt an einem kleinen Bach und unterhalb des majestätischen, zweithöchsten Berges Nevadas, dem Wheeler Peek 3903 m hoch. Unsere Campingfreunde die Stechmücken sind auch schon da. Am Abend besucht uns wieder einmal ein Hirsch. Alles sehr naturnah und idyllisch.

Besuch vom Hirsch

O

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Tag 12: Great Basin Nationalpark – Lehman Höhle und Sternenguckerei

Ein bisschen sind wir schon aufgeregt. Nach dem Frühstücken steht der Besuch der Lehman Cave, eine der Hauptattraktionen des Great Basin Nationalparks auf dem Programm. Über unsere Lieblings-App Recreation.gov, die alle Reservierungen, Buchungen und Informationen über die Gesamten Nationalparks verwaltet haben wir leider nur noch ein Ticket für heute 8:30 Uhr buchen können. Wir wollen gegen Acht am Visitorcenter sein um vielleicht noch ein Restticket von einer Absage ergattern zu können. Jetzt wird es kurios – wir kommen also vermeintlich um kurz nach acht am Visitorcenter an. Nach kurzem Smalltalk erklärt man uns das es wohl joch ca. 20 Tickets für eine spontane Vergabe geben wird, das Visitorcenter um acht öffnet und wir den vierten Platz in der Schlange einnehmen. Gut denke ich, es ist jetzt zehn nach acht warum gehen die denn nicht rein? Das löst sich nach kurzer Konversation auch schnell auf – weil es erst zehn nach Sieben ist. Der Nationalpark gehört zu Nevada und hat Pacific Time (-9 h) und das nur eine Meile entfernte Utah Mountain Time (-8 h). Je nachdem wo sich das Mobiltelefon einbucht wird wird die entsprechende Zeit angezeigt. So waren wir also tatsächlich um zehn vor sieben angekommen und das Visitorcenter hatte noch geschlossen. Durch den glücklichen Zufall konnte ich nach einer Stunde warten als Vierter in der Reihe auch noch ein Ticket ergattern.

Der Besuch mit der Führung durch eine Rangerin ist dann ein echter Höhepunkt. Kein Großveranstaltung, sondern 20 Personen die eineinhalb Stunden die Höhle erkunden dürfen.

Lehman Cave Führung mit Rangerin

Der Weg ist schmal und die Decke für mich so nah das man einige Male stark geduckt durch die Engstellen gehen muss.

Enger Durchgang

Die Tropfsteine in der Höhle sind aktiv und es gibt so wunderbare Formen wie z.B. der aus Kaugummimasse gezogene Elefantenfuss.

Elefantenfuss zieht sich aus Kaugummimasse

Ganz kleine dünne und Kurze Tropfsteine, die sich in den letzten 120 Jahren an bei der Höhlenentdeckung abgebrochenen Tropfsteinen neu gebildet haben.

Die eineinhalb Stunden vergehen wie im Flug und ich würde jedem der den Great Basin Nationalpark besucht empfehlen die Besichtigung der Lehman Cave zu buchen.

Interessant ist auch noch die Herkunft des Namens für den Nationalpark mit seinen knapp 4000 m hohen Bergen – Great Basin NP. Der gesamte Niederschlag aus den Bergen fliest in dieses hunderte Kilometer breite Basin und versickert, verdunstet oder wird durch die spärliche landwirtschaftliche Nutzung verwendet. Es existiert kein Abfluss.

Durch den Nationalpark führt nur eine befestigte Straße, der Scenic Drive. Auf 12 Meilen fährt man von 1700 m auf 3100 m ü.N.N. Am späten Nachmittag nehmen wir den Scenic Drive in Angriff. Die Aussichtspunkte sind wenig ergiebig, dafür aber der Weitblick von der Straße in das ausgetrocknete und heiße Great Basin.

Ganz oben auf 3100 m hat man auf den ersten Blick das Gefühl man ist in einer niedrigen Alpenregion gelandet. So ziehen wir die Wanderschuhe an wandern zu den zwei Seen Stella Lake und Teresa Lake.

Stella Lake und Mount Wheeler

Wir treffen noch zwei Kalifornier, die wir schon von der Höhlentour kannten. Sie zwingen uns fast den Trail zur Bristlecone Grove zu gehen. Versprochen werden uns einige sehr alte Bäume die toll aussehen sollten. Also hängen wir die 3 Kilometer auch noch dran und wandern zu den alten Bäumen. Da haben sie uns wirklich nicht zu viel versprochen. Die Bäume sehen aus wie aus der Zeit gefallen. Dreiviertel des Bristlecone Baumes ist rindenloses, pures goldgelbes Holz. Nur an wenigen Stellen ist noch Rinde und dort lebt der Baum und bildet entsprechend grüne Zweige. Dreitausend Jahre haben die Bäume in diesem trockenen, aber im Winter auch schneereichen und kalten Klima überlebt. Ganz besonders fühlt sich das abgestorbene goldgelbe Holz an. Die Oberfläche wie samt, aber dennoch sehr hart und kompakt. Die Bäume hatten Ihre Jugendzeit 1000 Jahre vor unserer Zeitrechnung und sind heute noch so lebendig.

Bristlecone Bäume bis zu 3000 Jahre alt

Mit großem Respekt verlassen wir die alten Bäume wieder und hoffen das sie noch viele weitere Jahre den Besuchern mit Ihrer langen Geschichte den Respekt vor der Natur stärken. Das ist gerade hier, wo alles was älter wie 50 Jahre ist als historisches Erbe bezeichnet wird und als Sensation verkauft wird und auf der anderen Seite die unreflektierte Verschwendung keine Grenzen kennt, so wichtig. OK – etwas Kritik muss auch sein, sollte aber nicht als Belehrung zu verstehen sin, denn auch wir haben hier vor unserer eigenen Haustüre einiges zu kehren. Zurück zum Tag im Great Basin Nationalpark. Also der als kleine Umgebungserkundung begonnene Ausflug wurde am Ende doch noch richtig interessant.

Sonnenuntergang im Great Basin Nationalpark

Jetzt müssen wir aber zurück zum Camp, denn es erwartet uns noch ein weiteres Highlight im Nationalpark. Heute um halb neun findet ein Astronomy Program im Amphitheater des Visitorcenters statt.

Amphietheater

Auch hier heißt es früh da sein, da keine Reservierung möglich. Die Uhrzeit haben wir ja jetzt im Griff und sind nicht zu früh Vorort.

Der Astronomy Chefranger aus Chicago erklärt in einem kleinen Vortrag einiges über unser Sonnensystem, Galaxien, die Milchstraße um dann in den aktiven Teil über zu gehen. Dazu dürfen alle Teilnehmer durch eines der drei Fernrohre auf verschiedene Sterne oder Sterngruppen schauen.

Teleskope für das Astronomy Program

Die Wartenden werden vom Chefranger mit Himmel-Laserpointer unterhalten. Dieses Laserschwert ist super beeindruckend. Damit zeigt er uns zielgenau dienSternbilder, einzelne wichtige Sterne. Auch diese Veranstaltung lohnt sich in jedem Fall für Erwachsene Sterngucker, weniger aber für Kinder.

Zurück zum Campground sind noch 300 mHöhenmeter zu überwinden. Da hab ich unseren Van etwas zu sehr getreten und unvernüftigerweise gleich ausgeschaltet, was er mit einem Sprühfeuerwerk an Kühlmittelflüssigkeit unter dem Fahrzeug quittierte.

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Tag 13: Great Basin Nationalpark & Fahrt nach Tonopah

Der Mount Wheeler 3982 m ü.NN. ist vom Summit Parking auf 3100 m Höhe auf einfachem Weg erreichbar. Die Schwierigkeiten bei der heutigen stabilen Wetterlage beschränken sich auf die dünne Höhenluft und die am Vormittag aufkommenden starken Winde. Daher sind wir um 4:30 Uhr aufgestanden und um 5:30 Uhr am Summit Parking los gegangen.

Sonnenaufgang auf dem Weg zum Summit Parking

Wir laufen getrennt, da Kay den Gipfel in Angriff nimmt. Für mich kommt das nach der vergangenen OP noch nicht in Frage. 

Im ersten Drittel zieht sich der Weg durch den Hochwald mit Blick auf den malerischen Stella Lake unterhalb des Mount Wheeler. 

Der Weg auf den Mount Wheeler 3982 m

Je weiter man aus dem bewaldeten Bereich herauskommt um so stärker bläst der Wind. 

Mit erreichen des weiten Sattels wird der Blick auf die westlich gelegene Ebene mit einem großen Windpark und einigen bewässerten, kreisrunden Weiden freigegeben.

Ausblick auf die Westseite des Great Basin Nationalparks

Ich gehe langsam und habe genügend Zeit auch dieser kleinen Hummel, beim Nektar- und Pollensammeln zuzusehen. 

Hummel beim Sammeln

Kay erreicht den Gipfel in einer sehr schnellen Zeit nach weniger als zwei Stunden. Um 10 Uhr sind wir bereits wieder auf dem Weg nach unten zum Visitorcenter. 

Auf den abgelegensten Straßen Amerikas fahren wir auf der Road 6 nach Ely. Hier muss unbedingt voll getankt werden, denn auf dem weiteren Weg der Road 6 in die ehemalige Minenstadt Tonopah gibt es auf 167 Meilen keine Tankstelle. In einem abwechselnden Auf und Ab geht es durch meist 10 bis 20 Meilen breite Becken an deren Ende man stets einen kleinen Pass überwindet um in das nächste Becken zu fahren.

Road 6

Zwischen Ely und Tonopah gibt es neben einer handvoll Ranger noch eine, in den meisten Straßenkarten eingezeichnete Straßenkreuzung zur Road 375 mit dem markanten Namen Warm Springs. Hier entspricht eine warme Quelle, die in besseren Jahren auch den Pool vor dem Nebengebäude hinten rechts gespeist hat. Heute ist das Gelände gesperrt und es zählt eher zur Kategorie Lost Places. Den Ort Warm Springs gibt es nicht, weil auch das einzige Haus seit Jahren verlassen ist. 

Warm Springs

Am späten Nachmittag treffen wir in Tonopah ein. Nach acht Nächten im Zelt in den Nationalparks, haben wir uns heute im world famous The Clown Motel eingebietet. Es stammt auch aus einer vergangenen Zeit ist aber mit den vielen Clowns aus der ganzen Welt sehr nett eingerichtet.

The Clown Motel – Tonopah

Für uns die Gelegenheit einmal wieder richtig zu duschen, alles zu ordnen, aufzuladen und bei immer noch 30 Grad in der Nacht nicht im Van übernachten zu müssen.

Lost Place Tonopah

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Tag 14: Von Tonopah zum Mono Lake

Von der einstigen Minenstadt Tonopah ist heute augenscheinlich nur noch ein Drehkreuz und Versorgungsstützpunkt für Durchreisende übrig geblieben. Trotzdem hat die Hauptstraße mit den typischen Salongebäudefronten noch etwas aus der alten Zeit himüber retten können.

Tonopah Hauptstraße bei Nacht

Wir ergänzen noch einmal unsere Essens- und Getränkevorräte im einzigen Lebensmittelladen Raley‘s. Dann geht es auf die Piste in Richtung Mono Lake und Yosemite Nationalpark.

Kay hat heute Nacht um 2:00 Uhr einmal in unserer Lieblingsapp Recration.gov geschaut und noch einen freien Campingplatz tief im Wald oben an der Tioga Road (Tamarack Flat Campground) ergattern können. So übernachten wir mit viel Glück wieder innerhalb des Nationalparks.

Kurz nachdem wir Tonopah verlassen haben tauchen am Horizont Berge auf und am Straßenrand steht ein Gespann mit dem für die USA so typischen silber glänzenden, rundlichen Airstream Wohnanhänger. Ich halte hinter dem Wohnwagen an da springt auch schon ein drahtiger Mann heraus und läßt uns ein Bild von seinem Gefährt schießen. Auf dem Wohnanhänger klebt groß und breit die schweizer Nationalflagge. Wir kommen schnell ins Gespräch und es stellt sich heraus, das Oliver der drahtige Schweizer mit seinem E-Mountainbike eine Transkontitent Tour von New York nach San Francisco durchzieht. Seine Frau ist mit dem Wohnanhänger das Shuttlebunny und er macht gerade eine erste Pause. Respekt vor dieser Leistung, ist uns doch schon mit dem Van oft zu heiß, da fährt er mit dem Radl in der brütenden Hitze auf seinem Bike durch die sehr weitläufige und dadurchh auch zum Teil langweilige Wüstenlandschaft. Gut – den größten Teil hat er hinter sich. In eingen Tagen wird er hoffentlich San Francisco erreichen. Wir wünschen Ihm alles Gute und eine unfallfreie Fahrt und tauschen noch kurz unsere Reiseblogadressen aus. Wer Interesse hat findet den Reiseblog vom schweizer Transkontinental Radler unter www.abaguggis.ch.

Der Schweizer Trankontinentalradler

Wie bereits gestern geht es auf und ab durch die  Wüstenlandschaft der Becken. In Benton verlassen wor dann doe Route 6 und wechseln auf die Route 120 Richtung Lee Vining Monolake und Yosemite Nationalpark. Benton ist ein kleines Freilandmuseum aus der Zeit des Silber- und Foldabbaus. 

Benton aus der Zeit der Goldgräber

Neben dem  Benton Hotsprings  Est. mit der alten Zapfsäule und dem traditionellen Coca Cola Schild. Neben dem Gebäude stehen noch alte Fahrzeuge und Lastwagen, Relikte aus der einstigen Hochzeit.

Benton – Coca Cola

Benton – Autofriedhof

Am Südufer des Mono Lake liegt im schattigen Pinienwald die Recreationarea der Mono Mills. Hier legen wir eine ausgiebige Pause ein bevor wir uns die Tuffkaskaden des Mono Lakes ansehen.

Mono Lake – Tuffsäulen

Wenn man etwas genauer erkundet, warum diese Tuffsäulen heute so hoch aus dem Wasser ragen bzw. auf dem trockenen Ufer stehen ist es eher traurig das diese, wenig kritisch als Atraktion angepriesen werden. Denn die Tuffsäulen sind nur sichtbar, da bis in die neunziger Jahre das Wasser des Monolakes für den verschwendrischen Wasserbedarf der Metropole Los Angeles abgezapft wurde. Der Wasserspiegel sank dadurch um 15 m und der See versalzte. In letzter Minute wurde ein System zum Wasserschutz eingeführt, was ein weiteres Absinken des Wasserspiegels verhinderte. Trotzdem liegt der heutige Wasserstand nur wenige Meter über dem historischen Tiefstand.

Mono Lake

Vor Lee Vining zweigt die Route 120 nach links ab und ist dann besser bekannt als Tioga Road.

Zügig geht es bis auf 2800 m hinauf und unser Van muss mächtig schnaufen. Um nicht wieder eine Kühlwasserspringbrunnen zu provozieren fahren wir entsprechend langsam. 

Am Tioga Lake gibt es dann eine Verschnaufpause für den Van und für ins eine Abkühlung im glasklaren, aber auch eiskalten Wasser.

Baden im Tioga Lake

Der Eingang zum Nationalpark taucht nach einigen Meilen auf. Sehr viele Fahrzeuge scheinen nicht vor uns zu sein. Hoffentlich erfüllen wir mit der Campgroundreservierung alle Formalitäten um in den Park und den Campground einfahren zu dürfen. Die Sorge ist unbegründet, alles passt. 

Der Ranger hat sich ein ganz besonderes Spielchen ausgedacht um die einfahrenden Fahrzeuge etwas zu verzögern und damit die Verkehrslage im Park zu entspannen. 

Das Rangerspielchen – schnapp den Flyer

Erst wird nach der Nationalität gefragt dann springt er vor‘s Auto und brüllt auf Deutsch „ Du darfst nicht in den Park!“. Alles nur ein Spaß um die Besucher etwas zu unterhalten. Dann streckt er mir mit einer ein Meterlangen Müllgreifzange den Nationalparkflyer hin und es beginnt das Spielchen: Fang den Flyer. Nach drei versuchen hab ich den Flyer geschnappt und wir verabschieden uns vom witzigen Ranger.

Es ziehen die ersten dicken Rauchschwaden vom auf der Südseite des Yosemite ausgebrochenen Waldbrands über die Tioga Road und verwandeln das Licht der Abendsonne in eine Art Endzeitstimmung.

Rauch imYosemite Valley

Nach weiteren 40 Meilen auf der Tioga Road  erlassen wir diese und fanren 3 Meilen steil hinunter zum Tamarack Flat Campground. Unser Platz liegt verlassen ganz am Ende des sehr einfachen Campingplatzes. Kein Wasser, kein Internet, kein Strom … echtes Wildniscamping. Alles Essen und trinken, sowie Hygieneprodukte packen wir in den bereitgestellten Locker aus Stahl, so das der Bär sich an diesem ababrbeitet und nicht an unserem Van.

Bärenschutzkiste für alles eßbare

Schon zu Einbruch der Dunkelheit sind wir in unserem kleinen Zelt, da auch die Stechmücken unsere Anwesenheit bereits entdeckt haben.

Der Campground befindet sich ja noch nicht im Yosemite Valley, sondern ein ganz Stück aberhalb. Morgen wollen wir ins Yosemite Valley hinunter fahren und vielleicht eine kleine Wanderung mit Badeoption machen. Kay hatte die Besteigung des Half Domes in Erwägung gezogen, doch für diese anspruchsvolle Tour ist ebenfalls eine Permit erfoferlich, die nur noch über eine Lotterie eiNen Tag vorher zu bekommen wäre. Da wir kein Netz haben, entfällt diese Option leider.

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Tag 15: Yosemite Nationalpark – Veneral Fall

Die Nacht verlief rihig. Wir wirden nicht vom Bär gestört. Es sind noch 25 Meilen bis zum Yosemite Valley. Die Rauchwolken vom Waldbrand im Süden des Yosemite Nationalparks hängen tief und bilden mit der Morgensonne eine gespenstische Stimmung.

Der Morgen im Yosemite Valley

Bei der Ankunft in Camp 4, dem nur für Zelter vorbehaltenem Campingplatz direkt im Yosemite Valley sind wir sehr überrascht. Die Rangerin bei der Anmeldung bietet uns an das wir einen beliebigen Platz aussuchen können das Camp 4 so oder so fast leer ist. Das ist unverständlich, denn nachbaußen kann man einen Platz nur über eine Lotterie bekommen. Diese kostet 10 $, welche auch bei Erfolglosigkeit nicht erstattet werden. Das schreckt sicher einige davon in die Lotterie einzutreten und ggf. zwei oder drei Nächte dort anzufragen. So sind wir als jetzt direkt im Yosemite Valley auf einem weniger als halb vollen Camp 4 Platz für zwei weitere Nächte untergebracht. 

Allen die an den von reacreation.gov inizierten Lotterien wegen Zuteilungen von Permits, Campgrounds und anderen Dingen teilnehmen müssen würde empfehlen immer die benötigte Anzahl Nächte … eintragen und keine Rücksicht darauf zu nehmen, ob ggf. mit einem kleineren Wunsch ehöhere Chancen bestehen. Denn die Lotterie, so zeigt sich wird unabhängig von der realen Nachfrage gespielt. Sogar bei uns in der Hochsaison war der Platz noch gut verfügbar.

Am Nachmitag machen wir uns auf den Weg zum Vernal Fall und Emerald Lake. Günstig ist im Valley ein kostenloser Shuttle Service eingerichtet wurde. Dieser bringt uns ans Ende des Tals zum HappyIsles Art Nature Center.

Auf gut ausgebautem und besuchtem Weg geht es hinauf zum Veneral Fall. Ein wirklich großer ca. 40 m hoher Wasserfall. Über unzählig sehr steile Treppenstufen geht es über einen gut gesicherten Weg hinauf zur Fallkante des Wasserfalls. 

Veneral Fall

Gleich hinter dem Wasserfall liegt der Emerald Pool. Ein großes Becken mit trichterförmig zulaufendem Ufer, das auf der gegenüberliegenden Seite aus einer großen Felsplatte besteht.

Nach dem schweißtreibenden Aufstieg muss hier gebadet werden. 

Baden am Emerald Pool

Das riesiege, glattgeschliffene Ufer auf der gegenüberliegenden Seite lädt zu einer Wasserrutschenpartie ein. Also schwimmen wir durch das kalte Wasser ans gegenüberliegende Ufer und krabbeln auf Händen und Füssen die Steinplatte hinauf. Dort woein wenig Wasser auf der Platte läuft bildet sich eine perfekte Wasserrutsche. 

Das macht richtig Laune.

Danach schauen wir noch wie die aufdringlichen Sqiurrels den anderen Badegästen die Semmeln und anderes eßbares aus dem Rucksack stehlen und dann von einer Horde Raben verfolgt werden.

Gegen sechs Uhr machen wir uns auf den Rückweg.

Am Wasserfall

Am Yosemite Village werden kostenlose Fahrräder über ein App-Buchungssystem angeboten. Leider wurde nicht für einen vernüftigen Mobilfunkempfang im Valley gesorgt. Dadurch wird der Appdownload und die Buchung mit der Aktivierung des Bikes zur Herausforderung. Schließlich haben wir zwei Räder freischalten können und düsen nun das Tal hinunter in Richtung Camp 4. Wir entdecken noch die ein oder andere Badestelle , die wir sicherlich morgen nutzen werden. 

Abendstimmung Half Dome

Zurück am Camp 4, haben wir noch nette Nachbarn bekommen, die sich an einem kleinen Lagerfeuer versuchen. Die ersten zwei Stunden geben sie aber nur weit sichtbaren Rauchzeichen, bis es dann endlich etwas brennt. 

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Tag 16: Yosemite Valley – Upper Yosemite Fall

Die Morgensonne scheint auf unser Zelt und es wird Zeit zum Aufstehen. Nach gemütlichem Frühstück packen wir den Rucksack mit drei Liter Wasser und einer Kleinigkeit zu essen. Dann machen wir uns auf den Weg zum Upper Yosemite Fall. Der Trail beginnt direkt hinter unserem Campingplatz. Steil geht es über die ersten Serpentinenfolge hinauf und nach kurzer Zeit hat man bereits einen atemberaubenden Ausblick über das Yosemite Valley. Die Autos erscheinen wie auf einer Miniatureisenbahn winzig klein und werden flankiert von riesigen Felswänden an den Talseiten. 

Aussicht vom Upper Yosemite Falls Trail – Half Dome im Hintergrund

Auf gut ausgebautem Pfad geht es in die Querung unter einer hunderte Meter hohen glatten Felswand hindurch. Dann wird erstmals der Blick auf den hohen Upper Yosemite Fall frei. Die Sonne leuchtet den Wasserfall von vorne anl und man erkennt wie sich das Wasser in feinste Tropfen zerstäubt.

Upper Yosemite Fall

Doch wir wollen nach ganz oben zum Wasserfall und gehen weiter. Nun wird es sonnig und es sind noch gute 300 Höhenmeter. Der Schweiß läuft in Bächen, aber nach einer weiteren Stunden sind wir oben am Flußlauf oberhalb des Upper Yosemite Fall. Hier gibt es herrliche große und kleine Gumpen, die zum Baden einladen. Allerdings sollte man vorsichtig sein und nicht die reizvollsten Gumpen in Richtung der Abfallkante des Wasserfalls nehmen, da man sonst ggf. von der Strömung den Wasserfall hinunter gezogen werden könnte.

Gumpen oberhalb des Upper Yosemite Fall

Wir geniesen das kühle Wasser und ruhen uns aus.

Auf dem Rückweg besuchen wir noch einen spektakulären Aussichtspunkt knapp unterhalb der Abbruchkante des Wasserfalls von dem man einen herrlichen Ausblick über das hat.

Tiefblick ins Yosemite Valley

Jetzt ist es richtig heiß geworden und wir schwitzen sogsr auf dem Weg bergab. Nach 11 km und 830 Höhenmetern kommen wir an unserem Zeltplatz an.

Was liegt näher zur Entspannung  am späten Nachmittag noch etwas schwimmen zu gehen. Der große Pool der gegenüber liegendenn Yosemite Lodge war gestern wegen des Rauchs geschlossen, hatte aber offeriert das er generell für die Öffentlichkeit zugänglich ist. Das dieser dann sogar noch kostenlos ist, man duschen darf und Handtücher bekommt, nehmen wir mehr als überrascht gerne zur Kenntnis. Relaxen in malerischer Kulisse – eine perfekte Ergänzung zur Wanderung.

Yosemite Lodge -der Pool mit herrlicher Aussicht

Am Abend nutzen wir dann noch den Shuttlebus zu einem Einkauf im Yosemite General Store.

Endlich können wir einmal gekühlte Ware wie ein Käse oder eine Wurst zum sofortigen Verzehr kaufen. Sonst ist es wegen der Haltbarkeit im heißen Fahrzeug immer sehr schwierig.

Wenn ich einen perfekten Tage beschreiben müsste, wäre dieser sicherlich sehr nahe dran.

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Tag 17: Vom Yosemite Nationalpark zum Sequoia Nationalpark

Abreisetag am Yosemite Nationalpark. Leider sind die drei Nächte im Yosemite Natiionalpark schon vorbei.

Abschied auch von El Capitan mit seiner mehr als 1000 m hohen Felswand

Kay ist sehr früh aufgestanden und so kommen ist um halbneun Uhr schon alles eingepackt und wir verlassen das schöne Tal in Richtung Kings- und Sequoia Nationalpark. Am Nationalparkeingang gibt es schon einen riesigen Rückstau der Besucher die heute in den Nationalpark wollen. Wir fahren raus aus den Bergen, durch den immer noch vorhandenen Rauch vom Waldbrand im Süden des Nationalparks.

Nach fast 200 km über die Bergstrassen und auf dem Freeway stoppen wir kurz vor Fresno um zu tanken und etwas zu bei In-N-Out Burger zu essen. Mehr als kurios ist, das die Flasche mit Sonnencreme, welche ich heute Morgen im Yosemite Campground auf´s Dach gelegt habe immer noch auf dem Dach liegt und sich dort irgendwie an der Dachrehling verkeilt hatte. 

In-N-Out Burger sind sehr zu empfehlen auch bei den Amerikanern sehr beliebt.  Kleine Auswahl, super frisch auch die Pommes direkt aus rohen Kartoffeln und alles für eine Fast-Food Kette nett angerichtet.

Es hat schon wieder knapp 40 Grad und wir freuen uns auf den Sequoia Nationalpark. 

Über die Route 180 geht es stets bergauf zum kombinierten Eingang des Kings Canyon und Sequoia Nationalparks. Die ersten Sequoia Riesen sehen wir am Strßenrand und müssen beimeinem Fotoshouting die Größenverhältnisse kalibrieren.

Sequoia Nationalpark – die Sequoia Bäume sind unvorstellbar riesig

Am weit ausgedehnten Lodgepole Campground angekommen, stellen wir fest das in dieser Saison die Waschmaschinen und die Duschen zwar vorhanden sind, aber nicht betrieben werden. Der Platzranger liefert die Begründung – anhaltende Dürre. Außerdem gibt es im gesamten Park kein Mobilfunkempfang und das Wifi an Wukachi Lodge ist so überlastet, das dies keine Alternative darstellt.

Leider auch in der Hauptsaison wegen der anhaltenden Dürre alles geschlossen

So erkunden wir ein wenig die Umgebung und gehen nach etwas Lagerfeuerromantik früh zu Bett.

Lagerfeuerromantik am Logepole Campground Sequoia NP

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Tag 18: Sequoia Nationalpark

Es ist 4:00, ich werde von einem lauten Klappergeräusch geweckt. Dann ist wieder ruhe. Doch plötzlich höhere ich Schritte oder so etwas ähnliches. Dann deutliches schnaufen und beim Blick durch das Fliegennetz inseres Zeltes sehe ich den Schwarzbären direkt vor mir 2 bis 3 Meter am Zelt vorbei ziehen. Ich packe Kayˋs Arm und flüstere Ihm zu „der Bär ist“. Er schläft aber ruhig weiter und nach ein paar Sekunden ist auch alles wieder ruhig.

Gleich nach dem Frühstück machen wir uns mit dem Auto auf den Weg zum Visitorcenter / Museum um von dort mit dem ersten Shuttlebus zum Moro Rock zu fahren.

Schon nach den ersten beiden Kehren entdecke ich einen Schwarzbär der gerade die Böschung auf die Straße hinunter geht. Danach läuft er am Straßenrand direkt an unserem Auto vorbei ohne uns irgendeine Aufmerksamkeit zu schenken. 

Bärenstark

Später erklärt uns ein Ranger, das es im Gebiet des Sequoia und Kings Canyon Nationalparks ca. 850 Schwarzbären gibt, die aber weitgehend friedlich sind. Der von uns entdeckte Bär entspricht einem 200 Pfund schweren mittelgroßen Schwarzbären mit braunem Fell. Der Name Schwarzbär ist irreführend, denn der Bär kann sowohl schwarzes, braues oder sogar blondes Fell haben, erklärt uns der Ranger.

Neben den Bären und den riesigen Bäumen ist der Moro Rock, ein riesiger Felsmonolith eine weitere Attraktion des Nationalparks. Über einen sehr gut ausgebauten, mit 350m Trittstufen versehenen und einem sicheren Geländer umgebenden Weg geht es auf die Spitze des Moro Rock. In der Morgensonne hat man einen weiten Ausblick über das tiefe Tal bis in die Ebene von Fresno. 

Sequoia Nationalpark – Moro Rock Gipfel

Als wir gerade den General Shearman Tree anschauen entdecken wir neben uns einen weiteren Schwarzbären der zwischen den Besuchern und den Riesenbäumen seinen Weg geht. OK – das ist schon eine mega Ausbeute. Drei Bären an einem Tag, das hätte ich wirklich nicht erwartet.

Bär Nummer 3 heute

Der Spaziergang durch die Baumriesen erdet einen ganz schön. Wie klein sind wir doch gehen über den bis zu 85 m hohen und 3000 Jahre alten Baumriesen. Es ist eine komplett neue Erfahrung im Vergleich zu den landschaftlichen Besonderheiten der anderen Nationalparks. Wir genießen den Weg und verweilen einige Stunden im Wald der Sequoias.

Sequoia Nationalpark – Baumriesen

Plötzlich hören wir ein Geräusch ähnlich einem Feuerwerk, dann ein dumpfer Schlag – ca. 100 m von uns entfernt staubt es mächtig. In diesem Moment ist einer der Riesenbäume unweit von uns umgefallen (zum Glück nicht über den Weg). Leider hatten wir die Kamera in diesem Moment nicht am Start. Das gehört auch zur Natur dazu, aber das wir es so hautnah erleben, war nicht zu erwarten.
Der Logepole Campground liegt direkt am Marble Fork Kaweah River der ein klein wenig Wasser führt. Unterhalb der Campgroundbcke befindet sich ein große, zum Baden einladende Gumpe. Gegen halb vier packen wir unsere Badesachen und gehen zur Gumpe. Eine herrliche Erfrischung besonders wenn es keine Dusche im Park gibt. Die großen Steinplatten sind von der Mittagssonne aufgeladen und spenden auch im Schatten noch wohlige Wärme. Nach zwei Stunden hat sich auch dieser Badeplatz gut gefüllt und wir verabschieden uns. 

Badegumpe am Lodgepole Campground

Für heute Abend haben wir uns noch eine kleine Besonderheit aufgehoben. Wir wollen zum Sonnenuntergang Moro Rock fahren, den wir heute Morgen bereits besucht hatten. Um kurz nach Sieben brechen wir auf. Zuerst noch beim Tunnel Log zum obligatorischen Foto – Auto fährt durch Baum – dann weiter zum Moro Rock.

Die Idee hatten nicht nur wir. So sind einige andere Sonnenuntergangsgucker bereits da. Einer von Ihnen klettert in den Sonnenuntergang hinein.

Kletterer am Moro Rock


Das tut der Stimmung auf dem ausgesetzten Felsen mit der atemberaubenden Aussicht jedoch keinen Abbruch.

Sonnenuntergang auf dem Moro Rock

Sehr interessant war jedoch, das als die Sonne am Horizont unterging, alle Gespräche verstummten und jeder andächtig in den Sonnenuntergang starrte. Es ist doch etwas Besonderes, obwohl es jeden Tag auf‘s Neue passiert.

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Tag 19: Vom Sequoia Nationalpark zum Silver Lake

Heute ist ein Transfertag an dem wir den Seqoia Nationalpark verlassen und uns nordwärts in Richtung Lake Tahoe orientieren wollen. Aufgrund des fehlenden Mobilfunkempfangs war eine Reservierung eines Campgrounds am Lake Tahoe nicht möglich. Wir verlassen den Park auf der sehr kurvenreichen Strecke in südwestlicher Richtung. Nach einer Stunde Fahrt, unterhalb des Kaveah Stausees haben wir erstmals wieder stabilen Mobilfunkempfang. Heute ist Samstag und Plätze am Lake Tahoe bei unserer späten Ankunftszeit vermutlich ausgebucht. Daher planen wir über Fresno nach Stockton zu fahren und von dort auf der Route 88 nach Nordosten bis zum Silver Lake. Dort soll es drei sehr einfache Campingplätze im National Forest geben. 

Vorher füllen wir noch unsere Vorräte bei Wallmart auf und kaufen KFZ-Sicherungen um unsere Energieversorgung über die Zigarettenanzünder sicher zu stellen. Wir haben bei verschiedenen Reparaturversuchen unserer 12V-steckdosen und des Fensterhebers bereits zwei Ersatzsicherungen verschlissen.

Von den Orangenplantagen unterhalb des Kaweah Stausees geht es wieder zu den Mandelplantagen um Fresno und dann nördlich bei Stockton ins Weinanbaugebiet. Alles großflächig möglichst effektiv in Monokulturen. Die Folgen der exzessiven Bewirtschaftung sind auch hier seit einigen Jahren bekannt. Augenscheinlich hat sich in den letzten 20 Jahren daran aber wenig geändert. In der flachen fruchtbaren Ebene zwischen den Bergen an der Pazifikküste und dem hohen Gebirgszug der Sierra Nevada ist es heute mit 42 Grad wieder brütend heiß.

Die Route 88 führt auf den Spuren der Goldgräber von 1849 hoch in die Sierra Nevada. Die Nadelbäume nehmen zu und bald fühlen wir uns wie im Schwarzwald. Wir passieren die alten Goldbräberstadt Jackson und erreichen um halb sechs den auf 2200 m gelegenen Silver Lake West Campground. 

Campground FULL steht dort gleich in der Einfahrt. Die erste Enttäuschung weicht, nachdem uns der Platzwart den letzten verfügbaren Platz angeboten hat. Da hatten wir wirklich Glück. 

Jetzt reicht es sogar noch an der Sandy Cave Beach des Silver Lake ein Bad in der Abendsonne zu nehmen.

Baden im Silver Lake

Auch die Drohne darf hier abheben und einige schöne Schnappschüsse aus ganz anderer Perspektive machen.

Silver Lake von oben

Zum Sonnenuntergang sitzen wir auf einem warmen Felsen, begleitet von indianischen Gesängen einer speziellen Besuchergruppe und freuen uns heute so unkompliziert einen schönen Übernachtungsplatz gefunden zu haben.

Sonnenuntergang am Silver Lake West Campground

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Tag 20: Vom Silver Lake zum Lake Tahoe Lake

Auch für heute Abend haben wir noch keine Unterkunft. Daher machen wir uns früh auf den Weg zum Lake Tahoe um beim first-come-first-serve noch einen Platz zu bekommen. 
Bevor wir jetzt los fahren noch ein kleines Rätsel. Wer kennt diesen Besucher – gerne bitte in die Kommentare schreiben?

Was ist das für eine Schlange ?


Die Fahrt über die den Carson Pass (2636 m NN) auf der Route 88 führt vorbei an tiefblauen Bergseen durch die weitläufige Gebirgslandschaft der Sierra Nevada. Um an den Lake Tahoe zu kommen müssen wir noch über den Luther Pass (2359 m NN). Passstraßen in den USA verlaufen, angepasst an die landschaftlichen Gegebenheiten, meist mit einer angenehmen Steigung und weiten Kurven. Keine anstrengende Kurbelei wie auf unseren Alpenpässen. 

Mit Erreichen von South Lake Tahoe der größten Stadt am Lake Tahoe bekommen wir auch gleich einen Zivilisationsschock. Es ist Sonntagvormittag, 30 Grad im Schatten und halb Kaliforniern und Reno ist zum Lake Tahoe gefahren. Am ersten Campingplatz in der Nähe des Sees möchte man uns 58 $ für eine Nacht im Zelt und entfernt geparktem Fahrzeug (ein sogenannter walk-in-campground) abknöpfen. Wir entscheiden uns gegen weitere Versuche an anderen ggf. auch stattlichen Campgrounds und buchen ein Hotel im Hinterland der Sierra Nevada in Minden an der Route 395.  

So jetzt haben wir unsere Unterkunft und können in Ruhe die etwas ruhigere Westseite des Lake Tahoe erkunden. Auch hier Park- und Ferienverkehrschaos pur. Die Perle des Lake Tahoe, die Emerald Bay ist komplett überfüllt und nur noch von oben zu besichtigen. Ein Drohnenstartversuch wird von einem pseudo Ranger, der ein Parkbucht bewacht unterbunden, obwohl es dazu laut Information des Visitorcenters keine rechtliche Grundlage zu geben scheint. 

Lake Tahoe – Emerald Bay


In Tahoe City, die Metropole am Westufer hat das Raften, oder besser das Treibenlassen auf einem irgendwie mit Luft gefüllten Gegenstand so an Popularität gewonnen, das alle Parkplätze hoffnungslos überfüllt sind und man heute trockenen Fußes den Truckee River gehen könnte. Ein farbenfrohes Bild ist es allemal. 

Tahoe City – Raften auf dem Truckee River


An der Beach in der Nähe des Visitor Centers lässt es sich ohne Badepermit und Parkpermit gut schwimmen. 
Auch wenn der Tag am mehr als gut besuchten Lake Tahoe heute echt anstrengend war, entlohnt das Hotel und Casino Carson Valley Motorlodge. Sehr schöner Pool, ein Jacuzzi mit Öffnungszeiten bis Mitternacht (sehr wichtig bei später Anreise) und einem tollen Blick auf die Sierra Nevada.

Carson Valley Motorlodge Hotel & Casino

Erstmals seit vielen Tagen haben wir am Abend auch schnelles Internet. Abseits von den Hauptstraßen gibt es auch im Land der unbegrenzten Möglichkeiten auf beiden Netzen (AT&T, T-Mobile) keinen Empfang um sinnvoll einen Blog zu schreiben. Die deutschen Funklöcher sehe ich jetzt mit ganz anderen Augen. 

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Tag 21: Vom Lake Tahoe nach San Francisco

Aus den Bergen ans Meer. Über den Luther Pass und die Route 50 fahren wir von Minden in Richtung Sacramento, der Hauptstadt Kaliforniens. 
An einem kleinen Rastplatz noch in den Bergen machen wir einen Frühstückstopp.

Die Fahrt über die Route 50 führt durch eine von Waldbränden der letzten Jahre heimgesuchte Umgebung. Auf den Hängen links und rechts der Straße stehen nur noch die angebrannten Stämme der Nadelbäume. Nur die vereinzelten Ferienhäuser und ein paar Bäume drum herum konnten geschützt werden. Im Eldorado National Forest verbrannte Bäume soweit das Auge reicht. 
Ab Placerville geht es dann auf dem breiten Highway 50 zügig in Richtung Sacramento.
Die schachbrettartige, rechtwinklige Anordnung der Straßen erleichtert die Orientierung.
Das Capitol, eine Nachbildung des Capitols von Washington D.C. strahlt in hellem weiß und ist wohl eines bedeutendsten Baumwerke von Sacramento.

 

Sacramento -California State Capitol

Hier haben sie gerne berühmte Bauwerke versucht im Kleinformat zu kopieren. So auch die goldene Tower Bridge über den Sacramento River. 

Sacramento – Tower Bridge

Bei wieder einmal 38 Grad gehen wir die 20 Minuten vom Capitol in Richtung Old Sacramento zu Fuß.
Das Bibliotheksgebäude kurz nach dem Capitol auf der rechten Seite interessiert Kay. So gehen wir hinein, passieren eine Flughafen Securitycheck und sind drin. Überaschenderweise sind wir im Court of Appeal, wo der Senat seinen Sitz hat gelandet. Sehr eindrucksvoll.
Im zweiten Stock dann eine kleine Bibliothek mit historischen Büchern. Ich finde einige Bücher zur Elektro- und Radiotechnik und auch zum Fahrzeugdesign . Alle Bücher so in den ersten Jahren des 20sten Jahrhunderts geschrieben.  Super spannend und so unerwartet.

Sacramento – Staatsbibliothek im Senatsgebäude – Radiotechnik um 1900

AM Ende unserer Erkundungstour schauen wir uns noch Old Sacramento an. Dort wurde versucht die alte Goldgräberzeit etwas nachzustellen. Ganz nett, aber das war es dann auch schon.

Old Sacramento

Nach San Francisco nimmt dann der Verkehr zu, an den Brücken kann man nicht mehr bezahlen, sondern muss das online im Nachgang durchführen. Das ist mir neu, klappt aber offensichtlich gut und beschleunigt die Durchfahrt an den Brücken. Wir nutzen für 7 € die San Francisco – Oakland By Bridge.
Unser Hotel liegt im Zentrum des Silicon Valley in Redwood, direkt in der Nachbarschaft von Google und Facebook. Das Hotel Good Nite Inn ist mit 100 €/Nacht noch bezahlbar, sauber und vom direkt daneben verlaufenden Freeway 101 ist kaum was zu hören. Es hat einen Pool, den wir am Abend auch gleich testen.

Hotel Good Nite Inn Redwood

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Tag 22: San Francisco

Vor einigen Tagen meldete sich unser Van mit einer Ölwechselaufforderung und später noch mit einer gelben Motorfehler Warnlampe. Nach sofortiger Meldung bei unsrem Vermieter per WhatsApp organisierte dieser einen Termin bei einer Firestone Werkstatt in San Francisco, in der Nähe unseres Hotels. 
Heute Morgen war s nun also soweit und unser kleiner Patient durfte in die Werkstatt. Veranschlagt war 1 Stunde Aufenthalt für den Ölwechsel. Zur Motorwarnung gesellte sich noch eine zweite gelbe Warnmeldung von der Reifendruckkontrolle. Pünktlich um 7:00 Uhr zur Öffnung der Werkstatt waren wir dort. Um halb acht machte diese dann auch tatsächlich auf. Ganz so einfach ist es dann doch nicht ein FZG reparieren zu lassen. Der Reparateur braucht erst eine Nummer zur Kostenübernahme, die unser Vermeiter natürlich nicht hat oder nicht übermittelt hat. Da das Headquarter unseres Vermieters noch schläft entscheide ich das heute im Laufe des Tages zu klären und ggf. morgen den Patienten erneut zu bringen. 
Während ich verhandelte war Kay beim Wäschewaschen in der öffentlichen Waschstraße. Da er sich null auskannte bekam er reichlich Hilfe in Form von Dufttüchern, Weichspülern und hilfreichen Ratschlägen. Nach einer Stunde war unsere Wäsche so sauber und trocken wie den gesamten Urlaub noch nicht.

Waschanlage – interessanter Name für die Maschinen

Ach ja – das Reifendruckkontrollsystem Lämpchen ist wieder aus, nachdem ich in alle Reifen etwas mehr Luft eingefüllt habe. 
Jetzt machen wir uns auf den Weg nach Mountain View zum Googleplex. Von unserem Hotel weniger als sieben Kilometer, also gleich um die Ecke. Bei der Anmeldung erklärte man uns das wir in die Gebäude nicht dürfen, aber außerhalb den gesamten Campus ansehen dürfen. Sieht aus wie man es sich vorstellt – Beachvolleyballfeld, hübsche Cafe’s, Kantine mit Designerstühlen, … 
Beim Fototermin vor dem Google Empfangsgebäude treffen wir Rick aus Taiwan. Ein echter Googler, der am Hardwaredesign der Google Pixlwatch arbeitet und aktuell auf Businesstrip hier im Headquarter arbeitet. Er schießt schnell ein Foto von uns auf den überall frei verfügbaren Google Bikes. Eine spontane und super freundliche Bekanntschaft mit einem echten Googler.

Googlebike als freies Verkehrsmittel auf dem Campus

Zweite Station ist Cupertino Apple Park. Wir steuern direkt den Visitor Parkplatz an und landen an einem Sequritygate. Freundlich erklärt man uns, dass sich das Apple Park Visitorcenter auf der anderen Seite von Apple Park befindet. Überrascht sind wir, als uns der Sicherheitsmann ein Stück über das Apple Park Gelände fahren lässt bis wir zum Ausfahrttor gelangen. AM Ende schaffen wir es auch in die Tiefgarage des Visitorcenters. Ab dem Verlassen des FZGs ist es exakt so wie man es sich bei Apple vorstellt. Coole designt vom Gebäude, der Außenanlage bis zu den Türgriffen und Treppenabgängen.

Apple Park – Visitorcenter

Das spannendste am Visitorcenter ist neben den nur dort erhältlichen Apple Park T-Shirts ein leckerer Cappuccino dem man idealerweise auf der Dachterrasse geniest.
Dies gibt einen spärlichen Blick auf das ringförmige Gebäude des Apple Park frei. Insgesamt ein sehr angenehmer unaufgeregter Besuch mit einem leckeren Capu. 
Dritte Station bei unserer Silicon Valley Runde heute ist die Tesla Fabrik in Fremont. Ein Visitorcenter gibt es hier nicht. Auf dem Parkplatz vor dem Haupteingang sprechen wir einen Parkplatzaufpasser an. Er hat keine Ahnung, ob es bei Tesla eine Tour oder so was gibt, schiebt aber für uns ein Schild auf die Seite und macht so einen exklusiven Parkplatz für uns frei.
Tatsächlich gibt es keine Werksführung, Besucherzentrum oder ähnliches, erklärt uns eine freundliche Dame am Haupteingang. Tesla üblich ist alles etwas handgestrickt  mit Pavillons und kleinen Zelten organisiert. Trotzdem dürfen wir den gesamten Neuwagenabholer Parkplatz anschauen. Neben verschiedenen Plaid-Modellen sind alle Modelle und Farben zu sehen.

Tesla Factory- Fremont

Vierte Station heute ist die Golden Gate Bridge. Auf dem Weg dorthin steht noch der Besuch des The North Face Outlet in Berkeley an. 
Die Golden Gate Bridge schauen wir uns zuerst von der Nordseite, über die Marina Headlands – Battery Spencer – an. Gut das wir jeweils einen dicken Pullover im Outlet eingekauft haben, den es weht ein kräftiger und für uns ungewohnter sehr kalter Wind.

San Francisco – Golden Gate Bridge Nordseite

Die Südseite der Brücke hat am Fort Point auch ihren ganz besonderen Reiz. Die Wellen sind so hoch das die Gischt bis zum Auto spritzt. Hier nur wenige Meter unterhalb der Brücke ist es mega entspannt. Keine Hektik des pulsierenden Highway 101, keine Parkplatznot wie in der Innenstadt.

San Francisco – Golden Bridge Süseite – Fort Point

Die Rückfahrt zum Hotel führt quer durch San Francisco mit Blicken auf die Pazifikküste und einer Fahrt durch den Golden Gate Park. 

Ach ja – im Laufe des Tages ist auch die Motorwarnung im Van wieder verschwunden. Das war wohl ein Selbstheilungsprozess. Mal sehen was die Werkstatt morgen mit unserem kleinen Patienten beim Ölwechsel anstellt. 

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Tag 23: San Francisco

Heute Morgen ist es endlich soweit. Unser Van darf in die Werkstatt zum Ölwechsel. Die Kostenübernahmeerklärung steht. Der Werkstattmanager hat sich mit der FZGßVermietung abgestimmt. Termin ist um 7:30 Uhr. Ich bin da, aber der Schorsch von der Werkstatt kommt natürlich erst um 8:00.

Unser Van wartet auf einen Ölwechsel

Um 8:30 steht die Mühle dann auf der Hebebühne und der Mechaniker bringt die Ölablassschraube nicht auf. Die ganze Sache wird abgebrochen, weil die Jungs Angst haben die Schraube abzureißen und wir dann hier mit dem FZG stranden würden. Die Mietfirma Traveller Autobarn erhält eine Mitteilung und ich ziehe unverrichteter Dinge wieder ab. Gut ist das aktuell keine Warnlampe mehr leuchtet und eigentlich nur der Ölwechsel ansteht. 

Wir fahren nach San Francisco, haben uns am Fishermans Warf online einen Parkplatz gesichert. Das ist günstig und man parkt sehr zentral. Bei der Einfahrt mussten wir den QR-Code Leser etwas beatmen das er unser Ticket auf dem Handy erkannte. 
Dann geht sie aber los, die Stadterkundung. Fischermans Warf vor dem großen Trubel, Halfmoon Bay und weiter ans Pier 39 zu den Seehunden.

Bucht am SF Maritime National Park (Halfmoon Bay ?)

Jetzt knurrt der Magen schon ein wenig, und abseits der Touristenströme essen wir an einem stationären Foodtruck von „Codmother Fisch &Chips“ sehr leckere Fish & Chips.

Sehr interessant auch das Schild für die Angler an den Piers zur Schadstoffbelastung der Fische in der Bucht. Da hoffe ich mal das unser Fisch nicht aus der Bucht kommt.

An der Lombardstreet quälen sich die Tourimietwagen die steile und kurvenreiche Straße hinunter.

Lombardstreet – hier darf ein Rollstuhlfahrer die Route bergab nutzen

Wir gehen weiter die steilen Straßen hinauf in Wohngebiet Nobhill. Unglaublich steil sind die kurzen Straßenabschnitte. Fahrzeuge sind hier gezwungen quer zum Hang zu parken, da sonst nicht sichergestellt wäre das die Bremsen das Fahrzeug dauerhaft halten könnten (speziell die älteren Kisten – denn es gibt hier ja keinen TÜV).

Ganz schön bergig in der Stadt

Super interessant ist auch das Cable Car Museum. Hier steht man direkt am Antrieb der 4 Cable Car Strecken von San Francisco.

Cable Car

Von hieraus erstrecken sich die Stahlseile für die Linien durch die ganze Stadt. Beeindruckend ist das diese technische Anlage bereits seit ca 1900 in Betrieb ist.

Cable Car Museum

Durch das quirlige und bunte Chinatown gehen wir in die Innenstadt.

China Town

Dort entdecken wir einen der amazon go Shops. Ein kleiner Laden mit einem sehr begrenzten Angebot an Drinks, Süssigkeit und Sandwitches, dessen Besonderheit es ist das man hier seine Waren einfach aus dem Regal nimmt und dann aus dem Laden geht. Man muss an keiner Kasse vorbei. Das KI gestützte System erkennt was man genommen hat und rechnet dieses über den eigenen Amazon Account ab. Das funktioniert auch mit unserem deutschen Account. Das hier viel Technik drin steckt, sieht man an der Sensorik an der Decke.

amazon go shop ohne Kasse vollautomatisch

Nach knapp 20 km Fussmarsch kommen wir dann wieder am Pier 39 in der Nähe unseres Parkplatzes an und kämpfen uns durch den Berufsverkehr auf den Interstate 101. 

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Tag 24:  Highway No. 1 von San Francisco nach Monterey

Endlich einmal richtig ausschlafen. Heute steht kein Reparaturtermin für unseren Van an und wir nutzen es um einmal bis halp neun zu schlafen. Nach dem Aufstehen eine Runde in den Pool, dann Frühstücken, am Pool, Eis in den Cooler und auf in Richtung Monterey.

Vorgestern muss ich irgendwo mein Käppi verloren haben. Bis heute ist es nicht aufgetaucht. Daher gibt es jetzt einen Zwischenstop am TJ Max und ich habe ein tolles neues Sonnenschutzkäppi von Adidas.

Wir queren von der Bay direkt nach Westen auf den Highway 1, dem wir die nächsten beiden Tage bis nach Los Angeles folgen wollen. Bean Hollow Statepark – Pebble Beach ist die erste Station heute. Hier sollen die ausgehölten Tuffsteine mit bunten Kieselsteinen gefüllt ein hübsches Bild geben. Tatsächlich sehen die kleinen mit Kiesel gefüllten Höhlen sehr fotogen aus.

Bean Hollow Park – Pebble Beach

Hinter der Felsformation am Ende der kleinen Kiesbucht verbirgt sich aber etwas viel Interessanteres. Als  ich den Fels hinaufsteige schaut mich plötzlich in etwa 5 m Entfernung ein kleiner Seehund an. Er ist wenig beunruhigt und ich vergrößere den Abstand ein wenig und kann den Kerl dann in Ruhe beobachten.

Seehund. Seelöwe ? Ich weiß es nicht

Die Strecke bis Santa Cruz ist schon ein kleiner Vorgeschmack auf das Teilstück um Big Sur. Freien Blick auf den Pazifik. Weite Sandstrände wechseln sich mit hohen Felsen und kleinen Canyons ab.  
In Santa Cruz machen wir noch einen Abstecher im Rip Curl Surf Outlet und stellen uns dann in den Stau auf der Stadtautobahn. 

Der Abschnitt weiter nach Monterey ist geprägt durch Obst und Gemüseanbau auf den fruchtbaren Böden der Ebene. Die Temperaturen liegen um die 20 Grad – das ist zusammen mit dem Wind schon unter unserer Wohlfühltemperatu. Wir wollen aber nicht meckern, alles besser als zu heiß wie an Tagen in Utah und Nevada.

Monterey Asilomar Statebeach

In Monterey angekommen, steuern wir direkt den stadtnahen Veterans Memorial Park Campground an. Denn es gilt für die nächsten beiden Übernachtungen – first come first serve. Das sieht ganz gut aus. Auf dem Platz sind noch einige Campsites frei und wir wählen gleich das Erste am Eingang. Für einen Statepark oder Regionalpark nicht ganz günstig, bezahlen wir 44 $ für die Übernachtung . Im Vergleich zu den alternativen Hotels, heute ab 180 $ aber immer noch günstig.

Am Abend schauen wir uns die Cannery Row um das Bay Aquarium an. Es ist nicht viel los. Wo sind all die Touristen hin ?

Monterey Cannery Row – man beachte die Reifenspur 😉

Das Monterey Bay Aquarium ist weltweit bekannt, aber ähnlich wie Zoos unter dem Gesichtspunkt des Tierwohls durchaus kritisch zu sehen. Mit den Dokumentation en des Meeresbiologen Robert Mark Lehmann im Hinterkopf, sehen wir von einem Besuch ab.

 

 

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Tag 25: Highway No. 1 von Monterey nach San Simeon

Wir hatten gestern wirklich Glück mit dem Platz auf dem Veterans Memorial Campground. Heute morgen sind alle Plätze belegt. Ganz neu zum Frühstück ist unser Toaster. Es gibt bezüglich des Röstgrades noch Verbesserungsbedarf, aber für den ersten Versuch sieht es schon ganz ordentlich dunkel aus.

Campingtoaster

 Unser erstes Ziel ist der Point Lobos Statepark. Davor stauen sich die Fahrzeuge schon. Wir entscheiden gleich an der Straße zu parken, da bis zur Küste ein guter Weg mit knap

Im Point Lobos State Park

p einer Meile führt. So müssen wir nicht warten, haben Bewegung und sparen und die 10 $ Einfahrtsgebühr.

Am Sealion Point Infostand erklärt uns die Rangerin das aktuell Niedrigwasser ist und man sehr gut die Seeotter und Seehunde beobachten kann. Wir bekommen gegen Pfand ( unser Autoschlüssel) ein Fernglas und gehen weiter bis zur Felsküste.

Dort zeigt uns ein Ranger die im Seegras auf dem Rücken chillenden Seeotter. Durch sein Fernrohr sind sie noch viel größer. Er hat sogar einen iphone Adapter für das Fernrohr und schießt uns ein Bild von den Beiden Ottern. Per airdrop ist es dann auch gleich bei uns auf dem Smartphone. Echt ein cooler Ranger.

Seeotter durch das Fernrohr fotografiert

Wir geben das Fernglas zurück und die Rangerin erklärt uns noch wie man die „poison oak“ erkennt. Das ist gar kein richtiger Eichenbaum, sondern eher ein Busch mit markanten dreiblättrigen Blatt. Die Pflanze hat ein Öl an den Blättern auf das viele Menschen am ganzen Körper mit Pusteln allergisch reagieren.

poison oak – Hautkontakt kann allergische Reaktionen bewirken – auch wenn der Busch harmlos aussieht

Als kleine Erinnerung an die Seeoter und die hilfreichen Informationen der Ranger hier im Point Lobos Statepark kauft sich Kay noch ein Reisemaskotchen.

Unser Reisemaskotchen

Für uns geht es noch etwas an der Küste entlang, bis wir wieder zurück zu unserem Auto abbiegen.

Schon bald erreichen wir die Region Big Sur. Die Straße führt direkt an der zerklüfteten Felsküste entlang. Auf der einen Fahrzeugseite die Bergkette, welche nur von den Canyons der Bäche unterbrochen wird und auf der anderen Seite weit unten das Meer. Dieser fast 60 Meilen lange Abschnitt um Big Sur ist der interessanteste und spektakulärste Teil des Highway 1. Diese Straße wurde seiner Zeit als Freizeitstraße von Gefangenen gebaut.

Aussicht vom Highway No. 1

Die Bixby Bridge 1932 fertiggestellt.

Bixby Bridge (Bj. 1932)

Heute ist eine tolle Stimmung. Wir fahren in der Sonne und unter uns treibt der Wind die feuchte Seeluft an den Hang. Zeitweise erscheint es so als würden wir über den Wolken fahren.

Big Sur – Küste – über den Wolken

Die Aussichtsstopps sind super, kosten aber auch erheblich Zeit.

Wir wollen unbedingt die schönste Bucht von Big Sure sehen. Dazu müssen wir eine schmale Straße, die Sycamore Canyon Road hinunter fahren. Doch kurz nach der Abzweigung in die schmale Straße steht ein Aufpasser, der heute offensichtlich kein Auto hinunterfahren lässt. Er war der unfreundlichste Mensch den wir bisher während unseres Aufenthalts in den USA getroffen haben.

Big Sur

 

Einige Meilen weiter versuchen wir am Big Sur State Park und Campground einen Platz zu bekommen – keine Chance – alles voll. Auch alle weiteren Campgrounds sind voll. Am letzten Campground treffe ich auf eine freundlichere Rangerin, die mir hinter vorgehaltener Hand empfiehlt am Rugged Point im Auto zu übernachten. Coll – so fahren wir zum Rugged Point. Das ist eher eine belebte Versorgungsstation für Fahrzeugtouristen mit einem angeschlossenen Motel.

Die Küste ist auch im Juli noch farbenfroh

Ohne große Hoffnung fragen wir in der Motellobby nach, ob wir mit dem Auto über Nacht den Parkplatz nutzen dürfen. Völlig überraschend bietet man uns an für 40 $ stehen zu dürfen, allerdings ist keine Nutzung der Motelfacilities gestattet. OK – das klingt doch schon einmal gut. Wir haben einen Platz zum Übernachten. Dazu sei gesagt, das wildes Übernachten  im gesamten Gebiet um den Highway 1 illegal ist !

Beruhigt einen Schlafplatz gefunden zu haben, fahren wir noch einige Meilen südlich wo die Seeelefantenkolonie auf uns wartet. Die stinkenden Raufbolde liegen faul am Strand und raufen hin und wieder, wenn sich einer allzu aufdringlich auf den anderen gelegt hat.

Seelöwenmännchen warten auf die Ankunft der Weibchen

Auch hier ist der Parkplatz überfüllt von Besuchern.

An einem unpopulären, wenig besuchten Aussichtspunkt stellen wir unseren Van quer zum Wind und kochen uns auf der Leeseite eine Camperpasta. Camperpasta = Topf mit Nudeln + Fertigtomatensauce. Perfekt, weil man fast nix abspülen muss und zur Zubereitung nur Wasser und den Gaskocher benötigt.

Im Windschatten wird die Camperpasta zubereitet

Auf dem Weg zurück zum Rugged Point entdecken wir im Bereich des Los Padres National Forest am San Carpoforo Creek im ausgetrockneten Flussdelta einige Zelte und Fahrzeuge am Straßenrand. Auch ein uraltes Wohnmobil steht da, an dem gerade auf dem Dach einer arbeitet.

Eingang in den Bereich des Los Padres National Forest

Also parken wir am Straßenrand und fragen den Wohnmobilisten. Er ist super nett und erklärt uns das dies hier der einzige Ort an der kalifornischen Pazifikküste ist, an dem man am Strand wild campen kann.  Das ist ja mega cool – wir packen unser Zelt und die Schlafsachen und ziehen an den Strand. In malerischer Kulisse kurz vor dem Sonnenuntergang bauen wir unser Zelt auf.

Romatischer Platz zum Zelten an der Küste

Mit Daniel, dem Wohnmobilisten am Eingang zum Strandweg komme ich ins Gespräch. Er und seine beiden Kinder sind ohne festen Wohnsitz und halten sich üblicherweise in Las Vegas auf. Aufgrund der Temperaturen über 45 Grad ist er jetzt hierher an die Küste gefahren. Für die für uns wichtige Information hier mit den anderen Zeltern legal stehen zu können gebe ich Ihm den üblichen Betrag für einen Zeltplatz. Daniel nimmt das gerne an und wir unterhalten uns noch eine ganze Weile über das Nomadenleben im Westen der USA.

Danach wird es mit dem Untergang der Sonne sehr romantisch.

Sonnenuntergang an der Küste des HW 1

Auch interessant ist, das die ca. zehn anderen Zeltgruppen total gesittet den Abend verbringen. Keine Lärm, Alkohol oder anderweitige Exzesse. Eine wirklich sehr angenehme und tolle Stimmung hier direkt an der Pazifikküste.

Gute Nacht.

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Tag 26: Highway No. 1 von San Simeon nach Los Angeles

Die Nacht ist der Wahnsinn. Kein Mond, kein Streulicht, sternenklarer Himmel. Die Milchstraße ist klar wie eine weiße Wolke am Firmament zu sehen. So viele Sterne habe ich selten am Himmel gesehen. Dazu das rauschen der Brandung – eine ganz besondere Stimmung. Ich war so überwältigt, das ich es versäumt habe ein Nachtbild zu machen – aber Ihr könnt es Euch sicherlich vorstellen.
Alles blieb heute Nacht ruhig. Kein Ranger oder Sheriff der uns verscheucht. Wir packen ein letztes Mal unser Zelt zusammen, denn ab heute sind wir nur noch in den Großstädten Los Angeles und Las Vegas unterwegs. Dort haben wir uns ein Hotelzimmer genommen, da es mit Zelten vielleicht keine so gute Idee ist. 
Gegen halb zehn erreichen wir das Hearst Castle vom Zeitungsmogul William Randolph Hearst 1920 erbaut. Für Amerikaner die historische Attraktion am Highway No. 1.

In den Bergen hinten gaaaanz klein das Hearst Castle. Wir stehen am Steg des alten Hafen über den das Baumaterial angeliefert wurde

Das sogenannte Schloss wurde vor etwas mehr als 100 Jahren aus Beton und Stahl erbaut. Wild wurden hier verschiedene Bereich nach Vorgaben aus echten alten Bauwerken z.B. der Römer nachgebildet. 
Für uns eine Art Disneyland ohne Mickey Fahrgeschäfte. Daher ganz klar – kein Besuch.
Ab San Simeon wird die Küste flacher, die Berge fehlen und man kommt auf dem Highway No. 1 schnell voran. 
Etwas abseits des Highway liegt der Montana de Oro State Park . Die Küste ist hier stark unterspült und bei Niedrigwasser erkennt man gut die Höhlen in der Küstenlinie. Auf dem Weg vom Parkplatz zum Wasser, werden wir noch von einem Besucher vor einer Klapperschlange in der Nähe einer Wegbrücke gewarnt. Leider war bei unserer Ankunft nichts mehr von der klappernden Schlange zu sehen. Wahrscheinlich waren wir wieder einmal viel zu laut. Der Park ist ein Besuch wert.

Montana de Oro State Park

Auch der lichte Wald lädt zu einer Wanderung ein. Wir fahren nach dem kurzen Spaziergang weiter in Richtung Pismo Premium Outlets. Da es ja an der Küste deutlich Kälter ist als im Inland und wir die heißen Temperaturen jetzt gewohnt sind, haben wir uns entschieden warme Jacken für die kommenden Tage einzukaufen.

An der Küste wird es kalt – wir sind vorbereitet

Einige Paar günstige Laufschuhe sind auch noch aus dem Outlet gefallen. Gut gerüstet für die kommenden Tage verlassen wir den Highway No. 1 und wählen die Route 154 über den Cachuma Lake.

Cachuma Lake

Für die nächsten vier Nächte kommen wir wie schon in San Francisco im Hotel Good Nite Inn, hier jetzt  Calabasas unter. Sauber, guter Standard mit gepflegtem Pool und einem auch am Wochenende noch bezahlbaren Preis. Das freut uns, den es ist ja für die kommenden Tage unsere Base. 

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Tag 27: Los Angeles – Downtown Runde

Endlich einmal ausschlafen in einem großen und weichen Bett. Kurz in den Pool und dann ins Auto. Der Mulholland Drive führt durch die Santa Monica Mountains bis nach Beverly Hills. Von dort oben bekommt einen guten Überblick über die vornehmen Villen. Aussichtspunkt folgt auf Aussichtspunkt.

Mulholland Drive Aussicht

Die Umgebung ist schon sehr erhaben, aber auch mitten drin in der pulsierenden Stadt. Was für den einen erstrebenswert ist, empfinde ich als großes Chaos, da die Hauptmobilität über das Auto zu realisieren ist und man sobald man die Hügel verlässt im Stau der Großstadt steht. Da kann es hier pulsieren wie es will, man ist irgendwie gefangen im Alltagsstau der Fahrzeuge. Sogar heute, am Sonntag um 12:00 Uhr geht es nur im stop-and-go voran.
Jetzt steuern wir das Hollywood Boulevard an, sind aber nicht sicher wo wir parken können. Da taucht die Tiefgarageneinfahrt in das Dolby Theatre auf und bewirbt 3 € für 2 h parken. Das nehmen wir gerne an, bekommen in der Tiefgarage den entsprechenden Code für die Ermäßigung. 
Als wir das Hollywood Boulevard erreichen springen uns Massen von Touris entgegen.

Los Angeles – Hollywood Boulevard

Das sind wir nicht gewohnt. An jeder Ecke wird versucht einen übers Ohr zu hauen. Alles ist vertreten, Madam Tussauds, Believe It Or Not Museum, Hard Rock Café, Ferrari Mitfahren, und und und. Ach ja fast hätte ich es übersehen, auf dem Gehweg sind die Sternchen der Berühmten eingelassen. Wir laufen auf dem Walk of Fame !

Walk of Fame – Hollywood Boulevard

Ganz ehrlich finde ich es nicht erstrebenswert das tausende Leute auf meinem Namen herumtrampeln und die Hot Dog Verkäufer ihre Stände auf meinem Namen aufbauen. Aus dem Getümmel heraus ins Auto und weiter in den Griffith Park. Diese Idee hat halb Los Angeles heute auch. Daher drehen wir um und fahren nach Down Town. Das ging sehr schleppend, aber man muss es schon einmal gesehen haben – hier ist am Sonntag wirklich nicht viel los. Down Town ist im wesentlich ein Financial District, der an Wochentagen gut belebt ist. Uns reicht der Blick aus dem Auto.
Unser letztes Ziel für heute ist das etwas südwestlich gelegene und 2020 neu eröffnete SOFI Stadium. Das Stadion ist die Heimat der LA Footballer und war 2022 der Austragungsort des Superbowl. Eine beeindruckende Konstruktion. Die Spielfläche und zwei Drittel der Tribünen wurden in den Boden vertieft eingelassen. So das das Stadion von außen eher wie ein großes Zeltdach erscheint. Auch die Anlage mit dem terrassierten Außenbereich mit Palmen und Wasserlauf lassen das ganze Stadion eher wie ein Park erscheinen.

Los Angeles – SOFI Stadium

Wir haben alles versucht einen Blick in den Innenraum zu bekommen, wurden aber an allen Eingängen und Ausgängen und sonstigen Öffnungen des Stadions abgewiesen. 
Auf der Rückfahrt über den Pacific Crest Highway 1 müssen wir feststellen, das die andere Hälfte der Einwohner von Las Angeles am Strand ist. Hier geht nichts mehr. Alles ist überfüllt, kaum ein durchkommen. Auch unser kleiner Seafood Imbiss kurz vor Malibu ist restlos überfordert. Die Wartenden schlängeln sich auf 50 m. 
Daher steht heute noch einmal Fast Food auf der Karte und dann ab in den Pool im Hotel.
Morgen wird ein Großteil hoffentlich wieder 9 to 5 im Büro sitzen und an der Beach ein Platz frei sein.

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Tag 28: Los Angeles – Point Dume Beach

Heute wollen wir es etwas ruhig angehen lassen. Zuerst ein kleiner Einkaufsbummel in der Outletmall Camarillo und dann auf den Pacific Crest Highway 1 in Richtung Süden zur Point Dume Beach. So ist der Plan.
Beim Einkaufen wollte ich zuerst meine in Las Vegas gekauften Trail Running Schuhe reklamieren. Vorne hat sich nach vier Wochen schon die Sohle abgelöst. Überraschenderweise tauschte mir die freundliche Storemanagerin die Schuhe in ein Paar gleiche, aber neue Schuhe um. Toller Service. Bei New Balance Pismo Beach bin ich damit gescheitert – die Schuhe wären zu hart getragen. Erster Erfolg heute – klasse ich habe wieder neue Schuhe.
Nach dem wir noch den The North Face Shop unsicher gemacht haben hat Kay die Idee https://www.johnnyrockets.com/menu#shakesbei Johnny Rockets eines der wohl bekannten Milchshakes zu probieren. Das ist mit mehr als 10 Doller nicht ganz günstig, aber sein Geld in jedem Fall wert.  Gestärkt mit einem Schoko-Erdbeer-Milchshake fahren wir zu einer meiner Meinung nach schönsten Beaches Beaches im Bereich Malibu, Santa Monica. Der Point Dume Beach State Park. Liegt abseits des Highway 1. Der Sandstrand endet abrupt an einem großen markanten Felsen an dem sich auch die Kletterer versuchen. Dahinter eine kleine sandige Bucht.

Point Dume Beach State Park

 

Point Dume Beach State Park

Wir fahren direkt auf den Parkplatz, heute ist es entspannt leer, so das wir den Van Rückwärts zum Strand stellen. Ideal – im Kofferraum des Autos liegen und auf’s Meer schauen. 20 m zum Wasser – was brauchen wir mehr.

Beach parking

Hier ist einiges los. Am Strand baut eine Dame ein komplettes Picknickarrangement mit kleinem Tischchen, Schirm, Kissen, Kerzen, Blumen, Tischdeko und, und, und auf. Kurz danach kommt ein Pärchen, welches sich diesen Service offensichtlich gebucht hat und setzt sich an das komplett vorbereitete Strandpicknick. Vor uns kämpft sich ein älterer Mann gestützt von zwei Rentnerinen wieder zurück zu seinem Fahrzeug. Er tut sich schwer, ich frage die Drei, ob ich helfen darf. Sie nehmen die Hilfe gerne an und wir kommen gleich ins Gespräch. Der ältere Herr ist 102 Jahre alt, ein ehemaliger Boxer und kennt Deutschland wie einige (sehr) Ältere hier in den USA aus dem 2. Weltkrieg.
Am Ende der interessanten Unterhaltung bekommen wir noch einen Tip, wo wir bei schöner Sicht auf’s Meer gute Fish & Chips essen können. 15 Meilen nordwärts, wo die Häuserdichte Malibus abgenommen hat liegt Neptun’s Net. Bekannt auch aus einer Szene im Film Fast & Furious. 

Neptun’s Net

Unsere Bestellung zwei Mal Fish & Chips wurde irgendwie verbummelt. Das war den Jungs ziemlich peinlich und sie legen uns gleich ein komplettes Shrimp & Seafood Gedeck dazu. Da war mehr Fisch drin als in unseren beiden Menüs. Es ist wirklich sehr lecker, aber auch sehr viel. Das Thema Hunger wäre für heute und morgen erledigt.

Aussicht von der Decker Canyon Road

In der Abendsonne fahren wir bei geöffnetem Fenster, lauter Musik durch die Santa Monica Mountains zurück in unser Hotel. War das wieder ein toller und entspannter Urlaubstag.

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Tag 29: Los Angeles – Highway No. 2 – Mt Wilson

Der Weg zum über 1700 m hohen Aussichtsberg Mount Wilson ist wenig beschwerlich, da er komplett mit dem Auto zurückgelegt werden kann. Schwieriger ist es die richtige Zeit zu finden, wo man mit möglichst wenig Stau durch Los Angeles kommt. Für die 54 Meilen benötigt man üblicherweise eineinhalb Stunden. Zur falschen Zeit ist man aber gerne auch drei Stunden unterwegs. Wir haben Glück und erreichen die Abzweigen auf dem Freizeithighway 2 (ähnlich dem Highway No. 1 gebaut als Scenic Drive) zum Mount Wilson schon nach etwas als einer Stunde.
Dan aber die Enttäuschung. Die 7 km lange Straße hinauf zum Observatorium, Aussichtspunkt und zu den Sendeanlagen ist gesperrt. Hier ist richtig was los. Die Straße erhält einen neuen Belag, weshalb Asphaltlaster und andere Baufahrzeuge die schmale Straße rauf und runter fahren. 

Mt Wilson Road geschlossen wegen Asphaltarbeiten

Ein Arbeiter überwacht, wer die Straße rauffahren darf und wer nicht. Ich gehe zu Ihm hin und unterhalte mich ein wenig. OK – es dürfen nur Leute hoch die oben an den Sendeanlagen und am Observatorium arbeiten. Ich erzähl ihm das ich einen Termin am Observatorium hab, aber das zieht leider nicht. Die Bitte eine Ausnahme zu machen schlägt er aus, fragt mich aber immer wieder ob ich oben arbeite.
Wir warten und frühstücken ein wenig. Dann spreche ich den Schrankenmann noch einmal an und erzähle Ihm das ich für meinen Arbeitgeber oben in den letzten Jahren viele Fahrzeuge getestet habe. Er sagt, ok dabb arbeitest Du doch oben. Ich sag JA. OK dann fahr hoch. Wir springen in unseren Campervan und egal wie glaubwürdig das aussieht arbeiten wir jetzt „oben“. Der Schrankenmann winkt uns durch und ab geht es die letzten 400 Höhenmeter und 7 km nach oben. Am oberen Viertel der Strecke kommt uns der Flüssigteerspritzer entgegen, der 2/3 der eh schon schmalen Straße mit flüssigem Teer besprenkelt. Egal wir müssen da durch – der Van bekommt jetzt eine Unterbodenversiegelung.

Asphaltarbeiten – wir durften vorbei zum Gipfel fahren

Schließlich erreichen wir den Gipfel des Mount Wilson und sind heute sicherlich die einzigen touristischen Arbeiter hier oben. Aussicht auf das San Fernando Valley und bis nach Down  etwas getrübt.

Mount Wilson – Gipfel erreicht

Das Observatorium hat geöffnet und wir schauen uns das 100 Inch Teleskop, das seiner Zeit (1908) das größte auf der Welt war und heute noch zu Lehrzwecken genutzt wird.
Tolle Stimmung hier oben – ganz alleine.

Mount Wilson – 100 Inch Teleskop

Auf der Fahrt bergab geht es wieder am Teerspritzer vorbei und dann weiter den Highway 2 nach Osten. 

Aussicht ins Fernando Valley

Die Newcomb’s Ranch ist ein bei Motorradfahrern beleibter Stop auf dem kurven- und aussichtsreichen Highway 2. Vor einigen Jahren hab ich in diesem urigen Biker Roadhouse leckere Burger gegessen. Auf diese freuen wir uns nach der erfolgreichen Fahrt auf den Mount Wilson heute auch.
Als wir nach 15 Meilen vom Abzweig auf den Mount Wilson die Newcomb’s Ranch erreichen müssen wir feststellen das diese geschlossen ist und zum Verkauf steht. Der in meiner Erinnerung so lebendige und tolle Ort wirkt verlassen und tot. Super schade – es steht auch nirgends eindeutig geschrieben das die Ranch geschlossen ist.

Newcomb’s Ranch geschlossen und ausgeschrieben zum Verkauf

So machen wir uns wieder auf die Rückfahrt nach Calabasas.
Die Temperaturen sind bereits wieder über 35 Grad gestiegen und der Hotelpool kommt da gerade richtig.

Erfrischung

Zu empfehlen – gehobenes Fastfood – Stand Calabasas.

Stand Calabasas

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Tag 30: Von Los Angeles nach Las Vegas

Es fühlt sich schon an wie Rückreise. Um 6:00 sind wir vom Good Nite Inn Hotel Calabasas in Richtung Las Vegas aufgebrochen. Dem üblichen LA-Stau sind wir somit zuvor gekommen. Alles läuft prima, bis etwas 60 Meilen vor Las Vegas. Unser kleiner Van mag nicht mehr schalten und hängt im fünften Gang fest. Erlaubt sind 70 mph, aber mehr als 60 sind im fünften Gang bei 38 Grad Außentemperatur um den Motor nicht zu überhitzen. So brummen uns die Trucks  jetzt bis an die Stoßstange hinten auf. Wenn ich den Rückspiegel schaue sehe ich nur Chrome – kein sooo tolles Gefühl.
Wir stellen uns die Frage, ob wir hier in der Wüste einen Motor Restart riskieren sollen. Es besteht die Gefahr , das wir am Ende keinen Kraftschluss mehr bekommen. Also entscheiden wir an der nächsten Stelle, wo es etwas Infrastruktur gibt den Freeway 15 zu verlassen und den Motor neu zu starten. Man muss sich das so vorstellen: An der Ausfahrt gibt es exakt 1 Gebäude. Das ist die Tankstelle, dort endet auch gleich die Straße. Sonst weit und breit nur heißer Sand und ein paar Büsche. Also – Motor AUS, warten, warten und wieder ein. Ok – die Kiste fährt offensichtlich noch und schaltet wieder. Nichts wie weiter auf dem Freeway nach Las Vegas. Nach einer halben Meile das gleiche Problem wieder – FZG hängt im fünften Gang fest. Wir entscheiden uns die restlichen 55 Meilen bis Las Vegas im fünften Gang zu fahren und hoffen dass uns der Sprit mit dem erhöhten Verbrauch noch reicht. Jede 10 Meilen werden heruntergezählt. Hier in der Mojave Wüste will man nicht liegen bleiben. Am Ende erreichen wir Las Vegas im fünften Gang, quasi auf der letzten Rille nach 6600 km Fahrt durch Nevada, Utah, Arizona und Kalifornien.

Abschied von unserem Van

Jetzt steht nur noch die Außenwäsche an der Tanke und das Auftanken an. Bevor wir unseren fahrbaren Untersatz abgeben, gehen wir noch etwas essen. Pünktlich um 15:00mUhr erfolgt die Fahrzeugrückgabe bei Travellers Autobarn.  Das läuft sehr entspannt und nach 10 Minuten sitzen wir im Uber Car in Richtung Las Vegas Downtown Grand Hotel. Der Pool bringt etwas Abkühlung.

Das alte Las  Vegas wurde in den letzten Jahren richtig aufgepeppt. Über die neue Fußgängerzone um das alte Golden Nugget Hotel & Casino wurde eine riesige mit LED Bildschirmen bestückte Überdachung gebaut.

Downtown Las Vegas

Gegen Abend zieht ein kräftiger Sturm mit Gewitterblitzen auf. Im neunten Stock unseres Hotels fliegen die Tüten vorbei und es fällt kurzzeitig der Strom aus. Zu Regnen beginnt es nicht und die erhoffte Abkühlung bleibt aus. Nach viereinhalb Wochen ohne einen Tropfen Niederschlag, hatten wir auf etwas Regen gehofft.

Unser Urlaub ist nun fast zu Ende und wir nehmen eine prall gefüllten Koffer an einmaligen Erlebnissen, kleinen Abenteuern und vielen schönen gemeinsamen Erinnerungen mit nach Hause.

 

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Tag 31: Rückrise Las Vegas – München

Ja – der letzte Tag unseres Urlaubs ist angebrochen. Ausschlafen, kurz Frühstücken und dann mit Uber zum Flughafen. Heute Morgen sehe ich das erste Mal in Las Vegas eine natürliche Pfütze. Der Regen gestern war mindestens so ausgiebig, das nicht alles sofort verdunstet ist. In den Casinos wird schon am frühen Morgen wieder gespielt. Im Golden Nugget sind sogar die Spieltische wieder besetzt. Unser Hotel das Downtown Grand Hotel liegt nur 50 m abseits, das reicht offensichtlich schon zu einer signifikant reduzierten Attraktivität. Hier sind die Spielautomaten und die Tische nicht besetzt. Das letzte Bargeld stecken wir bei Walgreens in typisch amerikanischen Süßkram. 

Ich liebe Uber. Beim Verlassen des Hotelzimmers klicke ich in der App auf bestellen und als wir unten aus dem Hotel gehen fährt unser Uber Taxi  gerade vor. Thomas unser Fahrer, ist Kanadier und lebt seit über 15 Jahren in Las Vegas. Er erklärt uns das die Monsunzeit begonnen hat und in diesen wenigen Wochen im Jahr fällt der komplette Jahresniederschlag von ca. 10 cm hier in Las Vegas. Nach einer kurzweiligen Fahrt erreichen wir den Harry Ried Airport.

Es wird geubert

Um 13:45 geht es mit Eurowings Discover ( durchgeführt von Finair) direkt nonstop nach München.

 

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7 Kommentare zu “USA West Roadtrip 2022

  1. mayer

    hallo ihr beiden, mit begeisterung haben wir wieder euere erlebnisse nebst bilder verfolgt.
    für die früheren reisen hast du immer eine karte mit dem tagesverlauf der reise eingefügt. wäre dies noch nachträglich für uns möglich? wäre klasse.
    freuen uns schon jetzt auf eure weiteren interessanten berichte. grüsse p+m

    1. mom0815 Autor des Beitrags

      Es freut uns das Ihr Unseren Blog begleitet. Das mit den Karten wird sicher noch eingebaut, aber ich schaffe das zeitlich nicht von unterwegs. Mal sehen ob es eine Zwischenlösung ohne GPX Tracks gibt. Schaut morgen oder übermorgen noch einmal rein. Olli und Kay

  2. mayer

    tolle texte und bilder, wir konnten die reise hautnah, mit begeisterung und bewunderung miterleben. ein genuss. einfach nur danke an euch zwei und lasst uns weiterhin teilhaben. wir freuen uns darauf. p+m

  3. S.

    Hallo,
    das war aber nett von euch vor dem Restaurantbesuch zu duschen! Wünsche euch noch viele schöne (Natur) Erlebnisse.
    S.

  4. Pierre

    Hallo ihr beiden. Nachdem ich die ersten Tage beinah schon vermutet hatte, dass es vielleicht gar keine „Liveberichterstattung“ geben würde (konnte ich mir kaum vorstellen ), umso größer die Freude als mich ein las Vegas Logo angeleuchtet hat. Das erste Abenteuer habt ihr ja schon am Gepäckband überstanden. Ich wünsche euch noch viele spannende und schone Abenteuer. Genießt die Zeit zusammen und kommt gesund wieder. Grüße Pierre

    1. mom0815 Autor des Beitrags

      Hallo Pierre, ja es gibt eine kleine Berichterstattung. Mal sehen wie lange ich das durchhalte. Spaß macht es in jedem Fall. Bis bald.

  5. mayer kh

    gut angekommen war mal das wichtigste. die eindrücke von las vegas sind enorm, ja beinahe wieder erschreckend (schön?) . aber doch ein imposantes erlebnis. weiterhin gute reise, viele schöne erlebnisse. kay ist bestimmt auch begeistert . grüsse aus dem „“kalten““ .OFI

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