Off The Beaten Track – Travelblog

Segeln Kroatien – Kornaten

Segeln Kroatien – Kornaten – 7 Tage Segelurlaub

Wir machen uns auf den Weg zum Segeln nach Kroatien, genau  nach Biograd Na Moru. Im nautischen Eldorado kreuzen wir eine Woche durch die Wellen.

 

 

Unsere Bilder

Tourdaten

26.8.16 Stammham –  Gmünd – Osiachersee
27.8.16 Osiachersee –  Biograd Na Moru
28.8.16 Segeltag 1: Biograd Na Moru – Kornaten Insel Mana
29.8.16 Segeltag 2 : Insel Mana – „Schatz am Silbersee“  –  Bucht Uvala Sakarun bei Veli Rat
30.8.16 Segeltag 3 : Bucht Uvala Sakarun bei Veli Rat –  Schiffswrack – Marina Simuni
31.8.16 Segeltag 4 : Marina Simuni – Ort Sali –  Telacica
1.9.16 Segeltag 5 : Telacica – Kaprije Bucht Uvala Nozdra Vela
2.9.16 Segeltag 6 : Kaprije – Biograd Na Moru
3.9.16 Biograd Na Moru – Plitwicer Seen Nationalpark
4.9.16 PLitwicer Seen – Postojna Höhle (Slowenien) – Stammham

 

Tag 1 – Anreise Stammham –  Osiachersee

Start acht Uhr in Stammham. München,  Salzburg,  Tauernautobahn. Am Katschbergtunnel erwies sich die vorab online erworbene Videomaut als echte Zeitersparnis.  Kurze,  urige Mittagspause in der Burggaststätte in Gmünd (Burggaststätte Gmünd).

Burg Gmünd mit Burggaststätte

Burg Gmünd mit Burggaststätte

Riesenschnitzel für die Jungs und selbstgemachte Gemüsespätzle für mich. Nach einer weiteren dreiviertel Stunde erreichen wir unser Quartier,  die Villa Koch am Osiachersee.

Ossiachersee - am Haus der Villa Koch

Ossiachersee – am Haus der Villa Koch

Traumhaft gelegen direkt am See.  Man kann buchstäblich vom Frühstückstisch in den See springen.  Wir baden viel und genießen die herrliche Lage am See.  Schnell sind alle Schwimmnudeln und ein aufgeblasener Liegesitz fest in unserer Hand. Am Abend besucht uns noch einmal Frau Koch.  Das war schon recht witzig.  Wir hatten am Mittag mit Ihrem Einverständnis unsere Kühlbox an die Außensteckdose angeschlossen.

Alles Drin

Alles Drin

Im   Ort und im Haus kam es nach unserer ersten Einschätzung zu keinem relevanten Netzausfall.  Jedenfalls brannte in den Häusern am Abend noch Licht. Dennoch möchte Sie von uns eine Stromabgabe für den Stromverbrauch unserer KFZ-Kühlbox. Alles klar – ich versprach die Kosten von weniger als 1 € zu übernehmen und hoffe dass die 145 € für die Übernachtung wenigstens alle anderen Verbrauchskosten für die eine Nacht decken.

 

Tag 2 –  Osiachersee –  Biograd Na Moru

Aus unserem Fenster können wir am frühen Morgen die Fische im See beobachten. Das Frühstück wurde direkt am Wasser für uns hingerichtet. Karawankentunnel,  Lubjanna,  dann über den kleinen Pass nach Metlika in diesem Teil ist Slowenien stark bewaldet mit kleinen einfachen lanwirtschaftlichen Parzellen.
Wir überqueren den Pass auf 616 m und erreichen nach unzähligen Kurven die slowenisch-kroatische Grenze. Weiter geht es über die kroatische Autobahn erst nach Westen und dann weiter über die A1 in Richtung Süden. Die Landschaft wird karger. Aus Bäumen werden Büsche und aus dem trockenen Boden schauen die ersten Felsen. Gegen 13:00 Uhr erreichen wir die Marina von Biograd Na Moru. 

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Hier ist richtig was los. Mehrere Dutzend Segeljachten warten auf Ihre Manschaft. Vom Fahrrad, über das Beautycase bis zum Backautomat wird alles auf den Charterbooten verstaut. Unser Katamaran wurde bei Pitter Charter angemietet. Lilly ist knapp 12 m lang und 6,5 m Breit.

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Auf den ersten Blick ein riesen Ding. Für 10 Personen gibt es doch die ein oder andere Engstelle. Die zwei Schlafplätze in den Rumpfspitzen sind nur etwas für Seitenschläfer ohne Platzangst.

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Auch Stauraum für die Bespaßungsutensilien wie die drei Paddelboote, Schwimmflossen Taucherbrillen und, und, und –  ist quasi nicht vorhanden. Gegen 17:00 kommt auch unser Skipper Gregor mit den anderen 7 Teilnehmern an. Gepäckchaos auf dem Schiff und in der Kajüte. Eine Besonderheit sind unsere beiden Toiletten mit Unterwasserblick.

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Beim Geschäft kann man hier auch gleich noch fischegucken. Ein Teil der Mannschaft ist nach der langen Anreise erschöpft. Gregor und Jan übernachten an Deck und um halb eins ist dann auch Schluss mit der Volksmusik aus der Taverne nebenan. 

 

Tag 3 – Biograd Na Moru – Insel Mana

 

Ablegemanöver gegen acht Uhr bei völliger Windstille. Zielkurs Südwest in die Kornaten. Frühstück in einer kleinen Bucht. Die Kornaten, unzählige kleine Inselchen meist ohne Bäume und trockene karge Landschaft.

 

Wir ankern in einer kleinen smaragdgrünen Bucht. Sofort zeigen sich kleine Fischschschwärme um das Boot. Beim schnorcheln entdeckte ich handballgroße Muscheln die ihre Klappe bei Annäherung sofort schließen. Auch der Ranger besucht unser Boot und ich glaube wir haben die Bucht für 600 Kuna gekauft.  Nach dem Baden tuckern wir ins offene Meer und setzen Segel. Ja so richtig Fahrt machen wir mit unserem schnellen Katamaran nicht. Nach zwei Stunden schiebt der Motor wieder an. Schon von Weitem  zeichnet sich eine Art Burg auf dem Hügel ab.

Filmkulisse auf der Insel Mana

Filmkulisse auf der Insel Mana

Es  soll die Filmkulisse eines unbeutenden griechischen Filmes sein. Habe recherchiert – es handelt sich um den Film mit Maria Schell „Raubfischer von Hellas“. Den kompletten Film habe ich nicht gefunden, jedoch einen Ausschnitt bei youtube (Filmausschnitt). Wir erreichen die Insel Mana, auf der vor vielen Jahren die Filmkulisse aufgebaut wurde am späten Nachmittag. Eine Seemeile östlich setzen wir Anker. Jetzt wird unser kleines Schlauchboot, auch Dingi genannt getestet. Tja – der Motor sieht nicht aus, wie wenn ihn einer vom Meeresgrund heraufgetaucht hätte. Er verhält sich leider auch so. Der Tank leckt und das Benzin tropft ins Meer. Das geht gar nicht, weshalb wir den Betrieb einstellen. Nur mit Hilfe eines Tütenüberzuges können wir verhindern, dass weiter Benzin ins Meer sabbert. Ab heute nennen wir unser Beiboot nicht mehr Dingi, sondern Stinki. Baden, schnorcheln vom Boot springen und später lecker Abendessen. Mit Blick Westen erleben wir einen perfekten Sonnenuntergang.

Sonnenuntergang bei der Insel Mana

Sonnenuntergang bei der Insel Mana

Die Dunkelheit kommt rasch. Ohne die in der Zivilisation typischen Streulichter hat man einen unbeschreiblichen Sternenhimmel. Die Milchstraße sieht man überdeutlich. Am späten Abend wird es richtig gemütlich. Norbert spielt mit der Gitarre und wir singen mehr schlecht als recht dazu. Um halb zwölf schläft dann die komplette Besatzung.

 

Tag 4 – Insel Mana – Jezero Mir – Bucht Uvala Sakatum

Schon früh um 6:30 wird geweckt und um 7:00 der Anker gelichtet. Bei spiegeglatter See fahren wir dem Morgen entgegen.

Carsten paddelt in Richtung Mana

Carsten paddelt in Richtung Mana

Wir umrunden noch einmal die Filmkulisseninsel Mana und nehmen dann auf der offen Seite zum Meer, Kurs auf die Bucht in der Nähe des Jezero Mir (Jezero Mir). Diesen erreichen wir gegen zehn. Ein schnelles Frühstück und dann schnorcheln bei den Fischen. Ein tolles Gefühl, wenn gleich die Korallen alle verschwunden bzw. abgestorben sind. Unschön war auch dass wohl eine sehr unerfahrene deutsche Segelcrew mit ihrem Schiff und zwei Seilen die komplette Bucht gesperrt haben. Wir landen mit dem Schlauchboot trotzdem an und wandern eine halbe Stunde zum See. Er wird häufig auch als Silbersee bezeichnet. Ein Winnetou Film wurde hier , entgegen der ein oder anderen Meinung jedoch nie gedreht. Die Szenen aus dem Winnetou Fil „Der Schatz am Silbersee“ wurden in den Pletwicer Seen gedereht. Der See selbst ist unspektakulär. Viel interessanter ist das Steinmanderlfeld kurz vor dem See. Über das scharfkantige Karstgestein geht es wieder zurück an den Strand. Ich schnorchle zurück zum Boot und schon nehmen wir wieder Fahrt auf in Richtung der Nordspitze von Dugi Otok.

Leuchtturm auf Dugi Otok

Leuchtturm auf Dugi Otok

Nur selten können wir die Segel setzen.  Wir erreichen die Nordspitze von Dugi Otok um vier Uhr und setzen Anker in der Bucht Ulva Sakarun. Jetzt wird wieder geschnorchelt und nach einer verlorenen rotgelben Leine gesucht. Ein Highlight steht uns noch bevor. Zum Abendessen gibt es Kaiserschmarrn. Um halb sechs beginnen die Schaumschläger den Eischnee steif zu schlagen. Tatsächlich waren um halb acht 18 Eier, ein halbes Kilo Mehl und 4 Packungen Apfelmus aufgegessen. Drei gehen mit den Kajaks auf Sonnenuntergangstour die Damen machen sich auf den beschwerlichen Weg über das Festland zum Campingplatz. Dort wird geduscht und zum Abschluss ein Eis gegessen. Der Rest an Bord prüft sich in einem Sprungwettbewerb. Der Abend klingt mit einem UNO Marathon langsam aus.

 

Tag 5 – Bucht Uvala Sakatum –  Schiffswrack –  Marina Simuni

Es ist halb sieben und ich werde vom Geräusch unserer beiden Motoren geweckt. Normalerweise bin ich immer der nervige Frühaufsteher im Urlaub.

Sonnenaufgang vor Dugi Otok

Sonnenaufgang vor Dugi Otok

Heute waren es Karsten und Lu die den auffrischenden Morgenwind als Erste bemerkten. Um viertel vor sieben ist die komplette Segelfläche gesetzt und wir sprinten mit achteinhalb Knoten in Richtung dem Wrack eines versunkenen italienischen Frachters. Es ist herrlich das goldgelbe Licht der aufgehenden Sonne über Dugi Otok zu sehen. Das Wrack ist an den noch aus dem Wasser stehenden Türmen gut erkennbar. Es liegt an der Position N 44° 10,136′ E 014° 48,732′ (Link). Laut Beschreibung soll der Frachter 1983 gesunken sein und bildet seitdem ein beliebtes Tauch- und Schnorchelrevier. Wir setzen Anker ca. 100 m entfernt vom Wrack. ACHTUNG – in diesem Bereich herrscht eine starke Strömung. Die Zeit kurz vor neun Uhr am Morgen ist optimal. Völlig alleine erkunden wir das geheimnisvoll wirkende Wrack. Frühstück an Bord und schon geht es weiter nach Norden unter vollen Segeln vorbei an der Insel Premuda. Mit unserem Katamaran lassen wir die Einrumpfboote auf gleichem Kurs hinter uns. Endlich richtig segeln. Die Kraft des Windes schiebt uns mit über acht Knoten auf Halbwindkurs nach Norden. Doch plötzlich macht Lu eine unangenehme Entdeckung. Unser Brausekopf der Aussendusche hatte sich so ungünstig in seiner Parkhalterung verklemmt, so dass unser eh schon sehr knapper Frischwasservorrat komplett ausgelaufen ist. Ohne Frischwasser ist an eine Weiterfahrt bzw. Übernachtung auf See nicht zu denken. Die kleinen kargen und trockenen Inseln haben kein Trinkwasser für die Boote, da sie teilweise selbst wöchentlich von einem Tankschiff Wasser bekommen. Es gibt nur zwei Optionen und die Entscheidung fällt auf die Marina Simuni auf der Insel Pag. Bis dort hin sind es noch über vier Stunden gegen den Wind in südöstlicher Richtung. Der Kurs wird geändert und wie immer hat alles Schlechte auch etwas Gutes.

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Gegen den Wind sind die Wellen so hoch dass sie vorne auf das Netz des Kats schlagen. Die Kinder liegen im Netz und jauchzen vor Freude, wenn sie wieder eine Salzwasserdusche erwischt. Später setzen wir die Fahrt mit dem Flautenschieber fort und erreichen um halb fünf die Marina Simuni. Die warmen Fallwinde vom Land frischen kräftig auf und wir müssen unser Boot gut verzurren. Dann gehen die Kinder baden und später alle duschen. Zivilisation – es gibt ein Eis und später einen Mäxle Schummel-Abend. Der Wind lässt auch in der Nacht nicht nach. Das Boot ächzt und knarzt.

 

Tag 6 – Marina Simuni –  Ort Sali –  Telacica

Es werden die letzten Einkäufe getätigt und um halb acht verlassen wir die Marina Simuni. Frühstück heute als Buffet während der Fahrt in Richtung dem Ort Sali auf der Insel Dugi Otok. Zwischen zwei kleinen Inseln machen wir einen Badestop.

Badestelle

Badestelle

Im  smaragdgrünen Wasser sehe ich neben den Seegurken, die nach Meinung der Kinder eher wie Seebananen aussehen auch die ersten gelbgrünen Korallen. Muscheln werden getaucht und viele Bilder geschossen. Der rutschige Boden in der Kajüte führt noch zu einem Sturz. Mir hat es den halben Zehennagel nach oben geklappt. Das war leider nicht der erste Sturz an Bord – zukünftig besser Schuhe tragen statt barfuß. Weiter geht es auf der Ostseite von Dugi Otok nach Sali.

Sonnenuntergang

Sonnenuntergang

Auf Vorwindkurs setzen wir Segel. Die Kinder binden sich mit dem Gummiboot hinten ans Schiff und lassen sich ziehen. Um sechs Uhr kommt Sali in Sicht.

Sali auf Dugi Otok

Sali auf Dugi Otok

Ein Postkartenstop ist angesetzt. Hübsch liegt die kleine Promenade an der Bucht. Um halb acht heist es nach dem Einkauf von Postkarten und dem Genuss von einigen Kugeln Eis, Leinen los. Die Sonne ist bereits untergegangen als wir durch die Engstelle Prolaz M. Proversa fahren. In dieser nur 30 m breiten Fahrrinne liegt malerisch das Restaurant Aquarius mit einer Hand voll Anlegeplätzen. Wir fahren in der Dunkelheit weiter in die Telacica. Plötzlich taucht ein stark beleuchtetes Objekt in der Bucht auf.

Telacica - Luxusyacht Pelorus

Telacica – Luxusyacht Pelorus

Es  handelt sich um eine der größten Yachten der Welt. Die Pelorus mit 115 m Länge war bis vor einigen Jahren im Besitz des russischen Milliardärs Roman Abramowitsch. Heut gehört die mindestens 300 Millionen Euro teure Yacht dem Außenminister von Abu Dhabi. Die imposante Unterwasserbeleuchtung färbt das Wasser hellgrün. Jetzt erkennen wir noch 3 weitere aufwändig illuminierte Luxusyachten.
Meine LED-Stirnlampe zieht offensichtlich lange schmale Fische an. Diese springen an die Bordwand und sogar bis auf das Netz. In der Bucht Uvala Raknic setzen wir bei völliger Dunkelheit Anker. Stimmungsvoll geht dieser Abend bei Gitarrenmusik von Norbert zu Ende

 

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Tag 7 – Telacica – Kaprije Buch Nozdra Vela

Auch heute Morgen kein Urlaub. Lu hat sich vorgenommen noch vor Sonnenaufgang die Yacht vom Außenminister mit einem unserer Kajaks zu besuchen. Kurz nachdem Lu aufgebrochen ist lichten auch wir den Anker und fahren in Richtung Ankerpunkt der Luxusyachten.  Wir passieren das Stealthbewachungsboot, welches offensichtlich die Yachten beschützen soll.

Stealthboot

Stealthboot

Dann sehen wir auch schon Lu vor der riesigen Pelorus.  Leider hatte er keinen Erfolg mit seinen Eskimorollen,  das Personal zu einer Frühstückseinladung zu bewegen.

Paddeln bei Sonnenaufgang - Telascice

Paddeln bei Sonnenaufgang – Telascice

 

Lu mit Kajak vor der Luxusyacht Pelorus

Lu mit Kajak vor der Luxusyacht Pelorus

 

Unbeschreiblich dieser Luxus,  oder anders –  dieser Protz. Unser Kurs führt uns an der Westseite der Kornaten entlang nach Süden. Auf Höhe der Insel Piskera stoßen wir auf Delfine.

Lu bei den Delfinen

Lu bei den Delfinen

Sie kreuzen unseren Kurs.  Nachdem der Motor abgestellt ist können wir sogar Ihren Atem hören.  Lu steigt ins Kajak und klemmt sich die GoPro zwischen die Zähne.  Er verfolgt die Delfingruppe über ein ganzes Stück.  Doch sobald er näher heran kommt tauchen sie für einige Minuten unter und erscheinen an ganz anderer Stelle wieder. Nach der Delfinwatching Tour nehmen wir Kurs auf eine Miniinsel südlich der Kornaten.

Seeigel und kleine Fische

Seeigel und kleine Fische

Diese hat nur einen Durchmesser von 50 m.  An ihrer riffartigen Küste wimmelt es von Fischen. Ich schnorchle und filme lange,  bis das Kommando zum Ablegen kommt.  Nach diesen zwei Highlights gibt es wird wohl kaum eine Steigerung. Geplant ist eine Übernachtung in einer Bucht von Kaprije.  Der Wind ist perfekt . Mit einigen Halsenmanövern nehmen wir Kurs auf die Insel Kaprije. Je mehr wir segeln um so besser spielt sich das Team ein. Die kleine Insel Kaprije hat nur einem Ort mit dem selben Namen. Die Gebühr für die Boje im ungeschützten Hafenbereich ist uns zu teuer. Wir segeln auf die Rückseite der Insel in die kleine Bucht Nozdra Vela. Der Anker wird ins türkisblaue Wasser gelassen und alles schaut danach aus, dass er sich im sandigen Boden sicher eingraben wird. Doch dann entspannt sich die Ankerkette nach einem Ruck und beim Blick ins Wasser sehen wir, dass sich der Anker zufällig in einem dicken Tau verfangen hat. Das Tau ist an einem riesigen Betonblock mit einer Kette befestigt und hat sich schon mehrfach um den Anker gewickelt. Jan springt ins Wasser und versucht gemeinsam mit einem ebenfalls herbei geschwommenen österreichischen Skipper vom Nachbarboot, das Tau vom Anker los zu bekommen. Keine Chance – es ist zu viel Spannung auf dem Seil un der Ankerkette. Erst nach dem Anbringen eines Entlastungsseiles durch einen tiefen Tauchgang von Carsten konnte das dicke Tau vom Anker gelöst werden. Erleichtert und außer Atem gingen wir nach einer knappen Stunde wieder an Bord. Wenigsten haben wir für die Nacht nun die wohl beste Befestigung für unser Boot an einem Betonblock. Vermutlich wurde dieser für das Anbringen einer Boje im Wasser versenkt.

Alle haben Hunger und die Kinder starten mit Carstens Panama das Übersetzen an Land. Das Anlanden mit einem Schlauchboot ist bei der Seeigeldichte an der Küste ein nicht ungefährliches Unterfangen. Zusätzlich machen wir noch unser „Schrottdingi“ fit – d.h. neu aufpumpen und mit zwei unterschiedlich langen Paddeln los fahren. Zum Sonnenuntergang sind dann bis auf Skipper Gregor, der das Boot bewacht, an Land.

Die sanften Hänge der beiden Hügel sind mit zwei Meter hohen Steinmauern parzelliert worden. Dies sollte die Olivenbäume vor dem Wind schützen. Heute sind die Mauern verfallen oder überwuchert. Der schmale Pfad in Richtung Dorf Kaprije führt entlang der Mauern und durchs Gebüsche über die Senke zwischen den beiden Hügeln der Insel.

Fußpfad von der Bucht Nozdra Vela nach Kaprije

Fußpfad von der Bucht Nozdra Vela nach Kaprije

Wir erreichen den Ort als die Sonne bereits untergegangen ist. Im Restaurant Neptun gibt es frischen Fisch, Pizza und Grillfleisch für alle.

Kaprije - Restaurant

Kaprije – Restaurant

Die Dunkelheit hat die Abendsonne verdrängt und um halb zehn machen sich fünf Kinder und vier Erwachsene auf den Rückweg. Mit Stirn und Handylampen finden wir auf dem schmalen Pfad zurück zur Bucht. Gregor gibt uns erste Lichtzeichen, so dass wir unser Ziel sicher ansteuern können. Oh je – beim Anlanden hatten wir den Tidehub nicht berücksichtigt. Dieser beträgt zwar nur wenige Zentimeter, aber dies reicht aus, dass wir nun mit den Schlauchbooten auf den Seeigeln aufsetzen würden. In einer abenteuerlichen Aktion werden sechs Personen ins Dingi gepackt und drei ins Panama-Schlauchboot. Da ein Dingipaddel zu allem Unglück noch abgebrochen ist binden wir beide Boote zusammen und ziehen mit dem Panama alle Personen zu Gregor ans Boot. Die Seeigelstacheln haben sich selbst in die harte Sohle der Trekkingsandalen gebohrt – gut dass sich keiner beim Einsteigen verletzt hat.

So ging einer der ereignisreichsten Tage zu Ende.

 

Tag 8 – Kaprije Buch Nozdra Vela – Biograd Na Moru

Der gestrige Tag war so voll gepackt mit abenteuerlichen Erlebnisse, so dass wir unseren letzten Segeltag in Ruhe ausklingen lassen wollen. Bei knapp 20 Knoten Wind segeln wir zur Insel Murter, auf der wie unser Boot für die Abgabe am heutigen Abend auftanken.

In der Nähe der INsel Murter

In der Nähe der Insel Murter

Das Anlegemanöver klappt dank unseres der Erfahrung unseres Skippers Gregor perfekt und nach kurzer Zeit segeln in Richtung Norden vorbei an Biograd Na Moru. Wie auch schon in den letzten Tagen, rufen die Kinder knapp vorbeifahrenden Booten lautstark zu “ Haaaaabt ihr Klooooopapier“.  Leider gab es trotz intensiver Bemühungen keine Antwort.  Nordwestlich von Biograd legen wir an einer recht beliebten Bucht einen Badestopp ein. Hier wimmelt es nur so von Motor- und Segelyachten. Die Hitze beflügelt die vier Mäxlespieler Norbert, Nina, Jan und Kai dazu eine neue Variante des Spiels zu erfinden. Wer ein Mäxle, 6er Pasch oder 5 er Pasch aufdeckt muss sofort, d.h. ohne zu zögern von Bord ins Wasser springen. Dies führt jeweils zu lautstarkem Jubel und Anfeuerungsrufen. Die Nachbarn auf den anderen Booten folgten dem Treiben mit ungläubigen Blicken.

Das Boot

Das Boot

Um drei Uhr wird der Anker ein letztes Mal gelichtet und Gregor nimmt Kurs auf die Marina in Biograd Na Moru. Wie geplant erreichen wir diese um halb vier.

Marina Biograd Na Moru

Marina Biograd Na Moru

Schade – nun ist die Segelreise schon wieder vorbei. Jetzt muss das Boot für die Übergabe vorbereitet werden. Eine Nacht wollen wir noch an Bord übernachten. Nach dem Abendessen ziehen wir in die touristische Innenstadt von Biograd. Zum Ausklang unseres Segeltörns spielt Norbert noch auf der Gitarre und die Kinder machen gemeinsam mit Lu die Innenstadt unsicher.

 

Tag 9 – Biograd Na Moru – Plitwicer Seen

Letztes Frühstück an Bord und dann muss alles Gepäck wieder in den Fahrzeugen verstaut werden. Jeder packt an, Norbert erledigt noch den letzten Abwasch und um halb neuen geben wir das Boot offiziell in unbeschädigtem Zustand wieder zurück.
Ja – jetzt ist es soweit. Die in den letzten Tagen zusammengewachsene Segeltruppe muss sich wieder trennen. Wir hatten tolle, erlebnisreiche und abenteuerliche gemeinsame Tage. Gregor, Gina, Carsten, Nina, Lu, Naomi und Norbert fahren direkt zurück in die Heimat. Jan, Kay werden die Heimreise in zwei Etappen über die Plitwicer Seen und die Postojna Höhle machen.

So fahren wir drei weiter zum wohl bekanntesten kroatischen Nationalpark, den Plitwicer Seen.
Die Zivilisation hat uns komplett eingeholt. Wir sind nicht alleine hier. Die Touristenmassen werden in einer logistischen Meisterleistung aus Unigmog-Shuttlebus und Elektrobooten verbunden mit Wanderpassagen durch den Park geschleust. Trotz alledem ist imposant und sehr gut organisiert. Wir entscheiden uns für eine Wanderroute (Route H)  bei der wir die oberen Seen und die Unteren Seen sowie die zugehörige Wasserfälle durchwandern. Für den jeweiligen Rückweg benutzen wir die Elektroboote und den Unimog-Shuttle.

Elektrobootanlegestelle Eingang 2

Elektrobootanlegestelle Eingang 2

Am  Eingang 2 steigen wir in den Park ein und nutzen gleich das Elektroboot in Richtung dem großen Wasserfall. Wir durchwandern die unteren Sinterterasse und Seen und erreichen nach eineinhalb Stunden den großen Wasserfall. Beeindruckender als der Wasserfall ist die türkise Färbung der Seen.

Wege im Park der Plitzwicer Seen

Wege im Park der Plitzwicer Seen

Für einen kurzen Augenblick fühlt man sich wie im Paradies, doch dann wird man von den Massen der Touris wieder eingeholt und weitergeschoben. Nach dem Wasserfall geht es am oberen Rand der Schlucht wieder zurück zum Shuttlebus.

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Dieser bringt uns ans andere Ende des Parks zu den oberen Seen. Es ist bereits halb vier und die Leute werden weniger. Jetzt können wir die idyllische Landschaft mit den direkt über das Wasser gebauten Stegen in vollen Zügen genießen.

Sinterterassen

Sinterterassen

Von allen Seiten stürzen kleine Wasserfälle in die grünen Seen und weiter über Sinterterassen hinunter in den nächsten See. Erst am Abend erreichen wir wieder die Elektrobootanlegestelle im Bereich des Eingang 2.

Obere Seen

Obere Seen

Lange sitzen wir am Ufer des See und lassen die Eindrücke der letzten Stunden auf uns wirken.
Neben uns werden noch drei Möchte-Gern-Winnetous vom Ranger verhaftet – sie hatten sich als Schwimmer mit Aktioncams in Szene gesetzt. Die Parkangestellten haben den Ranger benachrichtigt, der Sie dann zur Polizei abführte.

Mit unserer Unterkunft ca. 15 km nördlich vom Parkeingang haben wir auch Glück. Der Tourist Centar Marko bietet eine saubere, nicht zu teure Unterkunft mit Frühstück. Kay und ich springen noch in den Pool und erholen uns von der Wanderung um die Plitwicer Seen.

 

Tag 10 – Plitwicer Seen – Postojna Höhle (Slowenien)

Um acht Uhr sind wir startklar und fahren über Land auf der Staatsstraße nach Karlovac. Die Landschaft ist gezeichnet von dichtem Laubwald mit Buschwerk. Alles wirk undurchdringlich wild. Kaum Landwirtschaft oder Wiesen. Es geht auf und ab und erinnert ein wenig an den Bayerischen Wald. In Karlovac sehen wir an den einfachen Wohngebäuden noch die Spuren des Balkankrieges. An einigen Gebäuden ist der Putz noch von Einschußlöchern übersät.

Wir erreichen die Höhle von Postojna ( Wikipedia ) kurz vor Mittag. 37 Mio Besucher in den letzten 200 Jahren – die Zahl spiegelt die Bekanntheit der über 24 km langen Höhle wieder.

Höhleneingang

Höhleneingang

Um 13:00 Uhr startet unsere Führung. Zuerst geht es mit einer Elektroeisenbahn rund 2,5 km  in die Höhle hinein. Schon diese Fahrt durch riesige Tropfsteinsäle und schmalen Gänge ist so imposant, dass dies alleine schon der Eintritt wert wäre. Nach zehn Minuten endet die Fahrt und wir steigen am unterirdischen Bahnhof aus. Der weitere ca. 2,5 km lange Fußweg führt vorbei an noch aktiven riesigen Tropfsteinen, die wie Litfaßsäulen vom Boden aufragen.

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Tropfsteinbänder schmücken die Wände. Von der Decke hängen schwere, dicke Tropfsteine. Es gibt aber auch ein Deckenbereich der mit ganz dünnen Spaghetti Tropfsteinen übersät ist. Es geht über eine Brücke und von einer Felsenhalle in die nächste. Die Tropfteine haben Färbungen von grün über rot bis schneeweiß. Ganz am Ende des Rundgangs erreichen wir die schönsten Tropfsteine.

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Auch den in der dritten Etage der Höhle, im unterirdischen Fluss lebende Grottenolm können wir in einem kleinen Aquarium besichtigen. Der Olm wird bis zu 100 Jahre alt, ist blind und kann bis zu 10 Jahre ohne Nahrung auskommen.

Zurück geht es wieder mit dem Elektrozug und erst beim Austritt aus der Höhle fühlt man, wie angenehm kühl es in der Höhle war. Die Temperatur beträgt konstant 10 Grad Celsius. Fledermäuse gibt es nicht, da es für Sie in der Höhle zu kalt ist.

Unser Rückweg führt uns über den Wurzenpass, da die Wartezeit vor dem Karawankentunnel die zwei Stundenmarke überschritten hat. Glücklich wieder zu Hause zu sein und mit vielen Erlebnissen im Gepäck erreichen wir um elf Uhr Stammham.

 

 

14 Kommentare zu “Segeln Kroatien – Kornaten

  1. Alena

    Jede Menge Inspiration, schön zu lesen, danke! Gerne würde ich das Segeln mit dem Radfahren verbinden, aber auf eine klassische Yacht passt ein Velo nicht rein (tja, bei einem Kat ist es schon anders). Die Plitzwicer Seen lockern mich schon lange, nur die Massen sind wirklich nichts für mich. In diesem Sinne waren wir letztes Jahr der Corona dankbar, weil wenn wir bei unserem Törn die Krkawasserfälle beschuten, es war fast niemand da (MItte Juni 2020). Wünsche schöne Tage noch!

    1. mom0815 Autor des Beitrags

      Alena – danke für Deinen Kommentar. Ja manchmal muss man bei den touristischen Zielen etwas Glück haben um sie fern ab des großen Rummels zu erleben. Vielleicht schaff ich es ja noch einmal auf ein Boot. Schöne Grüße und viel Spaß beim Segeln.

  2. mayer karlheinz

    an tollen erlebnissen mangelt es bei euch „piraten“ ja nicht, da kann man das ntwas enge platzangebot doch vergessen – vor allem am tag verteilt sich die besatzung an deck und vor allem im glasklaren wasser. die bilder vermitteln uns landratten ein kleines „dabeisein“. danke

  3. Pierre

    Das klingt alles nach einer superspannenen Zeit. Ich wünsche euch noch schöne Tage und hoffe, dass bei den beengten Verhältnissen kein „Lagerkoller“ 🙂 einsetzt. Gruß Pierre

    1. mom0815 Autor des Beitrags

      Danke Pierre, die Erlebnisse sind klasse, aber der Lagerkoller wird wohl nicht ganz ausbleiben. Grüße Mannschaft+Olli

  4. Lenka

    Hallo an die Seeräuber und Piraten ?
    Wünschen euch wunderbaren Urlaub mit tollen Erlebnissen?Kommt gesund und sicher wieder heim???
    Liebe Grüße die Summies

    1. mom0815 Autor des Beitrags

      Läuft – sobald wir eine stabile Internetverbindung haben gibt es natürlich Neuigkeiten…. die Crew

  5. karlheinz + ingrid/////oma+und opa

    schön, dass wir euere tolle reise so verfolgen und miterleben dürfen. habt eine ruhige, sternenklareerste nacht auf dem weissen katmaran. schlaft gut und allen morgen eine erlebnisreiche seefahrt

  6. Stefanie

    Hallo ihr Lieben,

    ich wünsche Euch wunderschöne sonnige Tage auf dem Meer, einen klaren Sternenhimmel in der Nacht, interessante Fische und Seevögel die unserer kleiner Meeresexperte beobachten kann und tolle Motive vor der Kamera.
    Bis bald
    Stefanie

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