Mit dem Mountainbike vom Cap de Creus am Mittelmeer über die Pyrenäen nach San Sebastian am Atlantik. 1100 km / 28 000 Höhenmeter self-guided unterwegs an der spanisch französischen Grenze.

Übersicht
Warum ?
Planung
Anreise
Etappe: 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11, 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18, 19, 20, 21, 22 (Ziel 7.10.2024 erreicht)
Rückreise
Erfahrungen & Kommentare
Tatsächlich gefahrene Strecke:
In unseren Köpfen kreisten schon eine ganze Zeit die Gedanken um eine Mehrtagestour mit dem Mountainbike durch urige Täler, hohe Berge auf einsamen Wegen. Spanische Kollegen haben immer wieder von den wenig erschlossenen Bergregionen der Pyrenäen, wilde Naturlandschaften, Hochtäler und leckerem spanischen Essen in urigen Unterkünften erzählt. Als dann Radlfreund Helmut mit der Idee, einmal vom Mittelmeer zum Atlantik zu radeln um die Ecke kam, war die Sache klar. Vom Cap Creus (Spanien) am Mittelmeer nach San Sebastian (Spanien) am Atlantik, also von Ost nach West quer durch die Pyrenäen das wird unser nächstes Abenteuer.
Schon beim ersten studieren der Datenlage von GPS-Daten und Routen im Netz stellt man fest, dass diese Querung weit weniger populär ist als ein Alpencross und daher genau das was wir suchen. Bei der Planung standen nicht die spektakulärsten, schönsten Singletrails im Vordergrund, sondern eine durchgängige für uns technisch fahrbare Route. Nach Durchsicht der mehr oder weniger durchgängig dokumentierten Routen, welche sich meist an der vorbildlich dokumentierten Tour von Jordi Laparra aus den 90er Jahren orientieren viel die Wahl auf einen GPX Track von 2020 der sehr nahe an der Route von Pablo Fernandez (2006) lag. Die Natur genießen, abschalten und etwas sportliche Betätigung sollte im Vordergrund stehen, aber eben keine Hochleistungsetappen mit mehr als 2000 Hm. Daher haben wir die 1000 km und 28000 Hm auf 22 Tage aufgeteilt. Die meisten Beschreibungen gehen von 12-16 Tagen aus.
Krankheitsbedingt mussten wir die Tour einen Tag vor dem Abflug absagen. Nun also der zweite Anlauf 2024. Jetzt kann es endlich losgehen – es ist der 9. September 2024.
Warum ?
… das wissen wir auch nicht so genau.
Planung – Etappen & GPX-Files
Hinweis: Karte und GPX-Files von Komoot bekommt ihr durch Klick auf die Links unten
Zeitraum: 12.9. bis 09.10.2024
Nachtrag vom 13.10.2024:
Schon auf den ersten zwei Etappen zeigte sich, das Singletrailabschnitte und zum Teil auch in Komoot als Weg bezeichnete Abschnitte deutlich mehr Zeit in Anspruch nehmen als geplant (bzw. kalkuliert). Der Wegtyp Singletrail ist mit vollem Gepäck nur bedingt fahrbar und daher sehr zeit und kraftaufwendig. Außerdem sind die Strecken für Regentage nur bedingt empfehlenswert. Die Etappen mit den Tageszielen lassen es jedoch zu mehrere Strecken mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden zu planen.
Die Überplanung wurde so durchgeführt, das im Idealfall 3 Streckentypen (URSPRÜNGLICH GEPLANT / NEU GEPLANT / REGEN) zu jeder Etappe verfügbar sind. Die bei der Tour gefahrene und damit auch im Text beschriebene Strecke habe ich entsprechend gekennzeichnet:
- URSPRÜNGLICH GEPLANT – Asphalt & Weg & Singletrail – entspricht der ursprünglich geplanten Strecke – GPX Track 2020 (ähnlich Pablo Fernandez 2006)
- NEU GEPLANT – Asphalt & Weg – kaum Singletrail, die von uns meistens gefahrene Strecke
- REGEN – Asphalt – hauptsächlich Straße / Asphalt als Ersatzstrecke an Regentagen
Anreise: Nürnberg-Girona Airport (Unterkunft: Hotel Eden Park by Brava)
Anreise: Girona Airport – Roses (Unterkunft: Hostal Gallet )
GEFAHREN: Girona Airport – Roses – Teil 1 / Teil 2 – 77 km 270 Hm
Etappe 1: Roses – Cap de Creus – Peralada (Unterkunft: Hotel Can Carbó de les olives)
GEFAHREN: URSPRÜNGLICH GEPLANT – Roses – Cap de Creus – Peralada 25 km, 480 Hm Teil A
GEFAHREN: URSPRÜNGLICH GEPLANT – Roses – Cap de Creus – Peralada 48 km, 950 Hm Teil B
Etappe 2: Peralada – Albanya (Unterkunft: Camping Bassegoda)
GEFAHREN: URSPRÜNGLICH GEPLANT – Peralada – Albanya 32 km 560 Hm
Etappe 3: Albanya – Beget (Unterkunft: Hostal el Forn de Beget)
GEFAHREN: NEU GEPLANT – Albanya – Beget 57 km 1660 Hm
ALTERNATIVE: URSPRÜNGLICH GEPLANT – Albanya – Beget 38 km 1530 Hm
Etappe 4: Beget – Ribes de Freser (Unterkunft: Hotel Catalunya Park)
GEFAHREN: NEU GEPLANT – Beget – Ribes de Freser 52 km 1690 Hm
ALTERNATIVE: URSPRÜNGLICH GEPLANT – Beget – Ribes de Freser 49 km 1740 Hm
ALTERNATIVE: REGEN – Beget – Ribes de Freser 45 km 1360 Hm
Etappe 5: Ribes de Freser – La Molina (Unterkunft: Hotel Solineu)
GEFAHREN: REGEN – Ribes de Freser – La Molina 25 km 980 Hm
ALTERNATIVE: URSPRÜNGLICH GEPLANT – Ribes de Freser – La Molina 33 km 1400 Hm
Etappe 6: La Molina – Refugi de Rebost (Unterkunft: Refugi De Rebost)
GEFAHREN: URSPRÜNGLICHE PLANUNG – La Molina – Refugi de Rebost 17 km 780 Hm
ALTERNATIVE: REGEN – La Molina – Refugi de Rebost 21 km 790 Hm
Etappe 7: Refugi de Rebost – Fornols (Unterkunft: Hotel – Restaurant Molí de Fórnols)
GEFAHREN: REGEN – Refugi de Rebost – Fornols 59 km 1150 Hm
ALTERNATIVE: NEU – Refugi de Rebost – Fornols 50 km 1250 Hm
ALTERNATIVE: URSPRÜNGLICH GEPLANT – Refugi de Rebost – Fornols 58 km 1830 Hm
Etappe 8: Fornols – Gramos (Unterkunft: Casa rural Les Flors)
GEFAHREN: REGEN – Fornols – Gramos 33 km 760 Hm
ALTERNATIVE: NEU – Fornols – Gramos 47 km 1210 Hm
ALTERNATIVE: URSPRÜNGLICH GEPLANT – Fornols – Gramos 43 km 1270 Hm
Etappe 9: Gramos – Rifugi Comes de Rubio (Unterkunft: Refugi de Comes de Rubió)
GEFAHREN: NEU – Gramos – Rifugi Comes de Rubio 20 km 1120 Hm
ALTERNATIVE: URSPRÜNGLICH GEPLANT – Gramos – Rifugi Comes de Rubio 26 km 1450 Hm
Etappe 10: Rifugi Comes de Rubio -Espui (Unterkunft: Hotel Montseny)
GEFAHREN: NEU – Rifugi Comes de Rubio -Espui 59 km 1520 Hm
ALTERNATIVE: REGEN – Espui – El Pont de Suert 47 km 700 Hm
ALTERNATIVE: URSPRÜNGLICH GEPLANT – Rifugi Comes de Rubio -Espui 46,0 km 1840 Hm
Etappe 11: Espui – El Pont de Suert (Unterkunft: Hotel Can Costa)
GEFAHREN: NEU – Espui – El Pont de Suert 43 km 1050 Hm
ALTERNATIVE: REGEN – Espui – El Pont de Suert 47 km 700 Hm
ALTERNATIVE: URSPRÜNGLICH GEPLANT – Espui – El Pont de Suert 42 km 1210 Hm
Etappe 12: El Pont de Suert – Campo (Unterkunft: Hotel Los Nogales)
GEFAHREN: NEU – El Pont de Suert – Campo 54 km 1220 Hm
ALTERNATIVE: REGEN – El Pont de Suert – Campo 45 km 810 Hm
ALTERNAIVE: URSPRÜNGLICH GEPLANT – El Pont de Suert – Campo 46 km 1600 Hm
Etappe 13: Campo – Escalona (Unterkunft: Hotel Arnal)
GEFAHREN: REGEN – Campo – Escalona 39 km 810 Hm
ALTERNATIVE: NEU – Campo – Escalona 35 km 1190 Hm
ALTERNATIVE: URSPRÜNGLICH GEPLANT – Campo – Escalona 34 km 1230 Hm
Etappe 14: Escalona – Broto (Unterkunft: Casa Rural El Porton de Murillo)
GEFAHREN: NEU – Escalona – Broto 42 km 1050 Hm
ALTERNATIVE: REGEN – Escalona – Broto 39 km 1180 Hm
ALTERNATIVE: URSPRÜNGLICH GEPLANT – Escalona – Broto 40 km 1120 Hm
Etappe 15: Broto – Latas (Unterkunft: Exe Las Margas Golf)
GEFAHREN: NEU – Broto – Latas 41 km 870 Hm
ALTERNATIVE: URSPRÜNGLICH GEPLANT – Broto – Latas 40 km 990 Hm
Etappe 16: Latas – Aisa (Unterkunft: Casa rural Estarrún)
GEFAHREN: NEU – Latas – Aisa 51 km 1300 Hm
ALTERNATIVE: REGEN – Latas – Aisa 43 km 770 Hm
ALTERNATIVE: URSPRÜNGLICH GEPLANT – Latas – Aisa 52 km 1670 Hm
Etappe 17: Aisa – Fago (Unterkunft: Casa Tadeguaz)
GEFAHREN: NEU – Aisa – Fago 44 km 840 Hm
ALTERNATIVE: REGEN – Aisa – Fago 43 km 810 Hm
ALTERNATIVE: URSPRÜNGLICH GEPLANT – Aisa – Fago 44 km 1420 Hm
Etappe 18: Fago – Ochagavia (Unterkunft: Silken Puerta de Irati)
GEFAHREN: NEU – Fago – Ochagavia 59 km 1060 Hm
ALTERNATIVE: REGEN – Fago – Ochagavia 49 km 740 Hm
ALTERNATIVE: URSPRÜNGLICH GEPLANT – Fago – Ochagavia 45 km 1040 Hm
Etappe 19: Ochagavia – Espinal-Auzperri (Unterkunft: Casa Rural Irugoienea)
GEFAHREN: NEU – Ochagavia – Espinal-Auzperri 47 km 1030 Hm
ALTERNATIVE: REGEN – Ochagavia – Espinal-Auzperri 34 km 710 Hm
ALTERNATIVE: URSPRÜNGLICH GEPLANT – Ochagavia – Espinal-Auzperri 58 km 1460 Hm
Etappe 20: Espinal-Auzperri – Oronoz-Mugaire (Unterkunft: Kuko Hotel Restaurant)
GEFAHREN: NEU – Espinal-Auzperri – Oronoz-Mugaire 52 km 790 Hm
ALTERNATIVE: URSPRÜNGLICH GEPLANT – Espinal-Auzperri – Oronoz-Mugaire 49 km 1160 Hm
Etappe 21: Oronoz-Mugaire – Bera (Unterkunft: Hotel Churrut)
GEFAHREN: NEU – Oronoz-Mugaire – Bera 42 km 890 Hm
ALTERNATIVE: REGEN – Oronoz-Mugaire – Bera 32 km 260 Hm
Etappe 22: Bera – Hondarribia (Unterkunft: Appartement Hondarribia)
GEFAHREN: NEU – Bera – Hondarribia 25 km 200 Hm
ALTERNATIVE: REGEN – Bera – Hondarribia 29 km 240 Hm
ALTERNATIVE: URSPRÜNGLICH GEPLANT – Bera – Hondarribia 31 km 370 Hm
Rückreise: San Sebastian – Madrid – München
Anreise – Nürnberg – Girona / Girona – Roses 80 km 410 Hm (12/13.09.2024)
Anreise: Nürnberg – Girona (Ryan Air – Bikezuschlag 60 €/Bike) – Unterkunft: Hotel Eden Park by Brava
Anreise an die Costa Brava: Flughafen Girona – Roses (mit dem Fahrrad) – Unterkunft: Hostal Gallet
Es geht endlich los und schon die erste Herausforderung. Fahrradkarton (2m x 1,5 m) passt nicht durch die Röntgenmaschine. Also alles auspacken, Räder raus und alles einzeln durch den Apparat, dann kriecht die Security in die Kartons und checkt, ob wirklich nix drin versteckt ist. Alles wieder zusammenpacken und nach einer knappen Stunde geht es dann zum Gate. Waren die ersten großen Mountainbikes am Airport Nürnberg.

Auch das auschecken der Räder erfolgte am Nebenausgang. Wieder was gelernt. Die Räder Packen wir das nächste Mal auf 185 x 120 cm, dann passen die überall durch. Kurz nach Mitternacht das Hotel am Flughafen erreicht. Fahrräder sind auch hier eher selten, kein Raum oder so, sondern sie Parken direkt vor der Lobby und der Nachtportier hat ein Auge drauf – alles klar 😜.
Der nächste Morgen. Ja der Nachtportier war noch da und unsere Räder auch. Nach dem die Rucksäcke und Täschchen ihren Platz auf dem Rad gefunden haben, starten wir um neun Uhr.

Die ersten Kilometer bis nach Girona an der Autobahn und Hauptstraßen entlang, sind noch kein Genuss. Doch in im Stadtzentrum wird‘s richtig schön. An heißen Tag bewegt man sich in den schattigen Gängen unterhalb der Häuserfronten. Heute Isabeau jedoch bei 15 Grad angenehm kühl.

Kurz nach der Mündung des Oynar führt der Radweg am linken Ufer des El Ter Fluss durch dichten Uferwald. Unser erster Singletrailabschnitt .

Der Wind frischt auf und wir haben sehr kräftigen Seiten- und Gegenwind. Gegenwind fahren ist ein bisschen wie bergauf fahren, nur ohne Belohnung durch die Abfahrtsstrecke.
Auf einem kleinen Hügel liegt San Jorgi Desvalls. Ein kleines, ursprüngliches Dorf im Hinterland der Costa Brava.

Wind geschützt verpflegen wir uns im Dorfladen. In der Backwarenabteilung fühle ich mich Jahrzehnte zurück versetzt. So liebevoll eingerichtet. Besonders lecker war das Schoko-Croissant.

Bei heftigen Böen bis 100 km/h schlingern wir an den riesigen Apfelplantagen vorbei in Richtung Costa Brava.

Meer in Sicht – um 14:00 sehe ich das erste Mal das türkisblaue Wasser des Mittelmeers . Kurz danach erreichen wir die Platja de Can Comes. Ein langer vor einem Naturschutzgebiet liegender Strand.Keine Hotelburgen, nur ein Camping am südlichen und nördlichen Ende. Am idyllisch gelegenen Camping Nautic Almata haben wir den ersten Wasserkontakt. Angenehm war, nur der heftige Treibsand sticht wie tausend Nadeln in die Beine.

Um das Naturschutzgebiet zu umfahren, müssen wir wieder weit ins Landesinnere radeln. Mühsam und nicht ganz ungefährlich ist es an der stark befahrenen Straße in den noblen Ort Empuriabrava. Der Ort ist durchzogen von Kanälen und gefällt hat hier jeder Boote wie bei uns Autos vor dem Haus, oder besser der Villa. Laut Wikipedia, die größte Marina Europas.

Noch ein paar Kilometer, dann erreichen wir den typischen, touristischen Küstenort Roses. Das Hotel Gallet ist nur 150 m vom Strand entfernt. An der Strandpromenade treffen Touristen, Autos, E-Scooter und Fahrräder aufeinander. Um sicher vom Strand zum Hotel auf der anderen Straßenseite zu gelangen, wurden große Zebrastreifen eingezeichnet. Als Fußgänger lerne ich schnell, das dies keine Schutzzonen sind, sondern ein Bereich in den man nur langsamer vom Auto überfahren wird.

In der Markthalle von Roses ist es dagegen ruhig. Die Hälfte der Stände verkaufen Fleischiges. Das Geräucherte direkt vom ganzen Bein des Tieres abzuschneiden scheint hier ein Ding zu sein und hat wohl Tradition.

Helmut hat ein leckeres unscheinbares Restaurant, das Ca la Valeria gefunden. Sonnenuntergang an Strand und dann Gute Nacht.
Etappe 1 – Roses – Cap de Creus – Peralada 78 km, 1770 Hm (14.9.2024)
Unterkunft: Hotel Can Carbó de les olives
Heute geht es zum offiziellen Startpunkt unserer Transpirenaica. Das Cap de Creus ist der östlichste Punkt in der östlichen Verlängerung der Pyrenäen und liegt im Naturpark Cap de Creus . Vom Cap geht es dann endlich westwärts in Richtung der Pyrenäen und des Atlantik.
Frühstück im Hotel mit Pauschalbusreisenden ist ein Erlebnis für sich. Am Ende sind wir dann irgendwie doch zur Kaffeemaschine und dem Toaster vorgedrungen und starten kurz nach neun bei strahlendem Sonnenschein. Von Roses folgen wir der Fahrstraße nach Caraques. Wer die Tour nach fahren mag, kann hier die Schotterpiste Ctra. de les Arenes und weiter zu Villa Roses im Taleinschnitt hinauf wählen. Alte, ungenutzte Bauwerke sind hier (vermutlich nicht nur hier) das Reich der Sprayer.

Rasant mit einer extra Brise Gegenwind geht es hinunter nach Cadaques.

Cadaques hat dem wirtschaftlichen Reiz Megahotels widerstanden und liegt bildhübsch in der geschützten Bucht. Das Örtchen ist ein Besuch wert – viel ansprechender als die Orte direkt an den langen Sandstränden der Costa Brava. Besonders angenehm ist das nur der Lieferverkehr und natürlich die Polizei in den verwinkelten Gassen unterwegs sind. Alle anderen Fahrzeuge parken an Großparkplätzen außerhalb. Wir genießen kurz die Stimmung am Platz unterhalb der Kirche, wo ein kleiner Handwerksschmuckmarkt aufgebaut wird.

Es sind noch ca. 8 km Kilometer zum Cap. Außerhalb des Ortes ist die Straße dann für nicht autorisierte Fahrzeuge gesperrt. Das ist für uns perfekt, denn bei den wirklich extrem starken Windböen braucht man die Breite zum Auspendeln. Auf und ab und immer weiter, es wird schmaler und man sieht due Gischt der. Rundung unterhalb der Straße. Da ist er, der offizielle Startpunkt unserer Tour.


Über die Berge des Naturparks geht es in die ersten Trail zum Küstenort El Porte de la Selva. Ich hatte es befürchtet, die Wege sind mehr Wanderwege als Fahrradstrecken.

Mühsam kämpfen wir uns die steinigen Pfade hinauf bis dann ein herrlich angelegter Höhenweg beginnt. Dieser ist gut fahrbar und entschädigt für Anstrengung.

Die Landschaft ist trocken und Triest. Da sind die von Wind gezeichneten 12 Pinien ein echter Hingucker.
Für mich zeichnet sich aktuell folgendes Bild ab. Singletrails mit Einstufung S1 oder höher sind hier bergauf für uns kaum fahrbare. Bergab sind sie häufig verblockt und zu gewachsen. Selbst Wege sind nicht vergleichbar mit Fahrwegen bei uns. Es kostet viel Kraft und vor allem viel Zeit.

Im ebenfalls schönen Küstenstädtchen El Porte de la Selva haben wir uns beim Spar mit allem was zu einer anständigen Pause gehört eingedeckt. Die Foiler ziehen ihre Bahnen und allgemein sind alle Arten von Wassersport hier ein Ding. Ganz besonders ist hier der Küstenweg in Richtung Norden.

Für uns geht es jetzt nach Westen. Wir verlassen das Mittelmeer endgültig. Noch 24 km und 500 Höhenmeter über verschiedene Schotterpisten, mal einfach, mal schweißtreibend. Wir erreichen den Sattel und haben den Blick frei in die Ebene bei Peralada. Im Hintergrund brennt wohl ein Buschfeuer. Hoffentlich ist das morgen nicht auf unserer Route.

Es ist schon spät geworden und wir stehen vor einem unscheinbaren Haus mit großen Mauern umgeben, vor uns ein Schweinemastbetrieb. Und da soll unsere Unterkunft sein. Es gibt ein Tor, ich klopfe, öffne es und kann es kaum fassen. Hinter den Mauern befindet sich eine kleine Oase in der öden, trockenen Landschaft. Einzig die Luft scheint nicht zur Oase zu passen. Den Stall hätten sie weglassen dürfen. Wie im Märchen. Wir bekommen ein rustikales Zimmer, haben ein sehr nobles Abendessen und gehen sehr erschöpft ins Bett.

Etappe 2 – Peralada – Albanya 40 km, 700 Hm (15.9.2024)
Unterkunft: Camping Bassegoda
Die Frühstücksvorhersage aus den Bewertungen war für unsere Unterkunft nicht so überwältigend. So ziehen wir ungefrühstückt los. Heute ist Sonntag und im nächsten Ort ist neben der Kirche noch das Local Social geöffnet. Dort werden wir mit einem fröhlichen Lächeln empfangen, bekommen einen hervorragenden Kaffee, Croissants und frisch gepressten Orangensaft. Hier spielt sich offensichtlich das Leben der Einheimischen am Sonntagmorgen ab.

Für heute steht eine angenehme kurze Etappe auf dem Programm. Am Nachmittag würden wir gerne in den Gumpen der Muga an unserem Zielort Albanyà baden.
Sonntag ist Jagdtag. Komisches Gefühl, wenn überall Warnschilder stehen und auf den Anhöhen die Jäger mit den Warnwesten. Meine Radhose hat zumindest mal die Farbe der Warnwesten und nicht die eines Wildschweins. Diese werden nämlich heute bei einer Treibjagd geschossen.

Sobald es auf den sandig, steinigen Wegen bergauf geht wird es mühsam. Die vielen großen losen Steinbrocken, der vom Wasser zerfurchte Weg ermöglicht keinen Rhythmus beim Treten. Wir benötigen viel Zeit für diese Passagen. Die Aussicht vom Turm des Castell de les Escaules entlohnt für den kräftezehrenden Aufstieg.

Endlich bergab – ja nein – es geht auf einem meist für uns mit Gepäck nicht fahrbaren Singletrail bergab. Schmal zugewachsen, Dornensträucher und mit Felsbrocken verblockt. So ein Must. Endlich sind wir unten, dann geht es wieder einen steinigen etwas breiteren Weg nach oben, wo wir dann erneut viel absteigen müssen. Wir benötigen für diesen Abschnitt sehr viel Zeit und es kostet richtig viel Kraft.

Nachdem wir uns auch bergab auf schmalem Weg durch‘s Gebüsch geschlagen haben, öffnet sich das Gelände und wir haben eine klasse Aussicht auf die nächsten Kilometer. Leider ist der Weg auch hier sehr anspruchsvoll und passt nicht so ganz in die Planung für die kommenden Tage.

Die Mittagspause an der Brücke von Ermita de Sant Antoni passt dann wieder perfekt. Ich stelle fest das wir die Streckenführung für die nächsten Tage unbedingt überarbeiten müssen. Das typische, nach Weg, Trail und Strasse durchgeführte Routing und die Orientierung, an im Netz hinterlegte Mountainbikeabschnitte passen nicht zu unserem Vorhaben. Die als Wege bezeichneten Abschnitte variieren zwischen gut fahrbar und nur extrem langsam, mit viel Kraftaufwand fahrbar. Die Wegbeschaffenheit ist mindestens eine Stufe anspruchsvoller als erwartet und ich muss die Streckenplanung auf die neuen Erkenntnisse anpassen.

Nach der Wasserdurchfahrt des Flusses Muga radeln wir entspannt auf der Straße zum Bergdorf Albanya.

Am Campingplatz Bassegoda haben wir kleines Hütchen gemietet und können uns im Shop noch mit ein paar Lebensmittel versorgen. Außerdem ist der erste Waschtag angesagt mit Trocknung in der Abendsonne am Pool. Sehr empfehlenswert ist das Abendessen im Restaurant.

Etappe 3 – Albanya – Beget 59 km, 1700 Hm (16.9.2024)
Unterkunft: Hostal el Forn de Beget
Heute Start 8 Uhr mit neuem Streckenplan. Der Campingplatz ruht noch ( bis auf unsere beiden Hüttennachbarn). An den Badegumpen der Muga vorbei und dan steil über eine betonierte Straße hinauf in Richtung Bassegoda. 700 Hm liegen vor uns. Die ersten 400 Hm sind entgegen unserer Erwartung auf der betonierten Straße sehr entspannt. An einigen Stellen wird der Blick hinunter nach Albanya frei. Weit am Horizont sehen wir noch das Mittelmeer, wo wir Vorgestern in Roses gestartet sind.

Irgendwann hat auch der schöne Weg wieder ein Ende und wir treten schwer über loses Gestein hinauf zur Passhöhe. Die Sonne steht schon wieder hoch über dem Horizont und die morgendliche Frische ist einem trockenem, warmen Wind gewichen. In der Luft scheint kein Gramm Feuchtigkeit zu stecken. Beim Atmen trocknet der Rachen nach wenigen Minuten aus. Genau der richtige Zeitpunkt für eine Pause in der Hochebene bei Ca n‘Augusti de Riu. Mal alles ausgebreitet und zum Trocknen in die Sonne gelegt.

Die Abfahrt ist steiler als der Aufstieg, macht aber richtig Laune.

Wir verlieren schnell an Höhe um und spüre deutlich die warme Luft aus dem Tal. Der Fluss Lleirca dem wir jetzt folgen, führt kein Wasser. Sein trockenes, ausgewaschenes und sandiges Flussbett zeugt von der Wasserknappheit.

An der sehenswerten Pont de Llierca wären wir in unserem Abfahrtsrausch fast vorbei gefahren. 28 m ist die Brücke hoch und nur 3 Meter breit.

Von nun an geht wieder hinauf. Knapp 1000 Höhenmeter noch bis zum Ziel im Bergdorf Beget. Es ist warm geworden und der Schweiß rinnt in Strömen. Nach knapp vier Stunden erreichen über die nahezu unbefahrene Straße den Bergort Beget. Ein echtes Highlight der bisherigen Tour. Malerisch stellt sich das autofreie sehr gepflegte Feriendorf dar. Verwinkelte Gassen, jahrhundertealte Steinhäuser und eine traumhafte Aussicht inspirieren offensichtlich auch einige Künstler. Dringende Besuchsempfehlung für alle die an der Costa Brava Urlaub machen und einen Kufzausflug in die Berge planen.

Wir sind im Hostal El Forn, eines von zwei Hostel’s hier oben, untergebracht. Die Wirtsleute Silvana und Dani sind super freundlich. Wir fühlen uns sofort willkommen und ich sag Euch das Abendessen ist der Hammer. 10 von 10 Punkte. Schade dass wir morgen schon weiterziehen.

Etappe 4 – Beget – Ribes de Freser 56 km, 1700 Hm (17.9.2024)
Unterkunft: Hotel Catalunya Park
Schon am zweiten Tag hat sich die Befestigung der vorderen Bremsscheibe gelöst. Das Shimano Spezialwerkzeug haben wir natürlich nicht dabei. So bleibt uns nichts anderes übrig von Hand notdürftig anzuziehen und während den Abfahrten immer mal wieder nachzuprüfen. Kein guter Start, aber Orte mit Radladen sind rar. Wir bleiben dran.

Leider können wir nicht in Beget bleiben, es war so angenehm und selbst die wenigen Stunden Aufenthalt maximal erholsam. In der Morgensonne leuchtet die historische Kirche von Beget und wir nehmen Fahrt in Richtung Camprodon, ein etwas größerer Ort auf ca. 988 m Höhe.

Für uns bedeutet das 500 Höhenmeter angenehm hinauf, auf einer fast verlassenen Asphaltstraße. Auch das möchte ich einmal erwähnen – die spanischen Fahrer:innen Windsurfer respektvoll gegenüber Radfahrern. Das überrascht immer wieder. Keine riskanten Überholvorgänge, wo man dem Vorbeifahrenden noch die Mücken vom Spiegel kratzen kann. Vielleicht ist das nur hier so – egal es ist jedenfalls sehr angenehm. Camprodon liegt wie die meisten größeren Städte, also Städte wo man was einkaufen darf, an einem Fluß (Ter). Wir füllen unsere Vorräte auf und suchen nach einem Fahrradladen. Dank Helmut‘s Hartnäckigkeit finden wir den von einem Einheimischen beschriebenen Laden. Ich baue das Vorderrad aus und zeige der Chefin das Problem mit der Bremsscheibe. Sie fragt „centerlock“ ( die Bezeichnung für den Shimano Montagestandard) ich sage „Si“ ( eines meiner 5 spanischen Worte). Dann schnappt sie das Rad, spannte es fest und zog mit einem langen Schraubenschlüssel mit Spezialeinsatz die Scheibe fest. Uff – fast ein halbe Umdrehung geht da noch. Das Hinterrad wurde auch noch gecheckt. Ich bin mehr als erleichtert, das löst eines unserer größten Probleme der letzten drei Tage. Eine Bezahlung des Service wird hart abgelehnt. Wir einigen uns dass ich ein rotes Blinkrücklicht kaufe und damit für sie und mich alles gut ist.


So Problem gelöst, Proviant einschließlich 4 Liter Wasser pro Kopf aufgefüllt – es kann weiter gehen. Ziel ist der knapp 2000 Meter hohe Puig de Mont roig (1991 m). Rasch geht die Betpnplattenstraße in einen steinigen aber weitgehend ordentlich fahrbaren Weg über. Die letzten 150 Höhenmeter zum Gipfel dann anfangs noch mit Spuren und am Ende dann quer Feld ein hinauf.

Das Wetter hat zu gezogen, die Sonne steckt hinter denn Wolken und der Wind fühlt sich kalt an. Am Gipfel freuen wir uns, das die Weg-Zeitabstimmung heute gepasst hat. Gegen Kurz vor fünf Uhr rumpeln wir erst mal ohne Weg, dann auf einer breiten Schotterpiste bergab in das 1100 m tiefer gelegene Ribes de Freser. Mit viel Speed geht es hinunter, Helmut immer ein gutes Stück voraus. Mein Kopf ist gerade auf Schotter nach dem Sturz vor drei Wochen noch nicht ganz frei.

Auf meiner letzten Tour in Tschechien und Polen musste ein klein Krokodil gerettet werden. Es lebt seit dem im Rucksack und bewacht ihn. Auch Krokowski darf das Gipfelglück kurz genießen.

Drei Stunden hoch gearbeitet und in einer Stunde schon wieder unten in Ribes de Freser angekommen. Ist auch eine größere Stadt – es gibt einen Supermarkt. Schon komisch, wie sich die Verhältnisse verschieben. Ein Ort mit 1800 Einwohnern und einem Lebensmittelladen ist schon ein große Stadt geworden – nur weil es Ca in all den Siedlungen drum herum einfach gar nichts gibt. Für uns nicht schlecht ist das Helmut seine verschlampte Mütze und Buff nachkaufen kann.

Etappe 5 – Ribes de Freser – La Molina 27 km, 1000 Hm (18.9.2024)
Unterkunft: Hotel Solineu
Heute ist Ruhe- oder besser Ausgleichstag. Von Ribes de Freser folgen wir erst der etwas stärker befahrenen Hauptstraße bis es in Planoles dann auf die Nebenstraße im Tal entlang geht. Interessant ist das in diesem engen Tal die Bahnstrecke von Barcelona nach Toulouse verläuft und dabei 1200 Höhenmeter überwindet.

Über Asphalt erreichen wir unkompliziert La Molina. Ein typischer Skiort in dem alles geschlossen hat, bis auf das Hotel Solineu. Wir nutzen die Zeit um Wäsche zu waschen und hoffen auf einpaar trockene Stunden morgen Vormittag um trocken zur nächsten Unterkunft zu kommen.

Es ist kühl geworden 10 Grad. Oh Mann, tatsächlich nix zu Essen bis heute Abend das Hotelrestaurant öffnet. In Spanien wird ja bekanntlich erst spät gegessen. Heute ist es um 20:30 Uhr 🤤.

Was ist denn hier im Hotel los ? Irgendjemand hat die Lobby, das Restaurant und die Gänge mit Masken Bänden und andren venezianischen Faschingszeugs dekoriert. Vor dem Restaurant hat sich eine riesige Menge Pauschalreisetouristen versammelt. Oh je – die sehr vornehme Seniorchefin winkt uns nach vorne und entschuldigt sich für die Umstände. Heute findet hier ein Italienischer Abend mit entsprechendem Buffett und Unterhaltung statt. Ja auch der typische Pizzabäcker für das Erinnerungsfoto darf nicht fehlen.

Buffett ist Ok, aber mit 100 Bustouristen um die Pizza zu kämpfen ist meine Horrorvorstellung von einem Abendessen in den Pyrenäen. Aber damit ist es noch nicht genug. Kaum hatten die Ersten die Reste des Buffets verschlungen, wurde das neben an liegende Theater gestürmt. Dort zog dann die Hotelfamilie eine krasse italienische Playbackshow ab. Wie sind wir nur hier rein geraten – Spaß hatten wir am Ende doch und werden die italienischen Tenöre und Schlagersänger so schnell nicht vergessen.
Etappe 6 – La Molina – Refugi de Rebost 20 km 900 Hm (19.9.2024)
Unterkunft: Refugi De Rebost
Die heutige Etappe ist sehr kurz und führt durch das Skigebiet von La Molina hinauf zum höchsten Punkt unserer Tour – dem Puigllancada (2409 m) hoch. Die Wolken hängen tief, doch die Sonne drückt schon durch. Über einen groben Fahrweg geht es schnell bis zur Gipfelstation des Skilifts hinauf.

Oberhalb des Skigebietes wird es öde. Den Weg finden wir oben am Grat nur noch sporadisch. Teils geht es quer Feld ein dem Gipfel entgegen.

Bei bestem Wetter erreichen wir den Gipfel. Tolle Aussicht, aber vom Profil ist es eher ein Steinhaufen. Den Trail bergab finden wir nicht so richtig, weil wir einem eingezeichneten Weg auf unserer Komootkarte folgen.

So tragen und schieben wir die Räder die ersten 200 Höhenmeter hinunter. Von der Passhöhe zieht sich dann ein toller Trail unterhalb der Straße entlang. Vorne an der Felskante entdecke ich riesige braune Vögel. Die Spannweite ist schwer abzuschätzen, könnte aber zwischen 1,5 m und 2 m liegen. Es hat sich geklärt – es sind wohl die hier sehr verbreiteten Gänseheier – Danke an Sabine für die Info.

Der Trail führt immer weiter abwärts und nach einer Kurve wird plötzlich der Blick auf eine ganz andere Landschaft frei. Riesige Felsen türmen sich vor uns auf. Wir folgen dem Weg zum Aussichtspunkt Mirador dels Orris. Es ist ein ganz besonderer Aussichtspunkt. Den er ist nur über eine sehr grobe Schotterbergstraße für Fahrzeuge erreichbar. Am Ende der Straße ist ein spezieller Parkplatz, an dem Rollstuhlfahrer barrierefrei auf einen Holzsteg wechseln, und bis zum Aussichtspunkt mit der spektakulären Aussicht rollen können. Das gefällt mir.

Noch 2 km bergab und das Dach des Refugi Rebost taucht unter uns auf. Die Sonne scheint herrlich und es ist noch früher Nachmittag.


Perfektes Wetter um ein paar schöne Stunden an der Hütte zu verbringen. Für Helmut war die Etappe viel zu kurz – er radelt noch die letzten Kilometer auf dem Spinningrad vor der Hütte aus.

Etappe 7 – Refugi de Rebost – Fornols 61 km 1210 Hm (20.9.2024)
Unterkunft: Hotel – Restaurant Molí de Fórnols
Um halb sieben war dank meines vergessenen Weckers die Hütte wach. Das Wetter wäre eher zum Ausschlafen gewesen. Die Wolken hängen tief und es beginnt, während unserer 13 km langen Abfahrt von Refugi nach Baga, zu regnen.

Unterhalb der Hütte beginnt ein sehr anspruchsvoller MTB-Trail, den wir auf dringendes Anraten des Hüttenwirts auslassen. Abschreckend der Einstieg in den Trail:

Baga – ein etwas größerer Ort im Tal, der auch einen Supermarkt hat. Für uns die Gelegenheit den Müsliriegelspeicher neu zu befüllen. Die Wolken hängen tief auf 1500 m, von den Pyrenäen ist nur wenig zu sehen. Aus diesem Grund entscheiden wir uns für die Straßenroute über zwei kleine Pässe (Coll de Trapa, Coll de Josa).

Am Camping El Bergueda stoppen wir kurz um uns regenfest anzuziehen. Schnell kommen wir mit Christian dem argentinischen Campingplatzbesitzer und Gespräch. Er erklärt uns aus der Perspektive eines Einwanderers die spezielle Beziehung der Region Katalonien zu Spanien und natürlich auch die zwei unterschiedlichen Sprachen. Christian lädt uns auf einen Kaffee ein und anstatt überwältigende Berglandschaften, haben wir ein kurze aber sehr intensive Bekanntschaft gemacht. Das sind genau die Augenblicke die nicht planner sind und auch einen Regentag wieder strahlen lassen. Sollten wir mal wieder in die Gegend kommen, wird der Campingplatz El Bergueda ein sicherer Zwischenstopp sein. Vielleicht Christian dann schon die ersten geplanten Winterhütten gebaut.
Wie beschrieben, gibt es nach oben wenig Interessantes. Daher konzentrieren wir uns auf die Kleinigkeiten um uns herum. Neben einem überschlagenem Lieferwagen hinter der Leitplanke treffe ich drei Pilzesammler. Stolz zeigen sie mir ihre Beute. Leider kenne ich mich mit Pilzsachen so gar nicht aus. Die gefüllten Körbchen riechen echt lecker.

Manche Verkehrszeichen sind echt lustig. Ein fast nicht zu erkennender Weg, mit einem Übergang zur Fahrstraße den vermutlich nur ein Unimog nehmen kann wird vorFahrtezgen gewarnt.

Geschafft – bei leichtem Nieselregen von Innen und Außen gut durchnässt erreichen wir den Coll de Josa auf 1620 m. Von nun an geht‘s bergab – und zwar 13 km – cool.

Leider ist den Spaniern heute eingefallen die Passabfahrt neu einzusplitten – danke. In Mitten des Tals taucht auf einem spitzen Hügel plötzlich eine Kirche auf. Erst auf den zweiten Blick erkenne ich, das am Hang Häuser wie angeklebt stehen. Es ist der Ort Josa de Cadi.

Endlich geschafft! Etwas ausgekühlt erreichen wir die Unterkunft Moli de Fornols. Ein einsames Hsus im Tal. Alles zu und an den Türen ein Zettel – Geschlossen bis 23.09. – das ist in drei Tagen. So ein Mist. Da stehen wir nun im Tal, weit und breit kein Mensch, geschweige eine Unterkunft. Es ist 16:30 und wir. telefonieren mit unserer morgigen Unterkunft, ob wir evtl. Heute schon kommen dürfen. Das wären noch einmal 800 Höhenmeter auf 32 km. Wir bekommen eine Zusage, wissen aber das es mir dem Tageslicht super knapp wird. Eine nähere, alternative Unterkunft für welche wir auf die Schnelle ein machbares Routing bekommen, erscheint nicht möglich. Plötzlich höre ich eine Tür schlagen, renne zu einem dr verschlossenen Eingänge und trommle gegen die Türe. Einjunger Mann öffnet und ich erkläre ihm dass wir eine Reservierung via booking.com haben. Er erkennt schnell, das wir aufregende Minuten ohne Aussicht auf eine Unterkunft hinter uns haben und versichert uns das wir ein Bett und etwas zu Essen bekommen werden. Oh Mann, das kurz eine Situation die ich unter allen Umständen vermeiden wollte. Am Ende ist doch alles gut gegangen und wir dürfen im Jacuzzi entspannen und bekommen ein leckeres Abendmenü. Die Chefin hatte vor Ihrem Kurzurlaub vergessen ihrem Sohn über unsere Ankunft zu informieren. Der hatte das ganze Haus geschlossen und uns einen schönen Schrecken eingejagt.

Etappe 8 – Fornols – Gramos 34 km 820 Hm (21.9.2024)
Unterkunft: Casa rural Les Flors
Heute ist noch einmal ein Regentag angesagt. Die ‚twas mysteriöse Unterkunft entpuppte sich am Ende als gemütlich Herberge mit bester Versorgung. Typisch spanisches 3 Gänge Abendessen und heute Morgen ein tolles Frühstück als Grundlage für die Regenetappe.

Noch ist es trocken und wir rollen das Vansa Tal hinunter. Die Straße ist super einsam. Wir begegnen keinem Fahrzeug und keinem Menschen an diesem Samstagmorgen.

Ab Kilometer 8 geht es dann in vielen Kehren bergauf. Vereinzelt blickt die Sonne durch und es ergeben fantastische Blicke ins immer enger werdende Vansa Tal. Der Schein trügt, auch wenn Helmut das nicht so recht glauben mag – für heute Mittag ist Dauerregen angesagt.

Nach knapp 500 Höhenmeter und 7,5 km Aufstiegsstraße haben wir den Sattel bei Colldarnat erreicht. Über eine rote Lehpiste geht es dann hinunter ins Segre Tal. In La Seu d’Urgell finden heute die Kanu Weltmeisterschaften der Männer statt. Als wir an der Bundesstraße am El Segre Fluss ankommen wären es nur noch 14 km zum Event. Wir spinnen kurz einen Besuch auf der Kanu WM zusammen. Aber leider zeigt der Regenradar in einer Stunde eine immer stärker werdenden Regenfall an – schade das wäre eine klasse Aktion geworden.

Die Entscheidung war genau richtig. Es beginnt schon auf den letzten Kilometern zum Hotel les Floors zu stärker zu regnen.

Die modern, rustikal eingerichtete Unterkunft lädt zum Verweilen ein.

Leider wird aus dem Bad im Pool heute nix.

Das Abendessen war wieder etwas ganz Besonderes. Im liebevoll , modern eingerichteten Restaurant bedient der Chef persönlich. Ein 3-Gänge Menü vom Feinsten – Focaccia, Hänchenschenkel auf Rosmarin mit Kräuterkartoffel und zum Dessert Himbeersorbet mit verschiedenen Fruchtstückchen. Wer die Gelegenheit hat, sollte für mindestens eine Nacht ins Les Floors Gramos gehen.
Etappe 9 – Gramos – Rifugi Connes de Rubio 21 km 1100 Hm (22.9.2024)
Unterkunft: Refugi de Comes de Rubió
Nach dem verregneten Nachmittag gestern, hoffen wir auf etwas trockeneres Wetter heute. Der erste Blick aus dem Fenster verheißt nichts Gutes. Alles grau in grau. Wir sind in Mitten der Wolken und es regnet. OK – man kann nicht immer gewinnen. Regenkleidung an und rauf auf‘s Rad. Die Etappe heute zum Refugi de Rubio ist mit 20 km sehr kurz und kennt nur eine Richtung, bergauf auf 2000 m.

Das Hotel Les Flors liegt wirklich abgelegen. 2,5 km lehmiger Holperweg hinauf bis zur Bundesstraße. Wir folgen dieser 6,5 km bis unser Weg Rechtsabbieger. Auf einem steinigen Fahrweg geht es konstant bergauf.

Wir passieren ein verlassenes Gebäude, das malerisch an einer ebenen Wiese mit Bachlauf liegt.

Ein Fahrzeug-Naturgeniesser machen Brotzeit und erklären uns das eine Weiterfahrt unmöglich ist, weil weiter oben gejagt wird. Danke für die Info, aber für uns ist das der einzige Weg zur Refugi Rubio. Ein paar Kilometer, dann tatsächlich ein Haus, Fahrzeuge und ein oranges Männchen mit Gewehr im Wald.
Die Sonne kommt für ein paar Sekunden raus. Pause und kurzer Risikoabgleich mit dem Jäger. Alles kein großes Problem – rechts vom Fahrweg wird gejagt und geschossen und wir bleiben auf dem Weg.
Schließlich kommt noch der Naturparkranger mit seinem alten Mitsubishi den Weg heruntergefahren und erklärt uns, das er die heutige große Jagd auch nicht so toll findet. Es besteht hier ein Interessenkonflikt zwischen den Jägern und der Naturparkverwaltung.
Zwei Kurven liegt dann auch ein Teil des Jagdergebnisses am Wegesrand.

Nur noch ein Kilometer und wir erreichen das bildhübsche, als Fachwerkhaus errichtete Rifugi Rubio.

So schön das Refugi von außen ist, so seltsam ist der Hüttenboss. Er ruft meinen Namen, dann zeigt man uns ein Blatt wo alle Uhrzeiten von Frühstück, Mittagessen, Duschenöffnung, Lageröffnung und Abendessen drauf stehen und das war’s dann. Wir stehen tropfnass, blöd am Eingang und er rennt zehn Mal an uns vorbei. Ich frage, wo wir uns umziehen dürfen – Toilette – war die Antwort. Er erkannte dann doch das dies keine Option war. Toilette muss man wissen ist so eng, dass Mitteleuropäer die Türe mit den Knien aufdrücken. Also – am Ende dürfen wir hoch ins Lager. 150 Quadratmeter kein Mensch. Wir sind die einzigen Übernachtungsgäste. Ich dachte immer wir Deutschen sind die Formalisten.

Na gut – dicke Freunde werden wir nicht. Beim Bestellen müssen wir unseren Hüttenmacho explizit ansprechen. Er würdigt uns keines Blickes.
Ich kann Euch sagen, ein auf Berghütten komplett normaler Vorgang wie „nasse Kleider trocknen“ ist hier ein Abenteuer für sich. Offensichtlich sind wir die ersten Gäste die nasse Sachen trocknen müssen und so dauerte es zwei Stunden, bis er nichts mehr an der Position der Kleider vor dem Ofen zu bemängeln hatte.
Wir sind tatsächlich die einzigen Gäste. Frage mich, ob es wirklich nur am Wetter liegt. Nein es liegt nicht am Wetter, die auszuführende Registrierungsliste, zeugt DSGVO konform alle Übernachtungen seit August. Die letzten 14 Tage gab es keine Übernachtungen.
Noch ein Nachtrag zu spanischen Toiletten auf Berghütten (Refugi Rebost und Rubio): Offensichtlich gibt es keine Mindestabstandsvorgabe Toilette zu Türe. Das führt dazu, das die Türe fast mit der Toilette abschließt und Menschen größer 180 cm die Türe offenlassen müssen, da die Knie nicht mehr hinter die geschlossene Türe passen. Schafft man es irgendwie doch die Tür zu schließen, ist es unmöglich aufzustehen – man befindet sich im Toilettengefängnis. Für mich ein Zeichen, das eher weniger internationales Publikum zu Gast ist.
Etappe 10 – Rifugi Connes de Rubio – Espui 64 km 1600 Hm (23.9.2024)
Unterkunft: Hotel Montseny
Die Nacht war richtig kalt. Außentemperatur 1 Grad und in unserem Schlafsaal waren es dann gepflegt 5 Grad. Mit drei Decken war es dann ganz erträglich. Un 9:00 Uhr radeln wir an der Hütte los. 1300 Höhenmeter Abfahrt bis nach Sort. Wir sind dick eingepackt, denn es ist noch richtig kalt. Die ersten 300 Höhenmeter auf dem Bergweg und dann rasant mit bis zu 60 km/h geht es über die asphaltierte Straße die restlichen 1000 Höhenmeter.

Sort liegt am Noguera Pallaresa Fluss und ist unter anderem für seine Slalomwettbewerbe im Kanusport bekannt. Es ist hier unten mit 17 Grad so warm, das wir uns am Flussufer erst einmal umziehen. Dann noch schnell im Supermarkt das Müsliriegelregsl plündern, zwei Baguette und zwei Kantenkäse kaufen und schon geht es wieder bergauf mit Zwischenzuel Bergort Llessui.

Plötzlich vor uns, mitten auf der Straße, eine Frau die sich den Pulli von Leib reist und winkt. Bin etwas irritiert bis ich ein Rindvieh (4 Beine) sehe, das von einem Traktor die Straße herunter getrieben wird. OK – die junge Frau wollte uns nur warnen. Das kann ja noch interessant werden, wenn hier die Rindviecher Einzeln den Berg hinunter getrieben werden.

Ohne weitere Komplikationen, aber mit Schweissverlust erreichen wir den 750 m Höher gelegenen Bergort Llessui. Hier endet die asphaltierte Straße. Die Dorfstraße wird immer schmäler. Am Ende passt nur noch Helmut mit dem Rad durch.

Beim Blick zurück, bzw. herunter sind wir immer wieder erstaunt wie schnell man dich an Höhe gewinnt und welch überwältigenden Ausblick wir von hier oben haben.

Der Wald weicht Grashängen, die von Schafen, Kühen und auch Pferden beweidet werden. Die Landschaft wird jetzt weitläufiger und sehr übersichtlich. Der Fahrweg ist besser als erwartet und wir kommen gut voran.

Das Skigebiet hier hat seine besten Zeiten schon gesehen. Das Ende der 60er Jahre eröffnet Gebiet musste wegen Schneemangel und auch einer Fehlplanung 1987 wieder schließen. Der Zubringersessellift war in den sehr windreichen. Hang gebaut worden, so dass Unterkühlungen und häufige Abschaltungen die Regel waren. Jetzt zählt die Bergstation Fita Alta auf 1979 m im ehemaligen Skigebiet Llessui zu den Lost-Places.

Die Hänge werden von riesigen Herden Schafen und Kühen beweidet. Der Schäfer hat in seinem Schäfer-Wohnmobil die schönste Aussicht auf die Bergeekt.

Nach 1500 Höhenmetern und knapp 5 Stunden haben wir den Übergang ins Vall Fosca dem Campolongob2270 m erreicht. Es pfeiftein kalter Wind. Dafür haben wir einen fantastischen Ausblick auf die umliegenden Berge. Jetzt bin ich mitten in den Bergen Pyrenäen.

Vor uns stehen 1000 Hm Meter beste Mountainbikeabfahrt zum Tagesziel, dem kleinen Ort Espui. In unendlich vielen Kurven geht es auf grobschotteriger Piste hinunter.
Auf einmal steht ein riesiger, uralter Mercedes Lastwagen auf dem Weg.. Es sind Deutsche Expeditionstouristen und wir kommen schnell ins Gespräch. Sie fahren mit ihrem 50 Jahre alten Oldtimer die gleiche Strecke nur in die andere Richtung. Mit Allrad und Differenzialsperren hat er mit dem groben Gelände und der Steigung offensichtlich kein Problem.

Die Abfahrt war ein echtes Erlebnis und solltet ihr bei Eurer Tour nicht auslassen.

Rasch finden wir unser Hotel. Das Hotel Montseny bietet alles was wir nach der Etappe brauchen.
Die heutige Etappe war für mich die mit Abstand schönste. Tolle Aussicht, viele Abfahrten und sehr einsam.
Etappe 11 – Espui – El Pont de Suert 44 km 1170 Hm (24.9.2024)
Unterkunft: Hotel Can Costa
Wir warten noch den hoffentlich letzten Regenschauer ab und fahren dann das Vall Fosca 6 km hinunter um dann über den Fluẞ die Bergstraße hinauf nach Aguiro zu wählen. Aguiro hat einen interessanten Sportplatz mit genau einem Tor . Wer über den Zaun schießt muss ins Tal gehen, oder den Ball aus dem Friedhof holen.

So – die ersten 300 Höhen waren sehr einfach auf der Bergstraße zu bewältigen. Hier oben endet die Straße. Unser Weg für über den Coll de Oli. Tatsächlich, es gibt einen Pass mit meinem Namen. Da wollen wir hin. Los geht’s!

Schnell merke ich das diese Aufgsbe nicht so einfach werden wird. Vor uns liegen 3,1 km als SingleTrail markierte Strecke. Singletrail ist hier tatsächlich ein stark erblickter Wanderweg, der nur an wenigen Stellen für uns fahrbar ist.

Teilweise tragen wir das Rad auf dem Rücken die Felsen hinauf, oder schieben es durch den matschigen Weg. Die Aussicht auf die umliegenden Berge und der Tiefblick ins Tal sind entlohnen für die Mühe.
Kaum zu glauben, uns kommen Wanderer entgegen. Sie bringen gleich noch zwei Kühe mit. Trifft man auf den Trails Menschen geht man nicht einfach aneinander vorbei, sondern tauscht sich ausgiebig aus. Diese kommen aus Frankreich und sind auf dem Weg von Biarritz in Richtung Osten. Die meisten wunden sich das wir die Transpirenaica mit dem Rad und nicht zu Fuß machen. Ehrlich gesagt wundert mich das heute auch.

Der Fels ist hier komplett rot und bröselig. Da es in den letzten Tagen viel geregnet hat bilden sich überall braune Schlammpfützen. Entweder man stapft oder radelt durch den roten Matsch oder man verteilt die Kuhfladen auf dem Reifen. Nach einem harten Stück Arbeit erreichen wir die Passhöhe des Coll de Oli. „Mein“ Pass wird mir noch lange in Erinnerung bleiben.

Auch bergab bleibt es anspruchsvoll. Hochschieben und tragen geht irgendwie schon in Ordnung, aber bergab schieben tut echt weh. Bald haben wir es geschafft und in diesem neuen Tal geht es erst auf Schotter und später auf Asphalt in vielen Kehren bergab. Das macht Spaß, echt cool und die Sonne scheint.

Zum Bergort Sentis geht es wieder die ganzen abgefahrenen Höhenmeter hinauf. Auch hier wieder kein Auto unterwegs, denn die Steaße endet im Bergort. Wieder ein Übergang auf der Schotterpiste ins nächste Tal und sehr steil bergab auf einem ausgewaschenen Weg. Ah – ein Bach. Daher mussten wir an diese Stelle, denn nur hier kann gegurtet werden. Der Wasserstand ist zu hoch um durchzufahren. Daher Schuhe aus und durchschieben. So ein kühles Fußbad tut echt gut.

Danach ging es wieder sehr steil hinauf. Geschafft ! Gut außer Atem haben wir den für heute letzten Übergang erklommen. Jetzt folgt der beste Teil – die Abfahrt nach el Pont de Suert. Wir tauchen ein ins Grün des Tales vom Riuet del Convent Fluß. Dann erreichen wir auch schon el Pont de Suert. Zivilisation ! Noch eine Straßensperre mit Polizeikontrolle – weshalb auch immer – und wir sind da. Seit Tagen wieder ein Ort mit Tankstelle, Apotheke und alles was der moderne Mensch heute so braucht.


Etappe 12 El Pont de Suert – Campo 54 km 1340 Hm (25.9.2024)
Unterkunft: Hotel Los Nogales
Zu Beginn des Tages heute vielleicht ein Paar Worte zu spanischen Hotel- und Hüttenbetten. Also grundsätzlich sind die Betten sehr komfortabel und von ausreichender Härte, so dass sich der beanspruchte Rücken gut erholen kann. Für die Beine wird es jedoch immer etwas knapp. Keines der Betten überschreitet die in Spanien offensichtlich vorhandene magische 190 cm Grenze. Für den 75% Mensch OK, für mich leider immer irgendwie zu kurz. Diagonal passt es dann am Ende doch.
OK – wir radeln von El Pont de Suert über die Brücke des Noguera Ribagorcana Fluss und verlassen damit Katalonien. Jetzt sind wir also in Aragonien gelandet. Also im echten Spanien. Katalonien mag sich ja nicht so richtig zu Spanien zählen – hat man uns erzählt. Es geht westwärts und der Asphalt endet schon nach 200 Höhenmeter. Dann zieht sich der Weg durch herrliche Kiefernwälder und wird zunehmend lehmig

Hier und da parkt ein Auto. Es ist Pilzsaison und die Sammler fahren hoch in den Wald um an die besten Plätze zu kommen. Nicht zum ersten Mal passieren wir Pilzesammler nach getaner Arbeit beim Picknick. Das ist typisch hier und sehr romantisch. Wohl gemerkt es war gegen 11 Uhr – eine gepflegte Flasche Rotwein, Wurst und Käse.

Der Ort Bonansa scheint auf Biketourismus eingestellt zu sein. Neben einem öffentlichen Schwimmingpool ( heute leider zu kalt) gibt es einen Wasserschlauch zum Reinigen der Bikes. Bald erreichen wir die gleichnamige Passhöhe und tauchen danach in eine völlig andere, schroffe Bergwelt ein. An steilen Felsen geht es hinunter ins Tal.

Die komfortable, wenig befahrene Asphaltstraße verlassen wir kurz vor dem Bergort Espes. Der Einstieg in den „Weg“ lässt nichts Gutes erahnen. Das Wasser hat hier eine über 1 Meter tiefe Furche rein gerissen. Unmöglich für Fahrzeuge hier rein zu fahren. Ein unbefahrener Weg wird in den Pyrenäen für Radfahrer in der Regel sehr anstrengend und zeitraubend, da alles ausgewaschen, verblockt und kaum eine Aufstiegsspur zu finden ist. Daher erst einmal eine Pause um für die Herausforderung gestärkt zu sein. Wir treffen einen belgischen Radler der die andere Richtung kommt. Er bestätigt unsere Befürchtungen. Macht nix – dafür ist die Landschaft perfekt und der Schweiß rinnt in Strömen.

In den letzten Tagen hat es viel geregnet und wenn es ein ebenes Stück gibt, bilden sich wegbreite Pfützen. Umfahren oder durchfahren fast immer möglich. Die Räder erhalten so ihre Patina.

Endlich erreichen wir den höchsten Punkt unserer heutigen Etappe. Nichts besonderes, aber wir haben es geschafft. Von nun an geht es noch 18 km meist leicht bergab und dann über die Hauptstraße noch 8 km zum Zielort Campo.
Denkste – der Weg ist sehr steinig und ein echter Mountainbiketrail. Steil bergab und wieder bergauf, kaum ein ebenes Stück. Tolle Landschaft- lichter Kiefernwald auf Sandboden, dann wieder Fels und grob steinig. Es fordert uns mehr als erwartet und wir benötigen für diesen eigentlich als easy eingestuften Abschnitt sehr viel Zeit. Es bleibt zu sagen, das es über das verfügbare Kartenmaterial nicht möglich ist die Wegbeschaffenheit zu sicher richtig einzuschätzen. Ein gutes Indiz für einen fahrbaren Weg ist, wenn es sich um eine von Geländewagen oder anderen Fahrzeugen befahrbare Piste handelt.

Bei einem kurzen Stopp entdecke ich ein Stück Schlauch was zwischen Felge und Hinterreifen herausdrückt. Vermutlich habe ich hier beim Reifenwechsel nicht sauber gearbeitet. Interessant dass es bis hier her durchgehalten hat. Also – Luft raus, Reifen anheben, Schlauch innen rein drücken und ….. Luft wieder rein. Oh Mann – was passt da viel Luft in so eine. Mountainbikereifen. Alles mit der kleinen aber feinen Handpumpe von Helmut. Weiter geht‘s. Die 18 km bis zur Fahrstraße erscheinen endlos.
Am Wegesrand taucht ein alter Bus oder auch Wohnmobil auf. Endstation in den Bergen.

Endlich geschafft, wir sind auf der Fahrstraße im Tal in der Nähe vom Ort Seira angekommen. Jetzt noch 8 km und wir haben das Hotel Nogales in Campo erreicht.
Aha – die einzige Straße im Tal scheint komplett neu ausgebaut worden zu sein und ist offensichtlich für den öffentlichen Straßenverkehr noch nicht geöffnet. Es sind ein Paar Baustellenfahrzeuge und Arbeiter zu sehen, die noch Steinschlageinrichtungen oder Leitplanken anbringen. Cool wir sind ganz alleine auf einer riesig breiten neuen Straße. Die Tunnels können wir auf einem nur dort vorhandenen alten Stück der Straße umfahren.

Plötzlich kommt uns ein Fahrzeug entgegen das keine orangenen Lichter auf dem Dach hat, sondern blaue – Guardia Civil! Zwei Minuten später über holen sie uns und halten uns an. Oh – das wird jetzt Ärger geben. Sie erkundigen winger wir kommen. Alemannia ! Das wollten sie aber nicht wissen. Also, erklär ich ihnen aus den Bergen und zeige Ihnen den Track auf der Uhr. Sie bestätigen das es tatsächlich nur noch 3 km bis zum Hotel in Campo sind. Irgendwie haben sie Mitleid mit uns und sagen noch „be careful“ und das war‘s dann auch. Kein abgenommener Ausweis, den man wieder irgendwo in der Wache holen muss, keine Strafe – noch einmal Glück gehabt. So rollen wir dann mit de Segen der Guardia Civil bis zum Hotel nach Campo.

Der super nette Hotelhost, zeigte uns dann die so genannte Umleitung – 53 km und über 1000 Hm – quasi eine Tagesetappe.
Etappe 13 – Campo – Escalona 40 km 830 Hm (26.9.2024)
Unterkunft: Hotel Arnal
Für heute ist wieder einmal Regen vorausgesagt. Wir wählen die Alternativroute, welche über Asphalt nach Escalona führt. Diese kleinen Zentralorte in den Tälern, mit ihren engen Gassen stellen die Versorgung der Einwohner und auch der umliegenden zersplitterten Bergdörfer und Höfe sicher. In der Panaderia versorgen wir uns mit frischem Baguette.

Der erste Abschnitt führt über die Bundesstraße. Diese ist aufgrund der Sperrung talaufwärts kaum befahren. Tunnel sind mit dem Fahrrad wegen der Luft eher semi gut. Wir wählen eine Umfahrung und kommen an der alten Brücke über den Rio Esera vorbei. Der Fluss hat richtig viel Wasser und Helmut der alte Paddler würde am liebsten mit Kajak eine Strecke fahren.

Nach 20 km Bundesstraße und dem überqueren des Foradada Passes (1020 m) biegen wir nach Norden in Richtung des kleinen Ortes Los Molinos ab. Die Landschaft wieder völlig anders. Starke Erisionen zaubern eine eigene Landschaft in das hohe Flussufer. Hier ist es aus spürbar wärmer geworden. Wir sind nur noch auf 550 m Höhe.

Je höher wir radeln um so näher rückt das Massiv des Pico Cortiella als Blickfeld. Der Wald geht bis auf die fast senkrecht aufragenden Felswände. Eine ganz andere Landschaft als in den letzten Tagen.

Hoch über dem führt die Straße bis nach Laspuna, oberhalb von unserem Tagesziel Escalona. Überall strömt Wasser in Richtung Tal. Alle Bäche und Rinnen sind übervoll. Der Regen der letzten Tage sammelt sich jetzt in den Tälern.

Im Hotel möchte Helmut noch seinen Hinterreifen mit Vorderreifen tauschen, da hinten einigen Profilnoppen angerissen sind und die innere Mantelschutzschicht zum Vorschein kommt.
Dabei stellt er das auch eine Speiche gerissen ist. Kurzer Hand wird das Bad zur Fahrrad Werkstatt umgebaut und drei Stunden repariert.
Etappe 14 – Escalona – Broto 40 km 1120 Hm (27/28.9.2024)
Unterkunft: Casa Rural El Porton de Murillo
Frühstück in den spanischen Unterkünften ist schon echt spitze. Wir sind jetzt den 15ten Tag auf dem Rad und sind immer gut gestärkt gestartet. Mein liebstes Gerät ist die Toastfliessbandmaschine. Kein rein- und rausfummeln der Toastscheiben – läuft!

Dicht hängt der Frühnebel im Tal. Es ist feucht und kalt. Wir montieren noch die Beleuchtung am Fahrrad und dann starten wir direkt in die kleine Bergstraße des Valle de Vio. Nach den ersten Höhenmeter wärmen uns schon die ersten Sonnenstrahlen. Beim Blick zurück zeigt sich ein magisches Bild.

Nach ein paar Minuten aufwärts sind wir schon wieder kräftig am schwitzen und ziehen die oberste Schicht Kleider aus. Noch ein schnelles Foto zurück auf den majestätischen Picon de Libro und weiter geht es die 13 km bergauf.

Für einen Moment beim überqueren des Rio Bellos am Camping Valle Aniscio ( sehr schön viel natürlichen Schatten) wird ein kurzer Blick auf die richtig hohen Berge mit über 3000 m frei. In de letzten Tagen gab es gerade dort sehr viel Niederschlag und alle Flüsse führen für die Jahreszeit sehr viel Wasser. Der erfahrene Paddler Helmut wird schon wieder ganz unruhig. Er würde am liebsten schnell noch in ein Kajak steigen und eine Runde paddeln.

Auf dem Forstweg kommen wir gut. Drei Stunden radeln und dann eine gepflegte Pause hat sich in den letzten Tagen als sehr angenehm erwiesen. So machen wir das an einem windgeschützten Platz auch heute.

Tatsächlich hat es heute Nacht wieder kräftig geregnet und die Pfützen in den ebenen Abschnitten gefüllt. Sehr schlammig – die Räder haben eine kräftige Patina erhalten.

Im nicht sehr ansprechenden Ort Fanlo treffen wir wieder auf eine asphaltierte Straße die uns ins Tal nach Broto bringen soll. Leider zieht ein kräftiger Wind vom Tal hoch und es beginnt zu regnen. Regenjacken an und schnell hinunter wo es wärmer wird und hoffentlich wieder die Sonne scheint. Tatsächlich – als wir den Rio Ara erreichen kommt schon wieder die Sonne heraus. Der Uferweg ist nur noch in Fragmenten vorhanden.

Es wird spannend. In unserer heutigen Unterkunft bleiben wir ja erstmals zwei Nächte. Denn morgen ist radlfreier Tag. Kaum zu glauben, Casa Rural El Portón de Murillo liegt so exponiert oberhalb der Stadt, das wir direkten Blick zum Wasserfall und zu den Bergen des Ordessa Nationalparks haben. Für mich ist es wie ein kleines Schloß. Eingerichtet im britischen Stil mit großen Aufenthaltsrum und Terasse, Küche und einer fantastischen Aussicht.

Casa Rural El Portón de Murillo
Die Stadt Broto hat ein paar Hundert Einwohner und ist das letzte Zentrum vor dem Eingang zum Ordessa Nationalpark. Supermarkt, Restaurants, Cafés… alles vorhanden. Es gibt noch eine Besonderheit, die ich in noch keinem Bergdorf gesehen habe – eine Unterführung – sieht auf den ersten Blick wie die Kanalisation aus, doch das Gravity bringt Klarheit.

Heute haben wir nach 15 Radltagen ( Etappe 0 war ja die Anreise vom Flughafen Girona nach Roses) den ersten Radiofrequenz Tag. Zeit um die letzten Etappen nach dem gesammelten Erkenntnissen neu zu planen, Wäsche zu waschen und die Beine ruhen zu lassen.
Ein kleine aber sehr wichtige Erfahrung möchte ich an dieser Stelle noch teilen. Es geht um das Hinterteil, welches die meiste Zeit den Kontakt zum zum Fahrradsattel herstellt. Abnutzungserscheinungen sind trotz entsprechender Vorbereitung nicht immer auszuschlie. Was bei mir hilft ist tägliche Behandlung mit XENOFIT Salbe (vor dem losfahren), niemals den Sattel oder den antrainierten Hosentyp wechseln und wenn es doch in Richtung Entzündung geht – Compeed Blasenpflaster. Ich hatte die Überhose gewechselt und diese war mit der Radlunterhose nicht so ganz kompatibel und schon kamen die Schmerzen. Daher am besten nur erprobte Kombinationen verwenden.
So, was macht man also an einem freien Tag.
Etappe 15 – Broto – Latas 42 km 1000 Hm (29.9.2024)
Unterkunft: Exe Las Margas Golf
Jeden Morgen füllen wir unsere Wasservorräte für den Tag auf. 4 Liter hat jeder von uns in seiner Trinkblase und verschiedenen Flaschen am Fahrrad dabei. Das Thema Trinkwasser gestaltet sich immer unterschiedlich. Generell ist das Wasser bis auf einzelne Hütten in den Bergen trinkbar. In der Küstenregion ist jedoch so stark mit Chlor versetzt, das es aus meiner Sicht nur im Notfall genießbar wäre. In den meisten Orten ist es auch noch stark gechlort. In diesem Fall kaufen wir die Wasservorräte im Supermarkt (wenn vorhanden) entsprechend) ein. In den letzten drei Tagen in Escalona, Broto und hier in Latas ist das Wasser minimal chlorhaltig und wir können es direkt verwenden. Mir wird deutlich, was es für ein Luxus ist Wasser einfach direkt aus dem Wasserhahn trinken zu können.
Von Broto aus geht es die Bergstraße hinauf zum Puerto de Cotefablo 1423 m. Ohne große Mühen erreichen wir bei frischen Temperaturen um die 5 Grad die Passhöhe. Der direkt anschließende 600 m lange Tunnel kann nicht umfahren werden. Lichter an durch.

Cotefablo 1423 m
Danach geht auf toller kurviger Strecke ins Tal bis nach Yesero. Die Häuser in den Bergdörfern haben die für diese Region typischen Rundkamine.

Heute ist die Etappe sehr locker und wir haben genügend Zeit. Am Parkplatz zu den Cascada de Orós Bajo, einem Doppelwasserfall mit Badegumpe werden wir neugierig und wandern auf schmalen Pfad ins Tal.

Nach ca. 1 km haben wir die Wasserfälle und das Ende des Tals erreicht. Die Cascade sind ein Ding bei Canyoningtourismus. Eine Gruppe nach der anderen lässt sich von oben die zwei Stufen abseilen. Eine Abkühlung tut gut, dachte wir. Ups – das Wasser ist richtig kalt. Danach sind wir wieder fit für den zweiten Teil der heutigen Etappe.

Hier im Tal ist es deutlich wärmer als die letzten Tage. Es liegt zwar nicht tiefer, aber ist breiter und bekommt länger Sonne. Am Wegesrand warten noch Brombeeren und Walnüsse auf uns. Leckere Zwischenmahlzeit, die es so bisher nicht auf unserer Tour gab.

Erwartungsvoll radeln wir unserer heutigen Unterkunft entgegen. Es ist ein Golfhotel. Ja richtig – mangels Alternativen zum Buchungszeitpunkt habe ich uns bei den Golfern eingebucht.
Als wir das Las Magas Golf Hotel bei Latas erreichen kommt es uns vor wie eine Geisterstadt. Der Komplex besteht aus unzähligen Häusern, wie eine kleine Stadt, einem großen quaderförmigen Hotel und einer ungepflegten Parklandschaft mit abgelassenen Seen und verwahrlosten Wegen.

Im Hotel ist alles recht lässig. Ich werden an der Rezeption schon mit Namen angesprochen und quasi erwartet. Die Fahrräder sollen mit auf‘s Zimmer – hatten wir so auch noch nicht – aber OK.

Das Golfcartausleihen war uns zu teuer. Spielen darf man nur, wenn man irgendwo Mitglied ist. Deshalb entscheiden wir uns als absolute Nongolfer für eine Platzrunde des 18 Lochplatzes ( oder wie man das nennt). Zum Golfen hab ich noch nicht so richtig den Zugang gefunden – die Leute erzählen mir von der Natur und der Erholung und Fitness. OK – jetzt verstehe ich es besser. Es ist wirklich ganz nett auf dem Platz. Die Bahnen haben neben dem sportlichen Aspekt durch ihre Nummerierung noch den großen Vorteil dass sich keiner verläuft und rechtzeitig zum Abendessen wieder im Hotel aufschlägt.

Etappe 16 – Latas – Aisa 53 km 1420 Hm (30.9./1.10.2024)
Unterkunft: Casa rural Estarrún
Schweren Herzens verlassen wir das sehr luxuriöse Las Maragas Golf Hotel. Auch das Frühstück war so reichhaltig, es hat an nichts gefehlt. Über dem Ort Sabinanigo, der etwas Tiefer am Fluß Rio Aurin liegt hängt eine blau Rauchwolke. Seit langer Zeit sind wir wieder an Industrieproduktiongelangt. Doch nacheinander Kilometern auf der viel befahrenen Bundesstraße geht es wieder in Richtung Berge. Wir folgen dem Flusslauf des Rio Aurin. Dann geht es einen Forstweg in vielen Serpentinen hinauf. Der Regen in den vergangenen Tagen hat den Lehmboden aufgeweicht und wir sinken mit den Rädern bis zum Umwerfer der Kettenschaltung ein. Das hat zur Folge das diese nicht mehr so richtig funktionieren mag. Immer wieder müssen wir den antrocknenden Lehm abkratzen.
Als wir die Höhe erreicht haben zeigt sich ein phänomenaler Ausblick auf die richtig hohen Berge der Pyrenäen. Wir sind jetzt in der Region Aragonien , die am dünnsten besiedelte Region Spaniens. Viele Kilometer keine Siedlung, keine Straße, einfach nur ein schlammiger Forstweg.

Auf der Höhe war es dann mit dem weichen Boden vorbei und wir hatten wir einen ordentlichen Weg.

Zur Belohnung führt der Weg jetzt direkt auf den Grat so das wir sowohl in südliche Tal des Rio Aurin wie auch in Richtung Norden zu den hohen Bergen schauen können.

Im Rausch des Fotografierens flattert dann noch ein Schmetterling vor die Linse. Hier oben ist so schön und auch so einsam.

Auf einem besser ausgebauten Forst rauschen wir dann ins Tal des Rio Ijouz. Kurz vor dem Ort Castiello de Jaca entdecke ich eine teileingestürzte rücke oder vielleicht auch ein ehemaliger Aquädukt. Die angelegten. Ecken am Sockel der. Rücke laden förmlich zum. Baden ein. Wir haben zwar noch 500 Höhenmeter vor uns, aber es ist so warm dass wir das ad hier nicht ausschlagen können.

Langsam härtet der Schlamm am Fahrrad aus. Die Trinkflasche sieht nicht mehr so appetitlich aus.

Über zwei weitere Berge , d.h. auch durch zwei weitere Täler fahren. Wir auf angenehmer Nebenstraße ins Aisatal in den gleichnamigen Ort. Dort sind wir in einer Landpension dem Casa Rural Estarrun, sehr urig untergebracht.

Im Ort gibt es nur eine geöffnete Einrichtung, die Hostel, Bar und Restaurant zugleich ist. Sie hat geöffnet – sehr gut – für uns der einzige Ort etwas zu essen zu bekommen.

Heute ist freier Tag u d wir müssen einiges an unseren Rädern richten. Bei Helmut Schaltauge wechseln, weil leicht verbogen und Kettenführzng am Umwerfer korrigieren. Bei mir Hinterreifen nach vorne da kleine Schlitze im Mantel.

Noch ein Bremsbelagcheck und ab zur Badestelle am Rio Estarrun.
Ui – heute ist das Wasser echt kalt. Da ist es gut dass am Nachmittag noch einmal die richtig heraus kommt.
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Etappe 17 – Aisa – Fago 44 km 1420 Hm (2.10.2024)
Unterkunft: Casa Tadeguaz
Heute ist wieder einmal ein Regentag angesagt. Als ich aus dem Fenster sehe bestätigt sich das leider auch. Tiefe Wolken und Schnürlregen (Landregen). Wir wollen gegen 8:30 aufbrechen, weil sich hier im Regenradar etwas weniger Regen zeigt.

Über den ersten kleinen Pass geht es auf der asphaltierten Nebenstraße bergauf. Wie schon beschrieben ist Aragonien sehr dünn besiedelt und ein kleiner Ort im Tal ist schon eher die Ausnahme.
Wir nehmen Kurs auf Hecho, dort soll es einen Supermarkt und eine Bar/Cafe geben. Im kleinen Supermarkt in Hecho können wir und wieder mit Käse, Müsliriegel und Äpfel eindecken. Ein Baguette aus den Panaderia und dann zum Aufwärmen und trocknen in die Bar.

Bei den tiefen Wolken und dem kräftigen Regen gibt es nicht so viel zu berichten. Eine schöne Abwechslung schafft die Felsgormation mit anschließendem Doppeltunnel. Jeder Radler kennt das wahrscheinlich sehr gut. Im Regen fahren ist mit guter Kleidung schon OK. Geht es aber Pässe hinauf und wieder herunter, ist man vom Schwitzen gegart im eigenen Saft und kühlt beim bergab fahren schnell aus.

Entsprechend naß kommen wir an der Unterkunft in Fago an. Der Ort – ein paar Häuser, Ferienwohnung vielleicht und sonst keine öffentliche Einrichtung. Unser Gastgeber ist super kooperativ – wir bekommen ein Abendessen und Frühstück und ein sehr schönes Zimmer.

Es stellt sich Dauerregen ein und ich fühle mich schlapp und kraftlos. Daher geht es gleich mal zum Mittagschlaf – mal sehen was danach wird.
Abendessen war heute eher eine einfache Brotzeit, aber aus regionalen Produkten und sehr lecker. Mittlerweile kenne ich glaube die Hartkäsesorten der Sennereien auf unserer Strecke sehr gut.
Heute bald ins Bett und hoffentlich morgen wieder richtig fit.
Etappe 18 – Fago – Ochagavia 60 km 1100 Hm (3.10.2024)
Unterkunft: Silken Puerta de Irati
Es hat die ganze Nacht geregnet und heute ist es wieder richtig kühl geworden. 8 Grad auf 900 m Höhe sind nicht viel. Mir geht es wieder ordentlich und wir entscheiden uns für die lange Etappe über Anso, das Valle Veral im Naturpark Valles Occidentales.
Unser Host des Casa Rural Tadeguez erzählt beim Frühstück noch einiges über den kleinen Bergort Fago. Dauerhaft leben hier derzeit nur 25 Einwohner. In den Sommermonaten kommt dann richtig Leben in den Ort. Die Städter beziehen ihre Ferienwohnungen und Häuser. 40 Kinder spielen wild im Ort. So wird das in vielen dieser Ort, welche wir in den letzten Wochen passiert haben ablaufen.
Die Abgeschiedenheit, die Ruhe, die Weite der Landschaft, ja sogar die tiefe Dunkelheit in der Nacht kann ist spürbar.
Wir wollen heute noch etwas tiefer in den Valles Occidentales Naturpark radeln. Dazu fahren wir über den letzten Pass zurück nach Anso, decken uns hier noch Baguette ein und dan geht es die schmale, kaum befahrene Straße ins Valle Veral hinauf.

Dieser Abschnitt am Rio Veral entlang ist wunderbar. Durch den Regen heute stürzt überall Wasser herunter und der Rio Veral ist gut gefüllt. Es weht ein kalter, kräftiger direkt ins Gesicht. Wir haben noch 50 km vor uns – hoffentlich ändert sich da noch etwas.

Mit angenehmer Steigung zieht die Straße das Tal hinauf. Links und rechts tauchen hohe Felsen, Berge auf und wir fahren immer tiefer ins Tal hinein. Auf einer Hochebene weiden Pferde und wir verlassen das Tal nach Westen.

Auf der Passhöhe erreichen wir die dritte spanische Region der Reise. Katalonien, Aragonien und jetzt Navara. Navara zählt zu den drei reichsten Regionen neben Madrid und dem Baskenland.

Der Laubwald hat dich hier oben schon herbstlich gefärbt. Eine schnelle Abfahrt und dann immer am nächsten Fluss entlang. Die alten Bogenbrücken wurden längst durch neue Straßenbrücken ersetzt. Dennoch sind sie ein schönes Fotomotiv, als Zeitzeugen der vergangenen Zeit.

Einen weiteren Pass müssen wir heute noch fahren um ins Tal des Zielortes Ochagavia zu kommen. Die Passhöhe Laza auf 1129 m erreichen wir gut verschwitzt bei leichtem Regen. Zum zweiten Kleidertausch ist es uns zu Naß und wir fahren direkt ab. Der Regen wird stärker und uns wird‘s ekelig kalt.

Wie so oft hängen am Pass die Wolken und es regnet. Am Hotel Puerta de Erati in Ochagavia angekommen, scheint schon wieder die Sonne. Ochagavia ist der erste Ort seit 4 Tagen der etwas größer ist und in dem ein paar mehr Menschen zu sehen sind. Hier gibt es sogar Touristen die mit dem Bus kommen und in einer Art Souvenirshop bummeln – unglaublich.

Unser Hotel ist erste Klasse. Wir haben ein Upgrade auf ein Delux-Zimmer bekommen. Haben jetzt eine ganze Wohnung mit Galerie unterm Dach.
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Etappe 19 – Ochagavia – Espinal-Aurizberri 48 km 1130 Hm (4.10.2024)
Unterkunft: Casa Rural Irugoienea
Ein schöner sonniger, aber eiskalter Morgen. Der Weg führt von Ochagavía durch das Valle de Salazar hinauf auf eine Passhöhe. Angenehm schraubt sich die Straße nach oben. Als wir über die Baumgrenze kommen pfeift ein schneidender Wind der die Wolken den Grat hinunter treibt.

Im Sattel bläst es kräftig. Wir verlassen die Straße und folgen dem Weg den Grat entlang. An der Pferdeweide ist es dann aber auch schon wieder aus mit dem schönen Schotterweg. Die Pferde sind eigentlich gar keine Pferde, sondern hier halbwild lebende Jaca Navara Ponnys.

Die Landschaft hat sich komplett verändert. Wir sind hier im hügligen Vorgebirgsland. Es sieht völlig anders aus als in den letzten zwei Wochen. Liegt es an der Region Navara oder auch an der Geografie, das hier von den Straßen, Wegen und Häusern alles etwas zivilisierter daher kommt?

Man muss schon die komplette Tour und deren kleine Bergdörfer in Google Maps durchgehen um einen Stop in einer offenen Bar zu finden. Auf gut Glück findest du da sicher nix. Auf der heutigen Tour gab es nach meiner Recherche nur die Bar Pardix in Orbaizeta ( übrigens nicht empfehlenswert, weil unfreundlich – siehe Google Bewertungen). Wir nahmen einen Milchkaffee, ruhten ein wenig aus und zogen dann weiter. Noch im Ort sieht Helmut das mein Hinterreifen fast platt war. Na toll – der erste Platten auf unserer Reise. Nicht schlimm – Stachel suchen und rausziehen – Schlauch tauschen und weiter gehts.

Im Örtchen Aribe gibt es sogar einen Mini Carefour Express Supermarkt. Wir deckten uns mit Lebensmittel für eine sofortige Brotzeit und Frühstück morgen ein. Luxus – endlich mal wieder ein Supermarkt.

Der Weg zum Zielort Espinal ist unspektakulär. Die Umgebung erinnert uns an die Heimat. Laubbäume, Wiesen und sogar ein Campingplatz der offen hat. Manfred unser treuer Blogleser hat uns informiert, das Espinal der Punkt ist wo sich die Jakobswegvarianten aus Frankreich treffen bzw. durchführen. Tatsächlich ist hier alles auf Pilger eingestellt. Natürlich auch unsere Unterkunft – das Hostel Irugoienea. Der Gastgeber kommandiert uns mit den Fahrrädern und mit den Formalitäten etwas herum. Wir nennen ihn daher den Camino- General folgen brav den Anweisungen und machen dann die Zimmertüre hinter uns zu. Vielleicht muss das ja in diesem Ton so laufen, wenn so viele Wanderer in ihrer Selbstfindungsphase hier vorbei kommen. Ach ja / auch beim Abendessen im einzigen geöffneten Restaurant Haizea wird man von einer brüden, formellen Freundlichkeit überrascht. Vielleicht ist das auch nur regiontypisch und wir waren etwas verwöhnt.

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Etappe 20 – Espinal-Auritzberri – Oronoz-Mugairi 55 km 900 Hm (5.10.2024)
Unterkunft: Kuko Hotel Restaurant
Eis – wir haben tatsächlich Eis auf den Autoscheiben. Der bis jetzt kälteste Morgen. Beim radeln durch Espinal sind auffällig viele Wanderer unterwegs. Auch die Pilger brechen jetzt zur nächsten Etappe in Richtung Santiago auf. Ein ganz Aufgeweckte ruft Helmut zu: „Hey cooles Outfit !“. Wir fahren in das schöne Wandergebiet Sorogain ( ich hoffe das nennt sich so). Herrlicher Herbstwald in allen gelb, braun und grün Tönen. Kalt, Sonne, ideales Wanderwetter. Es ist Samstag und auf den Parkplätzen stehen schon die ersten Autos.
Irgendwann endet der Wald und die Wiesen ziehen sich die Hügel hinauf. Auch die Straße steigt sanft aber stetig an. Wenn da nicht die unzähligen Motorradfahrer wären. Die Strecke ist vermutlich ein spanisches Motorradhighlight und am heutigen Samstag sind hunderte unterwegs.

Auch die Abfahrt vom Sorogain Alto, dem Übergang ins nächste Tal zum Bergort Urepel ist fantastisch. Schnell, aber auch mit toller Aussicht.

Irgendwo, eine Markierung haben wir nicht entdeckt, überqueren wir die Grenze zu Frankreich. Die französische Grenze bildet hier einen nur wenige kilometerbreiten Zipfel. Je tiefer wir kommen um so wärmer wird es. Langsam kommt wieder Energie in meinen Körper. Im kleinen Ort Urepel versammelt sich die Dorfkapelle zur heutigen Festlichkeit.

Jetzt sind wir also in Frankreich. Vor uns taucht eine geöffnet Bar auf. Ideal für eine Pause in der warmen Herbstsonne. Das Restaurant Pierre Oteiza richtet alles für eine 60 Jahr Feier her. Trotzdem sind wir willkommen und trinken unseren Café au Lait mit Blick auf das „stinkende“ pyrenäische Schauschwein.
Einen Pass haben wir noch vor uns. Denn unser Ziel liegt ja wieder in Spanien. So arbeiten wir uns erst auf Asphalt dann auf groben Weg hinauf zur französisch-spanischen Grenze. Hier gibt es einen Grenzstein, sonst aber keinen Hinweis. Interessant ist das die Wiesenhänge voll mit Farn sind, das gemäht und zur Trocknung aufgeständert wird. Aber auch ein Zeichen das es hier sehr feucht sein muss.

Schon Tage liegt mir Helmut mit dem Thema Esskastanien in den Ohren. Endlich ist es soweit. Auf der Abfahrt nach Elizondo sehen wir die ersten stachligen Dinger auf der Straße liegen. So schnell konnte ich gar nicht schauen, war der Helmut vom Rad gesprungen und kroch auf dem Boden um die größten Früchte zu finden.

Die Abstände von Orten mit etwas Infrastruktur werden immer kürzer. Elizondo ist der nächste größere Ort in dem wir uns wieder mit Lebensmitteleindecken.

Der knusprige Baguettekonsum und die Toastwut der Spanier – jedes Brot geht durch den Toaster bis es hart wie Zwieback ist – hat in meinem Gaumen erste Spuren hinterlassen. Das geforderte Immunsystem kann die Stellen nicht so schnell heilen wie sie neu entstehen. Um nicht noch größere Entzündungen zu produzieren lauf ich mir im Supermarkt antibakterielles Mundwasser gegen Baguette- und Toastbrotwunden. Mal sehen ob‘s hilft. Der Stadtkern von Elizondo erinnert uns an eher an Frankreich oder die deutsche Heimat.

Das in unserer Vorstellung vorhandene rauhe und einsame spanische Bergland haben bereits hinter uns gelassen.
Juhu – in der Zivilisation mit echten zweispurigen Straßen treffen wir erstmals auf ein Schild mit unserem Ziel – Irun ( das exakte Ziel ist Hondarribia, was mit Irun zusammengewachsen ist).


Etappe 21 – Oronoz-Mugairi – Lesaka 43 km 930 Hm (6.10.2024)
Unterkunft: Hotel Churrut
Vorletzte Etappe, oder letzte vollwertige Etappe in Richtung Westen nach Hondarribia. Auch heute radeln wir zuerst nördlich am Rand des Naturparks Senorio de Bertiz steil den Bergrücken hinauf. Auch an diesen mit Farn bewachsenen Hängen scheint es sehr feucht zu sein. Bei uns scheint die Sonne und wir haben Rückenwind. Was gibt es besseres.

Wie durch‘s Allgäu führt die Straße über und an den Hügeln entlang. Bis es kurz vor der Borda Etzebertzeko, wir erinnern uns – Borda ist ein kleines Restaurant das auf einer ehemaligen Schäferunterkunft beruht – steil bergab geht. Es beginnt zu tröpfeln, der richtige Moment für einen leckeren Käsekuchen und eine Wurstsemmel.

Eine der bisher schönsten Trails beginnt unterhalb der Borda und führt durch den fast tropischen Wald zum Wasserfall Infernuko Errota. Alles tropft, alles ist moosig, das Farn spriest aus allen Ecken.

Ein umgefallener Baum über dem Bach wird sofort von den Pflanzen eingenommen. Wir genießen die Fahrt auf dem Märchenpfad.

Das Tal wird enger und enger und dann ist er plötzlich da, der Wasserfall. Da haben die Spanier seiner Zeit tatsächlich eine Getreidemühle über den Wasserfall gebaut und über ein Fallrohr das spezielle Mühlrad angetrieben. Laut Beschreibung im Internet war die versteckte Mühle die einzige in Betrieb befindliche während des Krieges.

Herrliche Trailpassage nach der Mühle mit einem kräftigen Anstieg zum Übergang ins von Etxalar. Dort treffen wir noch auf zwei etwas suspekte Amerikanerinen die auf der Suche nach der Bar im nächsten Ort sind.
Nun folgen wir dem Fluß Bildasoa auf einer ehemaligen Eisenbahntrasse bis nach Bera. Das Churrut Hotel, ein klassisches spanisches Hotel im Ortskern. Irgendwie strengen zum Ende der Tour knapp 1000 Höhenmeter ähnlich an, wie zum Teil 1500 Höhenmeter vor drei Wochen zum Tourstart. Schön daher auf dem Bett zu liegen und ins Handy den Blog zu tippen.

Etappe 22 – Lesaka – Hondarribia – San Sebastian 21 km 100 Hm (07./08.10.2024)
Unterkunft: Appartement Hondarribia
So, fast geschafft. Die letzten 20 km stehen zum Zielort Hondarribia haben wir heute noch vor uns. Noch einmal gemütlich im Hotel frühstücken und dann um 10:00 Uhr los radeln. Der Radweg setzt sich an der alten Eisenbahnlinie nach Irun fort. Der zweite Tunnel ist so lang, das es komplett dunkel wurde und wir noch im Tunnel unsere Lampen aus dem Rucksack fummeln.

Eine angenehme Strecke. Immer etwas bergab mit direkt Sicht auf den breiter werdenden Fluss. Eine Gruppe Paddler ist hier auch unterwegs und arbeitet sich die Stromschnelle hinunter.

In Irun, ein paar Kilometer vor Hondarribia, stehen wir das erste Mal im Stau. Ampeln, Stau – was ist das denn. Doch dann geht es auf einem ausgewiesenen Radweg ganz schnell. Wir sehen schon die Stadtmauer von Hondarribia, noch durch das Festungstor hindurch und hinauf zum Casco Historico und das Ziel ist erreicht.

Natürlich wollen wir noch bis an die vordere Spitze zum Higer faruco behatokia fahren. Das heben wir uns aber für morgen bei schönem Wetter auf. Für uns gibt es heute noch zwei Punkte zu lösen. Der erste ist: Die für die Verpackung der Fahrräder per Amazon zur Poststation Hondarribia bestellten Taschen abholen und die Räder im 3D-Tetris dort rein zu stecken. Der zweite Punkt ist die Klärung wie wir zum Flughafen mit dem Gepäck kommen.

OK – das mit den Packtaschen zusenden und abholen hat schon einmal funktioniert.
Den Flughafentower können wir vom Stadttor aus Segen und er liegt wirklich direkt vor der Stadt. Nur 1 km zu Fuß von unserer Unterkunft in der Altstadt entfernt.

Dann hab ich eine Idee. Wir testen den Weg zum Flughafen und leihen uns dort einen Gepäckwagen aus. Auf den stellen wir dann unsere mühsam verpackten Räder ( am Flughafen alles verpacken wäre keine gute Option gewesen) und rollern dann alles auf unserem Gepäckwagen zur Abfertigung.

Pedale weg, Lenker ab, beide Räder raus, Umwerfer abschrauben und dann rein in die Tasche. Es passt – uff. Die Taschen sehen so klein aus, aber es passt rein.

Die wichtigen Punkte für die Rückreise sind geklärt. Wir gehen jetzt erst einmal lecker essen.

Einen Tag Aufenthalt (ohne Radletappe) haben wir noch in Hondarribia.
Heute, jetzt die letzten fünf Kilometer zum Leuchtturm des Cape Hifür. Hier beginnt auch der Fernwanderweg GR11 und es ist unser offizieller Endpunkt. Bei schönstem Sonnenschein radeln wir an der Promenade hinaus in Richtung Cape Higuer.

Rau und felsig ist die Küste hier. an baden ist an dieser Stelle nicht zu denken. Wer aber mit dem Zelt oder Wohnmobil unterwegs ist findet hier am letzten Landzipfel einen tollen Campingplatz. Wir baden am breiten Sandstrand von Hondarribia und stellen fest das der Atlantik deutlich frischer ist als das Mittelmeer vor vier Wochen.
Zurück im Altstadt Airbnb bereitet Helmut uns noch die gesammelten Esskastanien zu und wir feiern das offizielle Ende unserer Tour.

Hondarribia ist klein, überschaubar und gerade die Altstadt wunderschön. Die Unaufgeregtheit und die kurzen Wege zum Wasser, Restaurants, Hafen und natürlich zum Flughafen machen es für uns sehr angenehm und ist ein guter Übergang aus der Abgeschiedenheit der Dörfer in den Pyrenäen zum touristischen Stadtleben.

Das letzte Licht im spanischen Nordwesten genießen und dann heißt es „schon“ wieder zurück in die Heimat.

Ich freu mich drauf, es war wunderschön auch anstrengend und ich würde es jederzeit wieder machen. Dann aber aus den ein oder anderen Erfahrungen lernen und alles etwas darauf anpassen.
Rückreise Hondarribia – München (09.10.2024)


Erfahrungen
- Mobiles Internet – gibt es nahezu an jedem Ort, auch in den Bergen und Tälern. Wir hatten nur sehr wenige Situationen wo kein Netz verfügbar war – kein Vergleich zu Deutschland
- Routing der Strecke – Singletrail (Komoot) – mit Gepäck sehr anspruchsvoll, Tragepassagen, deutlich höherer Kraftaufwand und Zeitaufwand. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob die die Trails im Vergleich schwieriger sind als. Ein Routing in der Heimat, oder ob es eher am Gepäck lag, was wir mit geschleppt haben.
- Routing der Strecke – Weg (Komoot) – sehr große Bandbreite, von unfahrbar steil bergauf, verblockt, schlammig bis zu üblichem Schotterweg. Auf Satellitenbilder ist der Wegzustand nicht erkennbar. Wenn zu Beginn des Abschnitts Fahrzeugspuren vorhanden sind ist die Chance groß, dass der Weg vernünftig befahren werden kann. Viele Wege werden aber nicht mehr genutzt und sind damit sehr zeitaufwendig.
- Routing der Strecke – Alternativrouten – bieten sich gerade an Regentagen an, da im Regen die Wege, oder Trails keinen Spaß machen oder nur mit noch größerem Zeit- und Kraftaufwand zu bewältigen wären.
- Unterkünfte & Essen – alle Unterkünfte waren wirklich sehr gut, sauber und super freundlich. Preise variieren stark, das Mittel passt aber aus meiner Sicht. Essen wenn verfügbar war stets sehr lecker. Verbuchen hat sich gelohnt, da es sonst sehr schwierig geworden wäre in der Nebensaison eine Unterkunft spontan zu finden. Fast alle Unterkünfte haben bereits geschlossen.
- Wetter – es ist in dieser Zeit alles möglich. Warme Ausrüstung für um die 0 Grad bis Badekleidung macht Sinn.
- Fahrradverpackung – nach den Erfahrungen des Hinfluges – so klein wie möglich. Ideal scheint ein Maß von ca. 130 x 80 x 30 cm zu sein. Tasche oder Karton kann postlagernd zu spanischen Postämtern gesendet werden. Aufbewahrung dort bis zu 2 Wochen.
- Wassser – an warmen Tagen benötigt man schnell vier Liter Wasser. Wenn ein Auffüllen nicht sicher möglich ist, macht es Sinne die Menge mitzuführen.
- Fahrradshops – sehr sporadisch. Ich würde eher sagen keine. Werkzeug und Ersatzteile zur Selbstrepartur mitführen.
Hallo Olli, hallo Helmut, Hut ab. Tolle Tour und tolle Leistung. Was doch alles machbar ist, wenn ein Team zusammen hält und man sich aufeinander verlassen kann. Wie ich unseren Olli kenne, ist die nächste Tour schon im Hinterkopf und in der Planung. Hat Spaß gemacht dabei zu sein, wenn auch nur am PC. Ich freue mich schon auf den nächsten Reisebericht. Grüße aus Reichertshofen und bis zum nächsten Mal
Echt Klasse Manfred das du uns so treu begleitet hast. Es gibt hier und da einen kleinen Motivationsschub, gerade wenn es mal nicht so läuft wie gedacht. Bis zur nächsten Reise – Helmut & Olli
Lieber Olli,
herzlichen Glückwunsch, ihr habt beide eine tolle Tour geschafft!
Danke, dass wir euch verfolgen durften. Die Bilder sind sehr gut und zeigen teilweise schöne Details. Vielleicht darf ich mit dir nochmal eine einfache Tour, wie unsere Eifeltour fahren. Bis bald.
Grüße aus dem Westen
Ingo
Lieber Olli,
Danke, dass du uns immer wieder mit auf deine Reisen nimmst. Die Bilder sind beeindruckend.
Liebe Grüße
Gabi
Wow! Ihr habt es geschafft! Ernenne euch hiermit zu Radlsuperhelden.
Ganz liebe Grüße
Hola Olli y Helmut, wie man so sieht und liest ist die Tour genau Euer Ding. Schlechte Wege, mieses Wetter und steile Berge ist halt schon was Spezielles. Sonntagnachmittag bei 20° und Sonnenschein durchs Altmühltal radeln, kann ja jeder. Fehlt eigentlich nur das Bärenglöckchen am Rucksack. Und in Espinal auf die Pilger aufpassen. Da geht der berühmte Jacobsweg / Camino Frances entlang. Viel Spass Euch weiterhin. Gruß Manfred
Ja – dem Camino sind wir an der an der oder anderen Stelle schon begegnet, aber jetzt wo du es sagst in Espinal kommen wir heute vorbei. Beste Grüße Olli
Hallo olli vielen dank für die fotos und deine täglichen Berichte. Du schreibst sooo anschaulich und treffend. Ich sehe im lesen alles bildlich vor mir. LG MAMA
Ja das freut mich riesig – vielen Dank. Leider ist 2/3 schon vorbei.
Hi Olli,
wie auch immer tolle Bilder! viel Spaß und schönes Wetter 😉
Vielen Dank – auch Euch in der Heimat etwas Spaß beim Arbeiten.
Hallo Olli, die Vögel waren vermutlich Gänsegeier, die haben wir heute auch gesehen. Spannweite kann sogar bis 2,80 m sein. Echt supertolle, sehr beeindruckende Vögel.
Viele Grüße aus Ronda
Sabine
es macht uns sehr viel freude die fabelhaft gelungenen bilder, die aussagekräftigen texte, die alles hautnah beschreiben und von euch eine irre leistung.
Macht Laune die Bilder und Berichte zu verfolgen. Kurzweilig und interessant. Und zeitnah das so zu bearbeiten. Respekt. Viel Spaß Euch weiterhin. Gruß Manfred
Vielen Dank Manu. Freut uns das du dabei bist.
Lieber Olli, viele Grüße von der Costa de la luz mit warmwindigen 30 °C 😊.
Wir „fahren“ mit Euch und wünschen gute Reise. Hoffentlich geht’s deiner Hand gut!
viele liebe Grüße von Sabine , Detlev und Laura
Ja – klasse das euch der Blog interessiert. Ich versuche jeden Tag dran zu bleiben.
Lieber Olli,
gute Fahrt. Ich wünsche euch gutes Wetter, wenig Wind und viele nette Menschen auf eurer Reise.
Viele Grüße
Ingo
Eine schöne Radlreise für euch und tolle Erlebnisse und eine große spanische Röntgenmaschine für den Rückflug.
Steffi
Hi Olli, ich wünsche euch verdammt viel Spaß, tolle Erlebnisse und immer ein Lächeln im Gesicht. Vielen Dank, dass ich an eurer Tour teilhaben darf. Viele Grüße André
Hammerstrecke habt ihr euch ausgesucht! Respekt! Viel, viel Spaß wünsche ich euch entlang der Tour.
Viele Grüße Roland
Freue mich schon wieder auf Bilder und Tagesberichte. Bin dabei. Viel Glück und viel Spass wünscht Euch Manfred
Hey Mani, klasse das freut mich.
Viel Spaß euch mit ordentlich Sonnenschein und wie immer: der Weg ist das Ziel 🙂
Kommt gesund wieder.
Viele Grüße,
Mario
Lieben Dank – bis „bald“
Lieber Olli!
Ich wünsche euch beiden eine gute und pannenfreie Reise durch und über die Pyrenäen!
VG Alex
Vielen Dank – und wenn‘s klemmt haben wir ein bissl Werkzeug dabei.
Viele erlebnisse, nette Menschen und traumhafte Natur, vor allem auch gesundheit sollen euch begleiten
Dein papa
Ja darauf freue ich. Danke