Warum?
Letztes Jahr hat mir ein Freund ganz begeistert von einer Frühjahrwanderung in Südtirol erzählt. Der Schnee hatte sich gerade über die 2200 m zurückgezogen, die Osterferien waren vorbei und er nutzte den 1. Mai Feiertag für eine herrliche Mehrtageswanderung auf dem Vinschger Höhenweg.
Das klang so gut, dass ich es in diesem Jahr zur selben Zeit gerne versuchen möchte. 108 km über knapp 4000 Hm in 5 bis 6 Tagen und das alles unterhalb von 2200 m. Das ist doch perfekt für’s Frühjahr dachte ich und buchte die Unterkünfte. Zu Zweit wollen wir uns 6 Tage Zeit nehmen und hoffen nun auf die Südtiroler Frühjahrssonne.
Etappen & Unterkünfte
Tag 1 – Reschen – Planeil (Unterkunft Gasthof Gemse) – 20 km 610 Hm ca. 6:30 h
Tag 2 – Planeil – Mazia (Unterkunft Gasthaus Weißkugel) – über Spitzige Lu und Hochjoch 15 km 1000 Hm ca. 6:30 h
Tag 3 – Mazia – Glies (Unterkunft Inner Glieshof) – 16,6 km 800 Hm ca. 5:45 h
Tag 4 – Glies – Tanas (Unterkunft Gasthof Paflur) – 21,9 km 660 Hm ca. 6:45 h
Tag 5 – Tanas – San Martin di Kofel – Bergbahn nach Latsch (Unterkunft Genusshotel Panorama in Kastelbell) – 25,6 km 1190 Hm ca. 9:00 h
Tag 6 – San Martin di Kofel – Staben – 12,4 km 150 Hm ca. 5:00 h
Tag 1 29.04.2025 – Reschen – Planeil – 20 km 610 Hm 6:30 h
Es geht los! Das Auto darf auf einem Parkplatz im Wohngebiet von Reschen auf uns warten. Wir steigen die paar Höhenmeter über die Wiese hinauf zum Vinschger Höhenweg. Vorbei an einer gut getarnten Weltkriegsbunkeranlage erreichen wir nach ein paar hundert Metern die gut angelegte Plattform der Etschquelle.

Hier hat also der zweitgrößte Fluß Italiens seinen Ursprung. Viel Wasser liefert die Quelle nicht.
Zwei Schilderaufsteller von Tourismusverband erklären uns das die Bunkeranlage mehrere Hundert Meter lang unter der Erde verläuft und eine Führung möglich ist. Ich verzichte gerne.

Es ist ein herrlich sonniger Morgen. Nicht zu warm und windstill. Durch lichten Wald wandern leicht erhöht immer den Reschensee unten im Blick die ersten Kilometer des Vinschger Höhenwegs.

Hier ist heute kein Mensch unterwegs. Offensichtlich sind wir Ende April in einer Zwischensaison gelandet. Mir gefällt das. Menschen und Trubel hab ich genug und brauch ich hier nicht.
Wir lassen den Ort Reschen hinter und unter uns. Für diejenigen, die auch den Vinschger Höhenweg in diese Richtung wandern gibt es eine „neue“ Wegführung die von der GPX Route auf der Webseite und der OpenStreetMap Karte abweicht. Der Weg führt gemäß GPX Daten auf einem bergab Stück auf der Asphaltstraße in Richtung Glurns hinunter. Die Markierung zeigt in der Rechtskurve der Straße aber bergauf und führt schon an der nächsten Kehre auf schmalem Pfad an der Höhenlinie entlang. Nach 5-10 min erreichen wir wieder den ursprünglichen Weg und wir haben durch die neue Markierung einige Höhenmeter gespart.

Die meisten Leute verbinden mit dem Reschensee sofort das Denkmal der enteigneten Einwohner von Graun. Der in den Fluten des Stausees versunkene Kirchturm von Graun. Wir haben heute von oben einmal eine ganz andere Perspektive.

Da wir an den steilen Felswänden des Endkofels nicht vorbeikommen müssen wir auf die riesige Baustelle am Ostufer des Reschensee ausweichen. Hier wurde das Ufer um gut 40 Meter verbreitert. Für die eineinhalb Kilometer lange Aufschüttung wurde auch der See weitgehend abgelassen. Auf dem neuen Flußufer soll nun die Straße in sicherer Entfernung zu den steinschlag- und felssturzgefährdenden Bereich der alten Straße verlegt werden. Wer mehr darüber erfahren möchte kann hier die Hintergründe und auch die Sagen um das gesprengte, geflutete Örtchen Graun nachlesen.

Das wandern durch den lichten Lerchenwald hat fast schon etwas meditatives und erinnert mich an die ein oder andere Entspannungsübung auf dem Sofa.

Heute gibt es genau eine dunkle, regengefüllte Wolke und die steht jetzt über uns. Im Drehkastlbänkle kauern wir uns zusammen und sind bei bester Aussicht vor dem Regen geschützt.

Nach 1 Stunde Regenwartepause geht es weiter. Wir erreichen den kleinen Ort Plawenn. Leider auch hier keine Kaffee- oder Eisbezugsstelle.

Es fängt schon wieder an zu tröpfeln. Nach einer weiteren halben Stunde leicht bergauf über Wiesen und auf schmalem Pfad, erreichen wir das heutige Etappenziel – Gasthof Gemse in Planeil. Im Ort treffe ich auf zwei Kinder mit einem Eis in der Hand. Meine Frage nach dem Verkaufsort führt zur Oma. Schade kein Eis für mich. Oder doch? Die Kinder rufen noch hinterher, das es im Gasthaus Gemse auch Eis gibt. Perfekt – wir haben die richtige Unterkunft gewählt.

Vom Wirt werden wir super freundlich aufgenommen. 5 von 5 Sterne. Im Ort gibt es keine waagrechte Fläche. Sogar für den Friedhof musste eine horizontale Fläche gebaut werden. So entstand der Friedhof mit imposanter Aussicht auf die gegenüberliegenden Berge. Vielleicht nicht das wichtigste Kriterium.

Das beste zum Schluss. Fünf Gänge Abendmenue. Respekt das war lecker und mehr als ausreichend.
Tag 2 30.04.2025 – Planeil – Mazia über Hochjoch – 15 km 1000 Hm 6:30 h
Der Gemsenwirt hat uns heute eine Abweichung zum Vinschger Höhenweg empfohlen. Anstatt über den Vinschger Höhenweg auf halber Höhe nach Mazia zu wandern, könnten wir eine Variante über die Spitzige Lun (2324 m) wählen.


Also starten wir um 8:30 Uhr nach einem sehr guten Sattmach-Bergfrühstück. Der Westhang ist noch im Schatten und je weiter wir den Weg mit kräftiger Steigung folgen um so kühler werden meine Finger. Die Bäume werden Lichter und auf den schmalen Weg liegt jetzt der Neuschnee von gestern Abend.

Vereiste Stellen können wir umgehen. Jetzt erreichen uns die ersten Sonnenstrahlen und wir stapfen durch kleine Schneefelder, vorbei an den letzten verlorenen Lerchenbäumchen dem nun deutlich sichtbaren Grat entgegen.

Querfeldein geht es hoch bis zum Grat wo wir auf einen Weg treffen. Rechts von uns ist schon das riesige Gipfelkreuz der Spitzigen Lun (2324 m) zu sehen.

Am Kreuz angekommen öffnet sich ein atemberaubender Blick hinunter nach Mals und Schlurns im Etschtal. Imposant ist gerade in dieser Jahreszeit der Kontrast der noch verschneiten 3000er Berge und dem ersten Grün im Tal.

Wir sind alleine, die Sonne trocknet unsere nassen Shirts und wir genießen die Stille und den Ausblick von diesem herrlichen Gipfel.
Über den echt superbreiten Grat oder besser Rücken suchen wir uns einen Weg zwischen den Schneeflecken hindurch in Richtung des zweiten Gipfels – dem Hochjoch (2593 m). Wir treffen noch eine Wanderin mit Hund und dann war es das auch schon mit Kontakt heute Vormittag.
Eine Dreiviertel Stunde dauert der Weg hinauf zum Hochjoch. Auch diese Variante war ein guter Tip vom Gemsenwirt. Die Aussicht ins Mazia Tal und die vom Schnee gefleckte Berglandschaft gefällt uns.

Der Weiterweg ist quasi eine Überschreitung des Hochjoch führt uns weiter hinein ins Tal. Wenn sich der Schnee verzogen hat sprießen zuerst die Küchenschellen mit ihren großen kräftigen Blüten aus dem Boden. Der ganze Hang ist über und über voll von der bei uns eigentlich sehr seltenen Blume.

Genug Botanik – wir wandern weiter jetzt steiler abwärts und oberhalb der Gonda Hütte ( nicht Gonda Alm) dreht sich die Richtung talaufwärts nach Mazia. Es ist so schön warm und sonnig.

Mazia ist doch etwas größer und unsere Unterkunft das Gasthaus Weißkugel liegt mitten im kleinen Zentrum. Neben an das Kaufhaus Stecher, ein Lädchen das einfach alles hat. Schulhefte, Geschenke, Hüte und für uns am Wichtigsten – was zum Essen. Super – hier bekommen wir nicht nur ein Bier, sondern auch Käse, Vinschgauer, Äpfel und eine Gurke für die morgige Etappe.

Nach dem Essen trinken wir mit der umtriebigen Wirtin ich einen Verdauungsschnapfs. Dann eerfahren wir in italienisch-deutsch das hier in Südtirol ich jeder mit der Asylpolitik einverstanden ist. Leider reichen unsere Sprachkenntnisse nicht aus um das Thema etwas differenzierter zu diskutieren. Schade
Tag 3 01.05.2025 – Mazia – Glies – 17,6 km 840 Hm 5:45 h
2:30 Uhr – was ist denn hier los? Musik, Tamtam und sonstiger Lärm. Die Dorfjugend feiert lautstark den 1. Mai. Bei ‚… griechischer Wein … „ schlaf ich wieder ein.
Frühstück bei herrlicher Aussicht auf die schon von der Sonne erleuchteten Berggipfel. Ir wählen einen etwas anderen Aufstieg zur Gonda Hütte als der Originalweg um nicht den Rückweg von gestern doppelt zu gehen. So wandern wir erst einmal einige Höhenmeter zur Gonda Alm hinauf um dann wieder auf den Vinschger Höhenweg zu treffen. Sogar am Feiertag treffen wir auf einen Viehweidenbrunnenbauer. Etwa ein Tag benötigt er für einen Brunnen. Noch vier Stück muss er bauen.

Nach etwa 300 Höhenmetern haben wir den ersten Anstieg überwunden und wir gehen durch lichten Lerchenwald entspannt oberhalb von Mazia am sonnigen Osthang entlang.

An der Gonda Alm endet der Fahrweg und der Pfad führt weiter über mit einzelnen Bäumen durchsetzte Weiden.

Hui – da hat es jemand sehr eilig ein Versteck zu finden. Vor uns springt ein Murmeltier quer über die Wiese und sucht nach einem Loch. Das erste größere Tier das wir sehen. Offensichtlich haben sie ihren Winterschlaf schon beendet.

Der Höhenweg führt uns immer weiter oberhalb das Mazia Tal auf 2100 m entlang.

Langsam meldet sich der Hunger und eine kleine Almhütte mit einem Vespertischchen kommt da gerade recht. Wir versuchen uns an einer typischen Vinschgauer-Brotzeit.

So jetzt geht es noch einmal 200 Höhenmeter bergauf und weiter auf herrlichem Bergpfad, immer die verschneiten Berge links und rechts im Blick, weiter zur Mazia Kuhalm.

Plötzlich bewegt sich vor meinem rechten Wanderstock und seh ich wie sich eine etwa lange schwarzweiß gemusterte Schlange vor mir auf den Weg schlängelt. Zack – und dann bleibt sie wie eingefroren liegen. Sie meint wir können sie nicht erkennen, aber ihr beeindruckendes Muster hebt sich gut vom Waldboden ab. Es ist eine Kreuzotter. Für mich das erste Mal das ich die seltene Giftschlange in der Wildnis zu Gesicht bekomme.

Heute ist ganz schön was los am Berg. Murmeltier, Kreuzotter und auf den kargen Wiesen spriest der Enzian. Wanderer oder Menschen überhaupt sind uns heute bis auf den Brunnenschnitzer nicht begegnet. Wär’s einsam mag – perfekt.

Über den Herrensteig gehen wir die letzten Kilometer oberhalb des Saldur Baches bis zum Inner-Gleis Hof. Auf den westseitigen Wiesen hier auf 1850 m sprießen über die Krokuse. Der Frühling kehrt ein.

Die Szene hier in Gleis am Talende könnte nicht gegensätzlicher sein. Neben dem Inner-Gleis Hof, einem typischen „Ferien auf dem Bauernhof“ Hof neben einem riesigen Wellness-Hotelkomplex. Echt krass. Wir sind froh im super freundlichen Inner-Gleis Hof untergebracht zu sein. Kaum vorstellbar, was hier los ist, wenn das Hotel geöffnet hat.

Abendessen – völlig unerwartet haben wir wieder richtige Sozialkontakte mit zwei Skitourengehern und einem Wanderer der wie wir auf dem Vinschger Hlhenweg unterwegs ist. Nach dem leckeren Abendessen erzählt uns die Wirtin noch einiges über das Leben auf dem Biolandhof und die Entwicklung im Tal. Für Jungbauern ist es eine Herausforderung eine Partnerin zu finden, die nicht nur für ein paar spannende Jahre, sondern dauerhaft mit ihm auf dem Hof bleibt. Die Abgeschiedenheit und die lange einsame Winterzeit und die körperlich arbeitsreiche Sommerzeit ist nicht jederfraus Sache. Die Landwirtschaft alleine reicht für den Lebensunterhalt nicht aus. Vermietung, ein Job in weiter entfernten Skigebieten oder andere Tätigkeiten sind für die Finanzierung des Lebens hier unverzichtbar.
Tag 4 02.05.2025 – Glies – Tanas – 21,9 km 690 Hm 6:45 h
Der Inner-Glies Hof ist wirklich zu empfehlen. Ein leckeres Frühstück bei dem von der Marmelade,über die Butter bis zu den Semmeln alles selbst gemacht ist. Die Sonne schaut schon wieder über den Berg. Perfektes Bergwetter – das wird ein toller Tag.
Wir wandern über die Almwiesen und ein Stück Fahrstraße das Tal hinunter, bis der Vinschger Höhenweg wieder nach links in einen Waldweg abbiegt. Schlüsselblumen wachsen hier wie bei uns der Löwenzahn.

Der Weg wird wieder zu einem interessanten Pfad. Wir überqueren kleine Bäche, treffen auf eine alte Steinhausruine im Wald und haben plötzlich einen phantastischen Blick über das Tal zum gegenüberliegenden Ortlermassiv. Hier legen wir uns auf die Wiese und machen unsere, fast schon traditionelle, Vinschgauer Käse, Apfelpause.

Jetzt treffen wir auf den ersten Südtiroler Walweg. Leider ist heute kein Wasser unterwegs. Die teilweise technisch sehr aufwendige Konstruktion führt uns immer weiter der Ort Schluderns unter uns liegt.


Auf 1500 m stehen die Bäume schon voll in der Blüte und die Vegetation ist deutlich weiter als oben am Talende in Glies. Krasse Gegensätze – der blühende Kirschbaum vor den schneebedeckten 3000ern.

Schon von weitem sehe ich den Gasthof Paflur, doch es zieht sich noch um einige Einschnitte und über einige Höhenmeter. Nach 23 km erreichen wir bei herrlichem Sonnenschein und warmen Wetter den Gasthof Paflur in Tanas.

Der Gasthof ist wirklich schön und wir machen eine Zeitreise zurück in die 70er. Hier ist die Zeit stehen geblieben. Ein mit Stragula ausgekleidetes Bad und die zugehörige Kantglaslampe über dem Spiegel.
Das leckere Abendessen gibt es in der Abendsonne vor dem Haus. Wir sind in guter Wanderergesellschaft. Jeder erzählt von seinen Erfahrungen und gibt wertvolle Tips für den weiteren Verlauf. Die auf der offiziellen Vonschger Höhenweg Seite benannte Streckensperrung gibt es wohl nicht mehr.
Morgen steht die Etappe mit den meisten Höhenmetern (1190 m) und der längsten Strecke (25,6 km) auf dem Programm. Wir gehen früh ins Bett um fit in die vorletzte Etappe starten zu können.
Tag 5 03.05.2025 – Tanas – San Martin di Kofel – 25,9 km 1330 Hm 8:00 h
Bergbahn Latsch letzte Talfahrt 18:30
Früh aufstehen war heute angesagt, denn wir wollten möglichst vor 8:00 Uhr loskommen. Die Wirtin war gestern super kooperativ und hat uns schon für 7:00 Uhr das Frühstück gerichtet. Noch ein Vinschgauer mit Käse als Reiseproviant in den Rucksack und los geht’s. Um 7:45 Uhr gehen wir die ersten Meter die Straße hinauf und folgen dann dem Vinschger Höhenweg.
Durch lichten Lerchenwald fallen die ersten Sonnenstrahlen und wir sind schon mitten im ersten Anstieg. Mehr als 1000 m über dem Tal ist die zu jeder Zeit imposant. Nicht jeder Hof hier hoch oben ist im Schuss. Wir passieren hier einen sehr verfallenen und schlampig geführten Hof.

Da sieht es bei unserer Pausenbank schon deutlich besser aus.

Es ist wirklich ein Genuss hier oben zu wandern. Heute fallen mir die bergab Meter schwerer als bergauf. Das linke sagt es jetzt gerne eben oder bergauf gehen möchte und pickst mich immer wieder.
Wir erreichen die zweite Brücke. Das Umfeld sieht etwas wild und abgeschwemmt aus, aber die Brücke sollte uns halten.

Um zum nächsten Weiler zu kommen geht es im Wald steil bergauf, durch kleine Felseinschnitte hindurch und dann wieder eben auf schmalem Pfad zu den von saftig grünen Wiesen umrahmten Berghöfen.

Der letzte tiefe Einschnitt etwa 5 km vor dem Ziel Sankt Martin di Kofel hält eine ganz besondere Überquerung des Fallerbaches bereit. Eine 2022 fertiggestellte 80 m lange Hängebrücke. Gut das es sie gibt, denn der Umweg wären noch einmal einige hundert Höhenmeter.

Kurz nachdem wir die schwankende Brücke überquert hatten erreichen wir nach kurzem Anstieg die Ruine Zuckerbichl. Bis auf ein paar Mauerreste und eine fantastische Aussicht ist nicht mehr viel zu sehen.

Jetzt wird der Weg wieder richtig interessant. Leicht ausgesetzt führt hochoben auf einem Felsband entlang. Hier kommen auch die mutigen Mountainbiker auf der ausgewiesenen Bikeroute auf ihre Kosten.

Dieses spektakuläre Stück des Vinschger Höhenwegs ist leider viel zu schnell zu Ende. Die letzten 2 km führen dann über die Straße zu Bergstation von St. Martin di Kofel.
Nach 26 km , 1330 Hm und 8:00 erreichen wir die Bergstation. Eine tolle Etappe.

In nur 7 min ist die Feuerrote Gondel im Tal angekommen. Ja. – wir mussten ins Tal hinunter fahren, da es in St. Martin di Kofel keine Unterkunft für einen Tag gibt.

In Latsch angekommen nehmen für die eine Station noch das Zügle und fahren in unsere Unterkunft, das Panorama Hotel Kastell Bell.
Kaum zu glauben. Der Whirlpool auf der Hotelterasse steht direkt vor unserem Balkon. Dort lassen wir unsere müden Beine durchsprudeln.

Eine Empfehlung für‘s Abendessen ist das Restaurant Angerguter Keller. Leckeres Essen und super freundlich.

Tag 6 04.05.2025 – San Martin di Kofel – Staben – 12,4 km 150 Hm 5:00 h
Ausgestattet mit dem Südtirol Guest Pass machen wir uns nach einem hervorragenden Frühstück vom Genusshotel Panorama auf den Weg zur Bahnstation. Von Kastelbell ist es nur eine Haltestelle bis nach Latsch wo wir pünktlich um 8:30 Uhr mit der Gondel nach St. Martin di Kofel schweben. Hier hochoben über dem Tal befindet sich das neuerbaute Turm Chalet. Ein Kindheitstraum des Bauherrs. Exklusiv ausgestattet kann es auch zum, entsprechenden Preis gemietet werden.

Heute haben wir ein straffes Programm. Um 13:13 Uhr spätestens fährt unser Zug von Staben in Richtung Reschenpass ab. Straße und Bergpfad wechseln sich hier 1100 m über dem Tal ab. Die Morgenluft ist frisch und die ersten Sonnenstrahlen kämpfen sich durch die Wolken. Der Wetterbericht hat sich noch zu unseren Gunsten verbessert. Regnen soll es erst ab 14:00 Uhr.

Interessant ist auch, das hier oben die Almwiesen bewässert werden müssen. Überall sprinkelt es. Super gelaunt, es stehen ja nur noch abwärts Meter auf dem Programm, geniesen wir die herrliche Aussicht und gehen stets bergab.

Teilstücke sind durchaus spektakulär an den Felsen antlang, aber stets auch gut gesichert.

Das leztzte Teilstück verläuft entlang eines Waalweges. Hier treffen wir auf eine akustische Durchflusskontrolle. Ich vermute das dieses Wasserrad mit der Glocke früher dazu diente evtl. Lecks in der Wasserleitung zu entdecken. Denn wenn kein Wasser mehr fliest hört das rhythmische Klingeln auf und Bauer oder Wasserwächter weiß das irgendwo vorher die Leitung leckgeschlagen ist.

Nur noch wenige Höhenmeter trennen uns vom Talort Staben. Wir gehen durch einen Weinberg und stehen dann an der Hauptstraße von Staben, wo der Vinschger Höhenweg beginnt bzw. für uns endet.
Mit viel Glück erwischen wir einen Zug früher als erwartet. Völlig unerwartet ist feiert die inschgau Bahn ihr 20 jähriges bestehen am Zielort in Mals. Für uns ein Glücksfall. Denn wir haben eine dreiviertel Stunde Aufenthalt und können uns im festzelt mit Apfelstrudel, Kaffee und Eis zu Preisen wie vor 20 Jahren stärken. Dann geht es die letzten Kilometer mit dem Bus (Linie 273) zurück nach Reschen.

Das war eine sehr entspannte, abwechslungsreiche und aussichtsreiche Tour. Gerade in der Nebenzeit ist man hier alleine unterwegs und kann die Natur in vollen Zügen genießen. Ich würde die Tour jederzeit wieder gehen und vielleicht in der ein oder anderen Unterkunft einen Tag länger bleiben um noch ein Gipfel in der Umgebung zu erklimmen. Auch der Transport mit der Vinschgau Bahn und den Buslinien in Verbindung mit der Gästekarte ist sehr komfortabel.
Super tolle Eindrücke, das macht laune auf Bergwandern. Ich wünsche euch weiterhin gutes Wetter und festen Tritt.
Grüße
Ingo
für uns beide ein wunderbarer, erlebnisreicher bericht, mit staunen und viel freude über die beeindruckenden, informativen texte und die einmaligen bilder der bergwelt.. Danke dass wir so dabei sein konnten. für uns ein wunderschönes samstagabend erlebnis..
wie immer freue ich mich über deine interessanten texte und die wunderschönen aufnahmen , die alles noch viel mehr bereichern . weiterhin viele erlebnisse und eindrücke. grüsse papa
Ich wünsch euch ein paar wunderschöne Tage und eine gute Zeit. Da bin ich mal gespannt was ihr so berichtet. Grüße Pierre.